Sonos: Alte Hardware soll nicht zu Elektronikschrott werden
Wie berichtet, hat Sonos in dieser Woche zwei neue WLAN-Lautsprecher vorgestellt. Era 100 und Era 300 sind bereits vorbestellbar und sollen noch in diesem Monat an erste Kunden ausgeliefert werden. Dabei löst der Spezialist für Multiroom-Audiosysteme mit dem Era 100 sein bisheriges Standard-Lautsprecher-Modell Sonos One ab.
Erinnerungen an das Frühjahr 2020 werden wach. Damals hatte Sonos sein neues Betriebssystem und den eigenen Streamingdienst Sonos Radio eingeführt. Doch für eine Reihe älterer WLAN-Lautsprecher wurde die neue Firmware nicht angeboten. Begründung: Die Hardware ist zu schwach.
Sonos will Hardware länger unterstützen
Foto/Logo: Sonos, Montage: teltarif.de
Kunden konnten sich damals entscheiden, mit ihrem gesamten Sonos-System auf der alten Software zu bleiben und auf neu eingeführte Funktionen zu verzichten oder aber die alten Geräte auszumustern bzw. für ein eigenständiges Heimnetz zu nutzen. Der Hersteller erntete damals heftige Kritik - und gelobt für die Zukunft Besserung.
Sonos-Chef: "Mindestens sieben Jahre Support für abgekündigte Geräte"
Im Interview mit The Verge erklärte Sonos-CEO Patrick Spence, abgekündigte Produkte sollen noch für mindestens sieben Jahre mit Software-Updates versorgt werden. Wenn also beispielsweise der Sonos One in diesem Jahr aus dem Programm genommen wird, soll er noch mindestens bis 2030 uneingeschränkt nutzbar sein.
Das mag eine Verbesserung gegenüber der Praxis beim Betriebssystem-Wechsel vor knapp drei Jahren sein. Im Vergleich zur jahrzehntelangen Lebensdauer herkömmlicher Lautsprecher ist das dennoch ein schwaches Bild. Wer seine gesamte Wohnung mit Sonos-Hardware ausgestattet hat - und das ist schließlich der Mehrwert eines Multiroom-Systems -, wird schnell eine deutlich vierstellige Summe los, wenn er einen Großteil der Geräte auf einen Schlag austauschen soll.
Vision vom "ewigen Lautsprecher"
Einem Bericht des Magazins Digitalfernsehen zufolge, der sich auf ein dpa-Interview mit Patrick Spence bezieht, denkt Sonos mittlerweile noch weiter. Denkbar sei eine Art modularer Aufbau der Lautsprecher. So könnten die Hoch- und Tieftöner über Jahrzehnte genutzt werden, während die Elektronik ausgetauscht und durch aktuelle Komponenten ersetzt wird, die mehr Rechenleistung mit sich bringen.
Nachteil für Sonos: Der Hersteller würde weniger neue Geräte verkaufen. Spence zufolge werde sich "das Finanzielle schon ergeben", wenn sich genügend Kunden finden, die einen solchen "ewigen Lautsprecher" kaufen. Darüber hinaus will Sonos mittlerweile neben der Hardware auch mit Diensten wie Sonos Radio Geld verdienen.