Gerücht: Snapdragon 875 sorgt für höhere Smartphone-Preise
Gibt es 2021 noch teurerer Smartphones?
Qualcomm
Früher wurde den iPhones der im Vergleich zu Android-Smartphones hohe Preis angekreidet, mittlerweile nehmen sich die beiden Lager in dieser Disziplin kaum noch etwas. High-End ist auch unter der Google-Flagge teuer – und die Anschaffungskosten sollen nächstes Jahr weiter steigen. Zumindest, wenn in einem Android-Mobilgerät das Qualcomm-SoC Snapdragon 875 steckt. Laut einem Bericht aus Südkorea müssen Hersteller für diesen Chipsatz 250 US-Dollar mehr als für den aktuellen Snapdragon 865 zahlen. Ein Großteil der Smartphone-Schöpfer, etwa Samsung, Xiaomi, LG und Sony, nutzt die Plattformen des kalifornischen Halbleiterfertigers.
Werden Oberklasse-Handys 2021 deutlich teurer?
Gibt es 2021 noch teurerer Smartphones?
Qualcomm
Die Preisschraube von High-End-Mobilgeräten dreht sich unaufhaltsam nach oben. Es ist keine Seltenheit mehr, dass Prestige-Modelle die 1000-Euro-Marke knacken. So schlägt das Galaxy S20+ 5G mit 999 Euro, das Oppo Find X2 Pro mit 1049 Euro, das Sony Xperia 1 II mit 1199 Euro und das Huawei P40 Pro Plus mit 1399 Euro zu Buche. Die neue Smartphone-Kategorie der Foldables sprengt sogar häufig die 2000-Euro-Grenze. Abseits immer leistungsfähigerer Displays und Kamerasysteme ist der Chipsatz eines Handys der größte Preistreiber.
Wer keine eigene SoC-Schmiede wie Apple (Apple A), Samsung (Exynos) oder Huawei (HiSilicon) hat oder je nach Region unterschiedliche Lösungen anbieten möchte, kauft häufig bei Qualcomm ein. Mit 150 bis 160 US-Dollar sind dessen Snapdragon-865-Flaggschiffe keine Schnäppchen, was unter anderem am aufgezwungenen 5G-Modem Snapdragon X55 liegt. Auch den 2021er Snapdragon 875 wird man einer Meldung aus Südkorea nach nur mit 5G-Funkmodul (Snapdragon X60) erwerben können. Rund 250 US-Dollar sollen die Hersteller für den kommenden Chipsatz einplanen müssen. Diesen Aufschlag geben die Konzerne schließlich an den Konsumenten weiter.
Alternativen sind Mangelware
Dass Qualcomm den Preis für seinen Chipsatz erhöht, dürfte mehrere Gründe haben. Zum einen geht die Coronakrise auch an dieser Firma nicht spurlos vorbei, zum anderen hat das Unternehmen unter den Hersteller-fremden SoC-Konstrukteuren quasi eine Monopolstellung. MediaTeks Produkte können bei der Leistung nicht mithalten, Spreadtrum fertigt nur Chips für die untere Einsteigerklasse an, Intel zog sich aus dem Mobile-SoC-Segment zurück und Nvidia beliefert aktuell nur seine hauseigenen Tablets, die Spielkonsole Nintendo Switch sowie vernetzte Fahrzeuge.
Der Informant, welcher den Snapdragon-875-Kostenfaktor kommunizierte, erwähnte auch eine Besorgnis bei Xiaomi. Das aufstrebende chinesische Unternehmen soll intern heftige Debatten um die Preisgestaltung für sein nächstes Oberklassemodell führen. Man mache sich Sorgen um einen hohen Endkundenpreis. Derzeit arbeitet AMD an einem Smartphone-Chipsatz, eventuell bringt diese Ambition wieder mehr Schwung in den Markt. (via Android Headlines)