1&1-Ionos: Unified Messaging wird eingestellt
Verschiedene E-Mail- und Internet-Anbieter stell(t)en ihren Kunden serienmäßig oder gegen Aufpreis eine Sprach- und/oder Fax-Mailbox zur Verfügung ("Unified Messaging" oder UMS). Eingehende Faxe werden meist im PDF-Format, eingehende Sprachnachrichten als WAV oder MP3 Datei per E-Mail an den Inhaber übermittelt.
Gerade bei Faxen ist das recht praktisch, da man kein Faxgerät im Standby-Betrieb mitlaufen lassen muss.
Unified Messaging über Vorwahl "032"
Der Internetdienstleister Ionos stellt sein
Unified-Messaging-Angebot ein. Kunden werden per E-Mail informiert
Foto/Logo: Ionos, Montage: teltarif.de
Als Rufnummer für diese Angebote werden oft 032-Rufnummern verwendet, die von der Bundesnetzagentur als "nomadische" Rufnummer (d.h. ohne festen Standort) angesehen werden. Anrufe zu "032" können bei guten Anbietern in der Festnetz-Flat bereits enthalten sein.
Bei anderen Anbietern werden normale Festnetz-Tarife, aber auch teilweise absurde Preise berechnet. Insbesondere vom Mobilfunk können das schnell 49 Cent/Minute sein.
In der Folge machen viele Anwender einen Bogen um solche Rufnummern und nutzen sie nicht.
Immer weniger Nutzer
Weil diese Dienste nur wenig genutzt werden, hatte Telekom/T-Online die Aufzeichnung von Sprachnachrichten bei seinem T-Online-Angebot schon vor einiger Zeit abgeschaltet, nur für Faxe steht das System unter einer für jeden Kunden individuellen 032-Rufnummer noch zur Verfügung.
Wer eine Telekom-Flatrate und mehrere Rufnummern hat, kann eine davon als Faxnummer deklarieren und dauerhaft auf die 032-Fax-Mailbox umleiten.
Ionos schaltet UMS-Dienste in Stufen ab
Auch Ionos, der Internet-Domain- und Cloud-Dienstleister der 1&1 Gruppe, hat jetzt seine Kunden erneut informiert, dass Unified Messaging Service abgeschaltet werden wird.
Die entsprechenden E-Mails an die Kunden enthalten die Vertragskundennummer und die Unified-Messaging-Rufnummer, die mit "032" beginnt. Diese Mails sind kein Phishing oder Spam, sondern ernst gemeint.
Laufende Informationskampagne seit August
Bereits Mitte August und Anfang Oktober 2021 waren alle Kunden darüber informiert worden, dass Ionos diesen Service zukünftig nicht mehr zur Verfügung stellen möchte. In einem ersten Schritt wird zum 17. November 2021 die Anrufbeantworter-Funktion deaktiviert. Ab diesem Zeitpunkt können Kunden über ihre UMS-Rufnummer(n) keine Sprachnachrichten mehr empfangen. Wer dennoch anruft, wird nur noch den typischen Fax-Triller-Ton hören.
Der Fax-Empfang und Fax-Versand, so betont Ionos, werde "übergangsweise noch bis zum 24. Februar 2022" funktionsfähig bleiben, danach wird auch das abgeschaltet. Ionos rät den betroffenen Kunden, sich "rechtzeitig um einen adäquaten Ersatz" zu kümmern. Spätere Anrufer dürften dann entweder ein Besetztzeichen oder eine Ansage ("Rufnummer nicht vergeben/unbekannt") hören.
Einige Kunden wissen vermutlich gar nicht (mehr), dass sie einen solchen Dienst haben, da das Vorgängerunternehmen von Ionos diese Nummern allen Kunden automatisch eingerichtet hatte. Sie brauchen dann nichts weiter zu tun und können die Nachricht ignorieren. Für Fragen zur UMS-Abschaltung hat Ionos unter der Rufnummer 0721 170 5522 eine Hotline eingerichtet.
Unabhängige Anbieter von Sprach-Mailboxen und Fax-Mailboxen mit E-Mail-Weiterleitung gibt es noch. Viele richten sich eher an Geschäftskunden, einige bedienen auch Privatkunden.
Die wichtigen Notrufnummern waren kürzlich teilweise gestört. Mehr dazu lesen Sie in einer weiteren News.