Sicheres Android

BlackBerry Secure kommt für alle

Seit jeher gelten BlackBerry-Smart­phones als beson­ders sicher, vergli­chen mit der Konkur­renz, was zuletzt auf Android-Geräte ausge­weitet wurde. Genau diese speziell ange­passte Firm­ware werden andere Hersteller bald nutzen können.
Von Stefan Kirchner

BlackBerry BlackBerry bietet sein sicheres Android als BlackBerry Secure zur Lizenzierung an
Bild/Logo: Blackberry
War BlackBerry vor Jahren noch einer der wich­tigsten Smart­phone-Hersteller, vor allem im Geschäftskunden­bereich, haben Unter­nehmen mit Android-Smart­phones sowie Apple mit seinem iPhone den Kana­diern den Rang abge­laufen. Erst mit dem BlackBerry Priv wurde der Wandel in die neue Zeit abge­schlossen und nach einem eher mäßig erfolg­reichem BlackBerry OS 10 nebst diverser Geräte der Wechsel zu Android voll­zogen.

Mit dem Unter­schied, dass BlackBerry von Beginn an diverse Ände­rungen am Android-Quell­code vornahm und etliche Sicherheits­funktionen wie die DTEK-Suite zusätz­lich einbaute. Dadurch sind Android-Smart­phones von BlackBerry erheb­lich geschützter und eben diese Anpas­sungen werden künftig in Form von BlackBerry Secure an inter­essierte OEM-Hersteller lizen­ziert. Das erklärte Alex Thurber, seines Zeichens BlackBerry Senior Vice Presi­dent und General Manager für Mobi­lity Solu­tions bei BlackBerry gegen­über ET Telecom.

Sicheres Android für Alle

BlackBerry BlackBerry bietet sein sicheres Android als BlackBerry Secure zur Lizenzierung an
Bild/Logo: Blackberry
Der in Waterloo, Kanada behei­matete Konzern legt dabei Wert darauf, dass es sich um ein komplettes Android-Betriebs­system handelt, dass im Rahmen der Lizen­zierung erworben wird. Unter anderem kommt das System bereits bei dem ersten von TCL gefer­tigten Modell, dem BlackBerry KEYone zum Einsatz. In Indien fungiert Optiemus als OEM-Partner für die kommenden 10 Jahre und in Indo­nesien der Hersteller BB Meran Putih. BlackBerry Ltd ist zuver­sicht­lich, demnächst weitere Partner­schaften bekannt­geben zu können.

Bei den erwähnten Part­nerschaften wird aller­dings nicht der Marken­name BlackBerry selbst lizen­ziert, sondern tatsäch­lich nur das zugrunde liegende ange­passte Android-Betriebs­system. Das heißt, dass theo­retisch bekannte Hersteller wie HTC, Sony oder Huawei das System mit ihrer eigenen Marke verwenden können. Mit Blick auf den lukra­tiven und wach­senden Geschäftskunden­bereich sicher­lich eine verlo­ckende Sache.

Unter anderem gehört "Hard­ware Root of Trust" mit zu den wich­tigen Bestand­teilen des gehär­teten Android-Betriebs­systems, womit kryp­togra­fische Schlüssel auf Hard­ware-Ebene vergeben werden. Mit diesen Krypto-Schlüs­seln werden der komplette Boot­vorgang sowie Apps veri­fiziert. Weiterhin kommen ein Linux-Kernel mit Anpas­sungen, ein nach FIPS 140-2 verschlüs­selter Spei­cher zum Einsatz und die DTEK-Suite zur Über­prüfung der Sicher­heit.

Enter­prise of Things EoT

Nüch­tern betrachtet, ist die Lizen­zierung des eigenen ange­passten Android-Betriebs­systems nur ein Teil der neuen Stra­tegie, im Enter­prise of Things (EoT) zu einem der wich­tigsten Anbieter zu werden. Unter EoT versteht BlackBerry den Schutz aller Eckpunkte des Netz­werks von Unter­nehmen und nicht nur das Smart­phone.

Daher wird es Zukunft auch Wearable Devices, Fern­seher, medi­zini­sche und noch ganz andere Geräte geben, in denen BlackBerry-Soft­ware steckt. Laut Thurber habe Jason Chen als amtie­render CEO von BlackBerry bereits etliche Gespräche mit Unter­nehmen in dieser Rich­tung geführt.

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