Konkurrenz auf dem Mobilfunkmarkt: Telefónica setzt auf LTE
Rachel Empey, Finanzchefin von Telefónica Deutschland
Bild: Telefónica
Die Deutschen knausern bei Handyausgaben -
und diesen Druck bekommt die Mobilfunkbranche zu spüren. Die
Finanzchefin von Telefónica Deutschland,
Rachel Empey, rechnet weiter
mit einem starken Konkurrenzkampf unter den Anbietern. "Der
Abwärtsdruck auf Umsatz, Kundenverhalten und Marktpreise ist
eindeutig noch vorhanden und wird noch einige Quartale anhalten",
sagte Empey der dpa. Nach dem Preisrutsch im vergangenen Jahr, als
Konkurrent E-Plus die Preise senkte und andere Anbieter nachzogen,
dürften die Tarife nun stabil bleiben, erwartet Empey. Es werde zwar
immer wieder Sonderangebote geben. "Ich rechne aber nicht mit
weiteren Rücksetzern bei den Preisen in der Breite."
Telefónica Deutschland investiere kräftig in LTE
Rachel Empey, Finanzchefin von Telefónica Deutschland
Bild: Telefónica
Eine Chance sieht die Managerin in dem
Mobilfunkstandard LTE für
Hochgeschwindigkeits-Internet. In Märkten, die bereits LTE haben,
ändere sich das Verhalten der Kunden. Sie würden zum Beispiel
verstärkt Videos über das Internet ansehen. "Daher bin ich für die
Entwicklung der Datennutzung so optimistisch", sagte Empey. "Zur
Jahresmitte decken wir sämtliche großen städtischen Gebiete
Deutschlands mit LTE ab", kündigte Empey an. 2014 werde die
LTE-Nutzung die breite Masse erreichen, auch weil der Anteil von
Smartphone-Besitzern zunehme. Daher investiere Telefónica Deutschland
kräftig in die neue Technik.
Trotz der geplanten Großübernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone sieht sich Empey nicht unter Zugzwang. "Wir sind sehr glücklich mit unserem schnellen mobilen Internet und dem geplanten Festnetz-Internetdeal mit der Deutschen Telekom." Telefónica Deutschland will für das Festnetz-Internet verstärkt die neue Hochgeschwindigkeits-Infrastruktur der Telekom nutzen.
Gerüchten, die spanische Konzernmutter könne weitere Anteile an der deutschen Tochter verkaufen, hielt sie entgegen: "Deutschland ist anerkanntermaßen einer der attraktivsten Märkte." Telefónica habe beim Börsengang die Mehrheit der Anteile behalten. "Es gibt gute Gründe für Telefónica S.A., daran festzuhalten."
LTE in Hamburg und im Ruhrgebiet verfügbar
Passend zu den Bekundungen der Finanzchefin sind im Netz von o2 weitere Gebiete mit dem schnellen Mobilfunkstandard LTE versorgt worden. Neben der Hansestadt Hamburg ist in weiten Teilen des Ruhrgebiets mit Duisburg, Essen und Oberhausen sowie teilweise in Dortmund und Bochum das Highspeed-Internet nutzbar. In diesen Gegenden ist nun eine maximale Downstream-Geschwindigkeit von 50 MBit/s möglich.