Tolino Shine im Test: eReader von Telekom, Thalia, Weltbild & Co.
Die Hauptaufgabe eines E-Book-Readers ist die möglichst buchnahe Darstellung von E-Books. Und darauf konzentriert sich der Tolino Shine auch. Zusatzfunktionen wie Musik-Wiedergabe, Bilddarstellung oder Text-to-Speach unterstützt der eReader nicht. Zudem müssen Nutzer auf typische Text-Bearbeitungen wie das Markieren von Passagen, Wörterbücher oder das Erstellen eigener Notizen verzichten. Hier muss die Software des Tolino Shine noch nachgebessert werden. Auch die Darstellung im Querformat bietet das Lesegerät nicht. Beide Punkte geben Abzüge in der B-Note.
Menü-Anzeige im E-Book
Bild: teltarif.de
Bei der Darstellung von E-Books leistet sich der Tolino Shine aber keine Schwächen. Das
Blättern innerhalb eines Buches erfolgt wie die Steuerung insgesamt über den
Touchscreen. Dank seitlich angebrachter
Infrarot-Sensoren, die Bewegung über dem Touchscreen registrieren, kann der Tolino
Shine zügig auf Eingaben reagieren. Die Oberfläche des Touchscreens ist leicht
angerauht, was das Display noch mehr an die Textur von Papier erinnern lässt.
Am unteren Rand wurden fünf LEDs angebracht, die für eine gleichmäßige und weiß-leuchtende Ausleuchtung sorgen. Ein- und ausgeschaltet wird das Licht über den eingangs erwähnten Lichtschalter. Zudem kann die Helligkeit der LEDs stufenlos über den Touchscreen geregelt werden. Gerade bei hoher Helligkeit werden allerdings die Ghosting-Effekte (das Durchschimmern der vorherigen Seite), die bei regulärem Betrieb ohne Licht kaum auffallen, zunehmend sichtbar. Schade ist daher, dass der Tolino Shine keine Möglichkeit bietet, den Intervall der Display-Erneuerung festzulegen.
Über das Menü lassen sich
Einstellungen zur Schrift regeln
Bild: teltarif.de
Im E-Book gelangen die Leser mit dem Tippen der Display-Mitte zu den Einstellungen, wo
sie aus sieben Schriftgrößen und sechs Schriftarten wählen können. Auch kann hier
nach Textstellen gesucht und Lesezeichen gesetzt werden. Handelt es sich bei der
geöffneten Datei um ein PDF-Dokument, kann der Nutzer in den Text zoomen. Alternativ kann
dieses Format auf Textanzeige umgestellt werden, was das Blättern innerhalb der Datei
ermöglicht. Beim Umblättern kommt es allerdings häufig zu merklichen Verzögerungen.
Die Akkulaufzeit gibt der Hersteller mit sieben Wochen an. Prüfen konnten wir diese Angabe aufgrund der zeitlich begrenzten Geräte-Leihgabe aber nicht. Unsere fünftägige Testphase mit aktiviertem WLAN und teils eingeschaltetem Licht kratzte allerdings kaum am Akkustand, weshalb wir uns die Aussage erlauben, dass die Herstellerangabe durchaus realistisch ist.
Fazit: Tolino Shine mit Angriffs-Potenzial
Angenehmes Tippen über die
virtuelle Tastatur
Bild: teltarif.de
Der Tolino Shine hat einen guten Eindruck hinterlassen. Ausgestattet mit einem in HD-auflösenden
Pearl-Touchscreen, einer Speichererweiterungsmöglichkeit
und einer Display-Beleuchtung bringt der E-Book-Reader hardwaretechnisch so ziemlich alles
mit, was man von einem Lesegerät der aktuellen Generation erwarten kann. Die Verarbeitung ist
topp und auch die abgedeckten Schnittstellen sowie die leicht samtige Oberfläche fanden im Test
Gefallen. Zudem haben Nutzer dank der Partnerschaft mit der Telekom die Möglichkeit, nicht nur HotSpots kostenlos
zu nutzen, sondern auch wie bei Amazon ihre E-Books in die Cloud auszulagern und zu
synchronisieren.
Abstriche gibt es allerdings bei der Software. Das Markieren von Texten ist trotz Touchscreen nicht möglich und auch Notizen lassen sich nicht erstellen. Ebenso fehlen Wörterbücher, die bei E-Book-Readern mittlerweile zum Standard gehören. Ob hier mittels Software-Update noch nachgebessert wird, bleibt abzuwarten. Aufgrund des Preises und der Offenheit beim E-Book-Kauf ist der Tolino Shine ein E-Book-Reader, der dem Kindle von Amazon durchaus gefährlich werden könnte.