Disney plant "Super-App" für Streaming
Bei Disney stehen im Streaming einige größere Änderungen an, die Konzernchef Bob Iger aktuell in einer Telefonkonferenz vor Investoren erläuterte. So soll das Streaming-Angebot noch in diesem Jahr neu aufgestellt werden, zudem stehen Preiserhöhungen auf der Agenda.
Interessant sind die Ankündigungen auch mit Blick auf den immer wieder kolportierten Hulu-Verkauf.
Gemeinsame Plattform
Disney-Chef Bob Iger kündigt weitreichende Änderungen im Streaming an
Foto: AP
In den USA sind Hulu-Inhalte künftig bei Disney+ verfügbar. Man wolle damit eine neue "One App Experience" für alle Abonnenten schaffen, so Iger. Das neue Angebot startet Ende des Jahres und ist für Kunden verfügbar, die sowohl Disney+ als auch Hulu über separate Verträge nutzen. Parallel dazu wird es aber auch künftig möglich sein, Disney+ sowie Hulu und ESPN+ in den USA einzeln zu abonnieren.
Disneys Finanzchefin Christine McCarthy ging im Rahmen der Telefonkonferenz auch auf das Thema Inhalte ein. Demnach solle künftig Content aus dem Katalog entfernt werden, um die Rentabilität zu verbessern. Der Konzern geht davon aus, dass im dritten Quartal des Geschäftsjahres eine Abschreibung in Höhe von 1,5 bis 1,8 Milliarden US-Dollar durch die Reduzierung von Inhalten zu verbuchen ist, so McCarthy.
Preiserhöhung bei Disney+
Iger sagte außerdem, dass Disney beabsichtige, den Preis für die reguläre, werbefreie Disney+-Variante zu erhöhen (derzeit 10,99 US-Dollar/Monat) und den Preis für den werbefinanzierten Plan (der bei 7,99 US-Dollar/Monat liegt) moderat zu erhöhen. In den USA erhöhte Disney erst im Dezember 2022 den Preis für Disney+ ohne Werbung um drei US-Dollar, während parallel das werbeunterstützte Abo eingeführt wurde.
Insgesamt präsentierte das Management ein durchwachsenes Zahlenwerk. Disney+ hat in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 vier Millionen Abonnenten verloren. Dabei handelt es sich um den zweiten Quartalsrückgang in Folge, weltweit liegt der Medienriese derzeit bei 157,8 Millionen aktiven Nutzern.
Hulu verbuchte hingegen ein Nettowachstum um 200.000 auf nunmehr 48,2 Millionen aktive Verträge, bei ESPN+ steht ein Plus von 400.000 auf 25,3 Millionen Verträge in den Büchern.
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