Neuausrichtung

Blackberry-Hersteller RIM erwägt Verkauf der Hardware-Sparte

Als mögliche Käufer werden Microsoft und Amazon genannt
Von mit Material von dpa

RIM erwägt Verkauf der Hardware-Sparte RIM erwägt Verkauf der Hardware-Sparte
Logo: RIM
Der angeschlagene Blackberry-Hersteller RIM erwägt einem Pressebericht zufolge radikale Schritte. Wie die Londoner "Sunday Times" ohne Nennung von Quellen berichtete, könnte das Unternehmen seine Gerätesparte auslagern und an die Börse bringen oder ein Aktienpaket an einen größeren Konzern verkaufen. Als möglichen Käufer für ein Paket nannte die Zeitung Microsoft, als passenden Interessenten für die Gerätesparte Amazon. Sprecher von Microsoft und Amazon lehnten eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Auch Facebook, das gerne Smartphones produzieren würde, wird als möglicher Interessent genannt.

RIM steht seit dem Start des iPhones unter Druck. Vor einigen Monaten hatte das Unternehmen angekündigt, zwei Banken mit der Sondierung von Optionen für eine Neuaufstellung des Unternehmens beauftragt zu haben. In den vergangenen fünf Quartalen ging der Umsatz kontinuierlich zurück. RIM reagiert darauf mit einem radikalen Stellenabbau. Insgesamt sollen mindestens eine Milliarde Dollar eingespart werden.

Hardware- und Netzwerksparte könnten getrennte Wege gehen

RIM erwägt Verkauf der Hardware-Sparte RIM erwägt Verkauf der Hardware-Sparte
Logo: RIM
Der Umsatzrückgang hat dazu geführt, dass der Börsenkurs von RIM sich seit Februar halbiert hat. Sollte es tatsächlich zu einer Abtretung der Hardware-Sparte kommen, würde RIM das behalten, was die ursprüngliche Kernkompetenz des Blackberrys war, nämlich die Nachrichtenübermittlung. Bis zu einem Ausfall im letzten Jahr galt das Blackberry-Nachrichtenübermittlungssystem als zuverlässig, sicher und als erste Wahl für Geschäftskunden - seither ist der Lack allerdings angekratzt.

Sollte RIM den Netzwerk-Service behalten, wäre es möglich, dass der Konzern diesen - natürlich kostenpflichtig - für andere Plattformen wie iOS öffnet. Dies wäre insofern sinnvoll, da immer mehr Geschäftskunden lieber ein schickes iPhone mit einem umfangreichen App-Angebot herumtragen als einen Blackberry. Und ein App-Angebot in dieser von Apple und Google gewohnten Fülle fehlt dem Blackberry ebenso wie eine Auffrischung seines mobilen Betriebssystem - daran tüftelt RIM seit Monaten herum.

Für ein "Weiterleben" des Netzwerk-Dienstes auch auf alternativer Hardware wäre also eine Kooperation mit Apple, Microsoft oder Google im Sinne einer "strategischen Partnerschaft" notwendig - eine solche Zusammenarbeit nennt die "Sunday Times" ebenfalls als Option.

Weitere Meldungen zum Blackberry von RIM