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BlackBerry: Uns gibt es noch

Mit dem BlackBerry sind unzäh­lige Manager und Text-Fans groß geworden. Deutsch­land ist der viert­größte Markt welt­weit. Vieles von BlackBerry bleibt aber momentan unsichtbar.
Vom Mobile World Congress in Barcelona berichtet

BlackBerry findet man auf der Messe versteckt in der Meeting-Room-Area. BlackBerry findet man auf der Messe versteckt in der Meeting-Room-Area.
Foto: Henning Gajek / Teltarif.de
Trifft man hoch­rangige Manager der Telekom-Branche und hantiert mit einem BlackBerry, bekommt man quer über alle Netz­betreiber und Hersteller die Antwort: „Ach ja, ich hatte auch mal einen“ oder „Ich bin damit groß geworden“. Und Alex Thurber, SVP General Manager Mobi­lity Solu­tions, weist mit berech­tigtem Stolz darauf hin, dass BlackBerry in Deutsch­land den viert­größten Markt für BlackBerry-Smart­phones welt­weit hat, die aktuell verkauft werden. „Wir ermun­tern TCL (den Hersteller der Geräte) noch mehr für den Markt zu tun, wir wissen, dass hier ein großer Bedarf und eine große Nach­frage besteht“.

Auch ältere Geräte laufen noch

BlackBerry findet man auf der Messe versteckt in der Meeting-Room-Area. BlackBerry findet man auf der Messe versteckt in der Meeting-Room-Area.
Foto: Henning Gajek / Teltarif.de
Auch für die Nutzer älterer Modelle gibt es inter­essante Infor­mationen. So hat das Betriebs­system 7 „End of Life“ erreicht, die Systeme laufen aber noch. BlackBerry rät dennoch, auf die neuesten Modelle mit Android umzu­steigen. Für den weit verbrei­teten BlackBerry Q10 wird es "durch­gehend" ("through") wich­tige Sicher­heits­updates bis zum Ende Jahres 2019 geben. „Und danach wird er weiter funk­tionieren“, mit einer leichten Anspie­lung auf Updates anderer Hersteller, die ihre Geräte dadurch oft „unbrauchbar“ gemacht hatten.

BlackBerry Q10

Das Thema Android-Updates hat auch BlackBerry auf dem Schirm. "Bevor ich zu BlackBerry kam, ahnte ich nicht im entfern­testen, wie kompli­ziert Android Updates sein können".

Doch BlackBerry hat sich von der Hard­ware- zur Soft­ware-Company gewan­delt. BlackBerry (Canada) liefert die gesi­cherte Android-Soft­ware für die BlackBerry-Geräte von TCL und es sieht so aus, dass es „nicht unwahr­schein­lich“ ist, das Update auf Android 9 („Pie“) zu bekommen. Termine wurden aber keine verraten.

Die Tastatur ist das Marken­zeichen

Alex Thurber, SVP Mobility Solutions, hat zwei Mobiltelefone mit BlackBerry Software in der Hand: Links Key2 und rechts Punkt MP02. Alex Thurber, SVP Mobility Solutions, hat zwei Mobiltelefone mit BlackBerry Software in der Hand: Links Key2 und rechts Punkt MP02.
Foto: Henning Gajek / Teltarif.de
BlackBerry ist aber nicht nur in den Smart­phones, deren typi­sches Merkmal die Tastatur ist, enthalten. In Barce­lona wurde auch ein unschein­bares Hand­telefon „aus einer anderen Zeit“ gezeigt, das die Schweizer Firma Punkt.Tronics entwi­ckelt hat. Dieses Telefon, das Punkt MP02, eine Mischung aus dem legen­dären Ericsson GH 337 und dem ikoni­schen „Braun“-Taschen­rechner, was Smart­phone-Fans höchs­tens ein Kopf­schüt­teln entlockt, werden wir noch vorstellen.

Das Android-Betriebs­system von BlackBerry ist neuer­dings auch in IoT-Geräten enthalten, das ist das schwer einge­dampfte Kern­betriebs­system, das um benö­tigte Module erwei­tert werden kann. Android läuft parallel zum Echt­zeit­betriebs­system QNX von BlackBerry, das in der Auto­mobil-Indus­trie weite Verbrei­tung hat und bereits in 120 verschie­denen Fahr­zeug­typen („Vehi­cles“) läuft. Die aller­meisten Kunden am Steuer bekommen davon aber gar nichts mit. BlackBerry plant sein Betriebs­system in weiteren Endge­räten einsetzen zu lassen, genaue Details stehen noch nicht fest.

Key2 RED mit QWERTY-Tastatur

Der BlackBerry Key2 RED Edition, der aktuell nur über eine QWERTY Tastatur verfügt. Der BlackBerry Key2 RED Edition, der aktuell nur über eine QWERTY Tastatur verfügt.
Foto: Henning Gajek / Teltarif.de
In Barce­lona ist am Stand von TCL das Modell Key2 RED zu sehen, aller­dings bislang nur mit QWERTY-Tastatur. Ob es später eine QWERTZ-Version geben wird, blieb unklar.

BlackBerry Deutsch­land hat übri­gens in Düssel­dorf sein Haupt­quar­tier, wo auch die Toch­terfirma Secus­mart sitzt. Sie hat das hoch­sichere Krypto-Handy entwi­ckelt, was beispiels­weise Bundes­kanz­lerin Angela Merkel verwendet.

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