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Radioplayer auf Amazon Echo mit Alexa im Test

Amazons Smart Speaker eignen sich beson­ders gut zum Radio hören. Voraus­gesetzt die Sender werden mit dem rich­tigen Skill ange­steuert. Wir haben getestet, wie gut Amazon Echo mit dem Radio­player funk­tio­niert.
Von Björn König

Der Radioplayer-Skill für Alexa im Test Der Radioplayer-Skill für Alexa im Test
Bild: Amazon
Den Lieb­lings­sender am Smart Speaker zu hören, ist unge­mein prak­tisch. Schließ­lich spart man sich eine Menge eher lästiger Konfi­gura­tionen, wie Sender­such­lauf und Spei­che­rung oder Laut­stär­kere­gelung mit der Fern­bedie­nung. Zudem erüb­rigt sich auch eine Antenne, denn der Radio­emp­fang kommt bequem per Breit­band­ver­bin­dung auf den Laut­spre­cher.

Damit der Radio­genuss aber nicht im Frust endet, benö­tigt man eine gute App. Zwar ist in Alexa bereits der Radio-Aggre­gator TuneIn inte­griert, speziell für den deut­schen Markt gibt es aber auch einige inter­essante Alter­nativen. So zum Beispiel die ARD Audio­thek für öffent­lich-recht­liche Programme oder den Radio­player-Skill. Diesen haben wir nun einem Praxis­test unter­zogen.

"Alexa, öffne Radio­player und spiele..."

Der Radioplayer-Skill für Alexa im Test Der Radioplayer-Skill für Alexa im Test
Bild: Amazon
Zunächst muss der Radio­player-Skill instal­liert werden. Dies funk­tio­niert per Sprach­kom­mando oder über die Alexa-App, danach kann man auch schon direkt seinen Lieb­lings­sender aufrufen. Gegen­über TuneIn gibt es aller­dings einige Einschrän­kungen. So kann man ausschließ­lich auf Radio­sender aus Deutsch­land zugreifen. Auch scheint der Katalog noch nicht alle Programme zu enthalten. Beispiels­weise hatte die Radio-Energy-Gruppe vor einiger Zeit in Deutsch­land das Programm "Nost­algie" gestartet.

Der Befehl "Alexa, öffne Radio­player und spiele Nost­algie" funk­tio­nierte in unserem Falle nicht. Wir erhielten statt­dessen vom Radio­player das Feed­back "Welchen Sender möch­test Du hören?". Auch ist uns ein weiterer Fehler aufge­fallen: Wir öffneten den Sender "80s Total" und wech­selten danach auf "RTL Radio". Als wir später den Radio­player erneut öffneten und den zuletzt gehörten Sender öffnen wollten, öffnete sich jedoch nicht RTL Radio, sondern das zuvor einge­stellte "80s Total". Ob das ein spezi­fischer Fehler unseres instal­lierten Skills war oder am Radio­player selbst lag, ließ sich im Rahmen des Tests nicht unmit­telbar klären.

Audio­qua­lität vari­iert nach Sendern

Bezüg­lich der Audio­qua­lität haben wir zwischen den Sendern durchaus gewisse Unter­schiede fest­stellen können. So klangen beispiels­weise die Silva­cast-Webra­dios (Defjay, Hit104) über den Radio­player gefühlt eine Spur besser als "tradi­tio­nelle" Radio­sender (z.B. 1Live Diggi, RTL Radio etc). Es wäre natür­lich wünschens­wert, wenn alle Stationen in vergleich­barer Audio­qua­lität über den Radio­player verfügbar wären. Bei einigen Sendern ist uns zudem aufge­fallen, dass der Stream gele­gent­lich abbrach.

Dieses Phänomen trat aber auch schon bei anderen Radio-Aggre­gatoren oder sogar den eigenen Alexa-Skills verschie­dener Radio­sender auf. Insge­samt scheint der Radio­player aber weniger stör­anfällig als TuneIn zu sein. Beispiels­weise kam es dort auch vor, dass bestimmte Radio­sender irgend­wann einfach aus dem Verzeichnis verschwanden bzw. diese sich per Sprach­befehl über­haupt nicht mehr öffnen ließen. Positiv fiel uns außerdem auf, dass die Audio­qua­lität auch bei starker Auslas­tung der Inter­net­ver­bin­dung weiterhin vergleichs­weise stabil blieb.

Fazit

Wer haupt­säch­lich Radio­sender bzw. Webra­dios aus dem deutsch­spra­chigen Raum hört, kann mit dem Radio­player eigent­lich nicht viel falsch machen. Zumin­dest in unserem Praxis­test funk­tio­nierte der Radio­player-Skill bis auf die genannten Ausnahmen zuver­lässig. Ein grund­sätz­liches Problem aller alter­nativen Radio-Skills für Alexa ist, dass man sie nicht als Stan­dard­player konfi­gurieren kann. Es bleibt also nach wie vor erfor­der­lich, den Befehl "Alexa, öffne Radio­player und spiele..." vor dem Sender­namen auszu­spre­chen.

Das ist natür­lich schon etwas nervig und könnte den einen oder anderen Radio­hörer dazu verleiten, weiterhin TuneIn als Stan­dard­player zu nutzen. Wer defi­nitiv auch Radio­sender aus dem Ausland hören will, kommt eigent­lich mangels Alter­nativen nach wie vor nicht um TuneIn herum. Zwar bot auch der Aggre­gator "Radio.de" einen Zugriff auf auslän­dische Sender, dieser Skill ist jedoch zumin­dest aktuell nicht im Alexa Skill-Store verfügbar. Wünschens­wert wäre darüber hinaus, wenn im Radio­player das Angebot an Podcasts weiter ausge­baut wird. Gerade im Bereich Auswahl und Usabi­lity gibt es in diesem Bereich noch großen Nach­hol­bedarf auf Smart Spea­kern.

Lesen Sie zum Thema auch unser Inter­view mit Radio­player-Deutsch­land-Geschäfts­füh­rerin Caro­line Grazé.

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