Glasfaser

Deutschlands schnellste Internetflatrates

Wer glaubt, Internet in Deutschland hört bei 100 oder 200 MBit/s im Downstream auf, der irrt. Wir haben uns auf die Suche nach den schnellsten Zugängen gemacht. Dabei haben wir nicht nur Leitungen mit 200 MBit/s symmetrisch gefunden, sondern sogar einen Anschluss mit 1 GBit/s im Downstream.
Von Thorsten Neuhetzki

Um es klar zu sagen: Echte Glasfasernetze, bei denen das Glasfaserkabel mindestens bis in den Keller des Gebäudes geführt wird, gibt es in Deutschland vergleichsweise viele, wenngleich oft nur kleine. Das Glasfasernetz bis in die Wohnung gibt es noch nicht ganz so oft. Hier wären Hausverwalter, Eigentümer und Architekten aufgefordert, entsprechende Möglichkeiten zu schaffen. Bei Neubauten sollten heute mindestens Leerrohre Standard sein.

Enttäuschend ist aber, dass die meisten Glasfaser-Netzbetreiber ihren Kunden gar keine Angebote machen, höhere Datenraten als 200 MBit/s zu buchen, obwohl das Netz dahinter deutlich mehr hergeben würde. Teilweise werden sogar "nur" 100 MBit/s angeboten. Gleichzeitig heißt es von den Netzbetreibern aber auch, es gebe heute noch keine Nachfrage nach mehr Bandbreite. Wo jedoch keine buchbaren Produkte sind, kann auch keine Nachfrage generiert werden. Bis 2020 erwarten die Netzbetreiber nach einer aktuellen Breko-Studie einen durchschnittlichen Bandbreitenbedarf von 170 MBit/s im Down- und 100 MBit/s im Upstream.

Ein Tipp aus der Branche: Wenn bei Ihnen ein Glasfaseranschluss im Haus liegt, fragen Sie bei dem jeweiligen Anbieter nach, ob er Ihnen nicht auf Wunsch eine höhere Datenrate liefern kann, sofern Sie den Bedarf haben. Fakt ist aber auch: Zu monieren, dass es keine wirklich schnellen Anschlüsse auf Glasfaserbasis gibt, ist Jammern auf hohem Niveau, bedenkt man, wie viele Haushalte in Deutschland noch kein DSL oder gerade einmal einen Anschluss unter 10 MBit/s bekommen.

1 GBit/s für Privatkunden in Leipzig

Einen wirklich schnellen Internetzugang per Glasfaser haben wir dann aber doch gefunden. Den nach unseren Recherchen schnellsten Internetzugang Deutschlands für Privatkunden, der auf einer Standardpreisliste basiert, gibt es aktuell bei der HL Komm in Leipzig. Unter der Marke an! vermarktet der Anbieter einen "Premium an!schluss", der mit der Option 500 bis zu 500 MBit/s im Downstream, aber nur 15 MBit/s im Upstream liefert. Der Preis für die Flatrate samt Telefon-Pauschale und Fernsehen liegt bei stolzen 99,95 Euro monatlich. Wem das noch zu langsam sein sollte, der kann einen Anschluss mit einem Downstream von 1 GBit/s buchen, der es dann auf 20 MBit/s im Upstream bringt. Der Preis hier: 149,95 Euro monatlich. Für 4,95 Euro extra gibt es einen doppelt so schnellen Upstream. Realisiert wird der Anschluss im Idealfall als FTTH-Anschluss, sollte das nicht möglich sein als FTTB. Dann wird die Glasfaser bis in den Keller des Gebäudes geführt und hier 1 GBit/s bereitgestellt. In der Wohnung kommt jedoch durch die fehlenden Glasfaser-Meter bis in die eigenen vier Wände weniger an.

Kennen Sie weitere Glasfaser-Highspeed-Anbieter?

Glasfasernetze sind nicht nur ein regionales, sondern oftmals ein lokales oder gar hyperlokales Projekt. Nicht alle Anbieter suchen die Öffentlichkeit und setzen auf Kommunikation mit bundesweiten Medien, weswegen auch unsere Redaktion nicht alle Anbieter kennt und kennen kann. Kennen Sie weitere Anbieter, die ihren Privatkunden 300 MBit/s und mehr anbieten? Teilen Sie diese Informationen gerne mit uns und unseren Lesern im Forum unter diesem Artikel.

Übrigens: Wenn Sie sehen wollen, wie der Glasfaserausbau vor Ort aussieht, lesen Sie unseren Artikel Schnelles Internet für Stadt & Land: Hier erfolgt der Ausbau von VDSL- und Glasfasernetzen.

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