Telekom: Neue Technik soll VDSL-Ausbau beschleunigen
So wird der Kvz auf der Straße aussehen - vermutlich nur nicht so sauber.
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
In einem Pilotprojekt will die Deutsche Telekom ab kommendem Jahr eine neue
Technologie erproben, die den Ausbau von Kabelverzweigern (Kvz) im ländlichen Raum
überflüssig machen soll. Das gab das Unternehmen auf einer Pressekonferenz
in Magdeburg bekannt. Bislang brauchte VDSL viel Platz in den Kabelverzweigern, weswegen
die alten, relativ kleinen grauen Kästen gegen große graue Schränke ersetzt wurden.
Im ländlichen Bereich will die Telekom diese kleineren Schränke (Fachbegriff Kvz 82)
jetzt beibehalten. Sie sollen nur ein neues Dach bekommen. In diesem befindet sich dann
ein Teil der Technik.
Vorteil: Weniger Aufwand
So wird der Kvz auf der Straße aussehen - vermutlich nur nicht so sauber.
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Der Vorteil liegt darin, dass die Telekom keinen Genehmigungsantrag für den Aufbau eines
neuen, größeren Gehäuses stellen muss. Das beschleunigt den Ausbauvorgang. Zudem
fallen die Kosten für den Umbau und das neue Gehäuse weg. Dennoch bezahlt werden muss natürlich
die neue Haube samt der Technik. Zudem ist es für eine VDSL-Anbindung notwendig,
dass der Kvz mit einer Glasfaserleitung versorgt wird. Die teuren Tiefbauarbeiten fallen also nicht weg.
Im gleichen Zuge kann allerdings auch eine Stromleitung verlegt werden, die ebenfalls notwendig ist,
da für VDSL aktive Technik benötigt wird.
48 VDSL-Anschlüsse durch die neue Haube möglich
Telekom-Chef Höttges vor dem neuen Mini-MSAN
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Der neue Mini-MSAN, der in der Haube untergebracht werden soll,
ermöglicht es, 48 Anschlüsse zu schalten. Das ist deutlich weniger als die MSANs in
den großen Verzweigern. Dennoch sollten 48 Leitungen im ländlichen
Bereich ausreichen, schätzt die Telekom. Erprobt werden soll die neue Ausbau-Variante
ab kommendem Jahr in Sachsen-Anhalt. Telekom-Chef Tim Höttges hatte gestern in Magdeburg ein
verstärktes Engagement für das Bundesland bekanntgegeben.
Die Technik im Inneren bleibt erhalten und wird durch einen Glasfaserabschlusspunkt ersetzt.
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Ein zumindest optisch ähnliches Bauteil setzen bereits die beiden Kabelnetzbetreiber Unitymedia und Vodafone (Kabel Deutschland) ein. Sie haben auf ihren Kabelverstärkerpunkten, die äußerlich einem Telekom-Kvz sehr ähnlich sind, in stark frequentierten Gegenden ebenfalls Hauben aufgesetzt. In diesen befindet sich die Technik für die WLAN-Hotspots der beiden Netzbetreiber.