Triple Play

Unitymedia will Grundverschlüsselung von Digital-TV aufgeben

Kabelnetzbetreiber gewinnt zahlreiche Neukunden für Triple Play
Von Marie-Anne Winter

Unitymedia legt gute Zahlen vor Unitymedia konnte mit seinen Triple-Play-Angeboten zahlreiche Kunden überzeugen.
Foto: Unitymedia
Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia bemüht sich weiterhin um Kabel Baden-Württemberg und legt für das abgelaufene Quartal gute Zahlen vor. Der in Nordrhein-Westfalen und Hessen tätige Anbieter konnte insgesamt 131 400 neue Abonnements aus Internet, Telefon und Kabelfernsehen hinzu gewinnen. Das Paketangebot aus Internet, Telefon und Digital TV wird zunehmend beliebter: Im dritten Quartal nutzten rund 19 Prozent aller Kunden Triple Play, im Vorjahreszeitraum waren es rund 14 Prozent.

Unitymedia legt gute Zahlen vor Unitymedia konnte mit seinen Triple-Play-Angeboten zahlreiche Kunden überzeugen.
Foto: Unitymedia
Unitymedias Muttergesellschaft Liberty Global kündigte zeitgleich zu den Quartalszahlen umfangreiche Zugeständnisse an, um die Bedenken des Bundeskartellamts zur geplanten Übernahme von Kabel Baden-Württemberg durch Liberty Global auszuräumen. So soll der Wettbewerb im sogenannten Gestattungsmarkt unter anderem durch den Verzicht auf die Gründverschlüsselung der digitalen Free-TV-Sender im Verbreitungsgebiet von Unitymedia gefördert werden.

Lutz Schüler, CEO von Unitymedia, sagt zum Quartalsergebnis: "Unitymedia hat frühzeitig und umfassend in die Netzaufrüstung investiert, heute ernten wir die Erfolge unseres Technologievorsprungs in Ballungsräumen und in ländlichen Gebieten sowie unseres Serviceangebotes. Unsere Kunden schätzen es vor allem, bei uns die doppelte Breitbandgeschwindigkeit zum gleichen Preis zu erhalten. Immer mehr Verbraucher wechseln daher zu Unitymedia."

Während das TV-Basisgeschäft mit knapp 4,5 Millionen Kunden stabil gehalten werden konnte, stiegen die Breitbandabonnements auf 964 200 Internet- und 961 400 Telefonabos. Das entspricht einer Steigerung von rund 70 000 beziehungsweise 69 000 neuen Abonnements gegenüber dem Quartal zuvor - bislang die höchsten Zuwachsraten eines Quartals überhaupt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet dies einen Zuwachs von 57 Prozent beziehungsweise 55 Prozent. Auch bei den digitalen TV-Angeboten verzeichnete Unitymedia ein Plus: 55 400 Kunden wechselten vom analogen zum digitalen Fernsehen; die Digitalisierungsrate liegt damit bei 38 Prozent.

Derzeit baut Unitymedia sein HD-Angebot sukzessive aus: Seit Anfang November können Digital-TV-Kunden mit einem geeigneten HD Receiver oder CI+ Modul unter anderem die Programme ProSieben, SAT.1 und Kabel eins in hochauflösender Qualität empfangen. Die große Nachfrage nach dem HD DVR generiert darüber hinaus eine stärkere Nachfrage nach Pay-TV-Angeboten in HD.

Mit 95 Prozent aller 8,7 Millionen erreichbaren Haushalte ist laut Unitymedia annähernd das gesamte Netz rückkanalfähig ausgebaut; 7,3 Millionen Haushalte sind bereits auf den Übertragungsstandard EuroDOCSIS 3.0 aufgerüstet, der Downloadgeschwindigkeiten von aktuell bis zu 128 MBit/s ermöglicht.

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