TikTok: Klassifizierung von Videos für altersgerechte Inhalte
Besonders bei Minderjährigen erfreut sich TikTok großer Beliebtheit, die Plattform führt aktuell Tests durch, um passende Inhalte für diese Altersgruppe aufzubereiten. Man möchte die Videos hinsichtlich einer vorausgesetzten Reife und thematische Komfortzonen klassifizieren. Ein Algorithmus soll das Selektieren übernehmen. Bei Videos, die erwachsene, aber dennoch unbedenkliche Themen beinhalten, sollen die Nutzer selbst entscheiden können. Die Arbeiten an der Prozedur befinden sich noch in einem frühen Stadium. Das Ziel sei es, jüngere Nutzer vor potenziell unangemessenen Beiträgen abzuschirmen.
TikTok optimiert Empfehlungen für Minderjährige
TikTok will den Nachwuchs schützen
TikTok: @bentellect / YouTube: Exhale Memes
Vor rund vier Jahren begann außerhalb Chinas der Hype um die Kurzvideo-App. Die meisten Downloads wurden zwar im Frühling 2020 verzeichnet, dennoch hält eine große Beliebtheit an. Allein im Dezember 2021 fand TikTok seinen Weg auf knapp 41 Millionen Android-Smartphones und iPhones. Dabei werden vor allem Kinder und Jugendliche in den Bann gezogen. Ein Viertel der Anwender ist zwischen zehn und 19 Jahre alt. Dieser Umstand ruft wiederum Jugendschützer auf den Plan. In der jüngeren Vergangenheit wurde die Überprüfung TikToks und anderer sozialer Netzwerke hinsichtlich altersgerechter Aufbereitung verschärft.
Das Entwicklerstudio ByteDance reagierte vergangenen Herbst. Man beteuerte, an Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche zu arbeiten. Engadget erfuhr nun durch Tracy Elizabeth, der Verantwortlichen für die entsprechenden Richtlinien bei TikTok, Details zur Prozedur. Es befinden sich Mechanismen in Entwicklung, die dazu fähig seien, Inhalte in den Reifegrad und thematische Komfortzonen zu klassifizieren. „Wenn das System komplett gestartet ist, können Beiträge, deren Inhalte wir als überwiegend erwachsen eingestuft haben, für Teenager gesperrt werden“, so Elizabeth.
Entscheidungsfreiheit bei bestimmten Videos
Manche Clips sind zwar nicht Jugend gefährdend, aber auch nicht zwingend empfehlenswert. Für solche Videos wird es eine Ausnahmeregelung geben. Die jungen Anwender können dann selbst entscheiden, ob sie sich den erwachsenen Inhalt ansehen möchten oder nicht. Elizabeth erklärte, dass es sich bei der Bestimmung des Reifegrades in TikTok um eine innovative Phase handelte. Man könnte das System mit Altersrichtlinien für Filme, Fernsehsendungen und Videospiele vergleichen. „Wir wissen, dass es Familieninhalte gibt, dass es Teenager-Inhalte gibt und dass es erwachsene Inhalte gibt“, so die Mitarbeiterin.
Man will User die Kategorie wählen lassen, mit welcher sie sich am wohlsten fühlen. Bei besonders jungen Anwendern ist eine Kontrolle allerdings ratsam. Infolge dessen sind entsprechende Maßnahmen für die Jugendschutzeinstellungen des Video-Netzwerks geplant. Einen begleitenden Modus mit Beschränkung der Nutzerzeit gibt es bereits.
Übrigens: Nutzerdaten will TikTok nicht exzessiv an das BKA weiterleiten.