Telekom will Glasfaser-Netzausbau beschleunigen
Telekom erläutert FTTH-Ausbaupläne
Foto: Telekom
Die Deutsche Telekom will gemeinsam mit Partnern und Mitbewerbern erreichen, dass bis zum Jahr 2030 jeder deutsche Haushalt einen Glasfaser-Anschluss bekommen kann. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen die Anzahl der Haushalte, die sich FTTH ins Haus holen können, gegenüber 2019 auf 600.000 verdoppelt. In diesem Jahr will die Telekom selbst oder in Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden gleich zwei Millionen weitere Haushalte mit FTTH versorgen.
Bisher habe die Telekom die Glasfaser vor allem bis zu Verteilerkästen gelegt und von dort aus das bereits vorhandene Kupferkabel genutzt, um die Kunden mit Festnetz-Telefonie und einem Breitband-Internetzugang zu versorgen. Das soll sich nun grundlegend ändern, wie der Netzbetreiber in einem Video auf dem hauseigenen YouTube-Kanal erläutert. Sofern die Telekom darf, will sie die Glasfaser verstärkt direkt in die Häuser legen.
Winter behindert Netzausbau
Telekom erläutert FTTH-Ausbaupläne
Foto: Telekom
Derzeit stockt der Ausbau allerdings aufgrund der Witterungsbedingungen. Daran werde sich voraussichtlich erst ab März etwas ändern. Wie es im Video weiter heißt, setzt die Telekom für den Ausbau auf "starke Partner", die den Tiefbau erledigen. Dort, wo es technisch möglich sei, wolle der Konzern auch auf alternative Kabel-Verlegungsmethoden wie Trenching zurückgreifen - nicht nur um Kosten zu sparen, sondern auch um die Belastung für Anwohner so gering wie möglich zu halten.
Markus Beckmann, technischer Leiter der Niederlassung Süd der Deutschen Telekom, erläuterte auch, wie beim Ausbau vorgegangen wird. So erfasse der Netzbetreiber die Ausbaugebiete, indem sie mit Autos abgefahren und gefilmt werden. Um die Planung so effizient und kostengünstig wie möglich zu gestalten, soll künstliche Intelligenz bei der Verarbeitung der Daten helfen.
Gerücht: Telekom plant intern mit noch mehr FTTH-Neuanschlüssen
Einem Golem-Bericht zufolge sehen interne Pläne der Telekom vor, sogar drei Millionen anstelle der offiziell kommunizierten zwei Millionen FTTH-Neuanschlüsse pro Jahr zu realisieren. Dabei hat der Konzern auch noch Nachholbedarf, denn rund 33,6 Millionen potenziellen VDSL-Vectoring-Anschlüssen stehen bislang nur 2,2 Millionen Haushalte gegenüber, die einen Glasfaser-Anschluss von der Telekom bekommen könnten.
Über Glasfaser bietet die Telekom Bandbreiten von bis zu 1 GBit/s im Downstream an - abhängig vom gebuchten Tarif des Kunden. In einer weiteren Meldung haben wir bereits darüber berichtet, auf welche Hürden die Telekom bei ihren Netzausbau-Plänen teilweise stößt.
Telekom-Video zu FTTH-Ausbauplänen