Blackberry: Kaum Updates für "sichere Android-Handys"
Blackberry-Besitzer warten auf Updates
Foto: Blackberry
Im vergangenen Jahr ging Blackberry Mobile an den Start. Hinter dieser Marke verbirgt sich der chinesische Konzern TCL, der eine Partnerschaft mit Blackberry Ltd. aus Kanada eingegangen ist. Die Kanadier, die selbst keine Smartphones mehr produzieren wollen, liefern die Software, die Chinesen bauen und vermarkten die Endgeräte. Dabei sollen die Handys vor allem durch ihre Software punkten - einerseits durch Erweiterungen gegenüber den Standard-Android-Features wie den Blackberry Hub, andererseits aber auch durch ein besonders hohes Maß an Sicherheit.
Schnelle und zuverlässige Updates hatte Blackberry Ltd. versprochen, als der Hersteller mit dem Priv erstmals ein Android-Smartphone auf den Markt brachte. Das hatte anfangs auch gut geklappt. Priv-Käufer wurden aber zwei Jahre nach Markteinführung vor den Kopf gestoßen, indem das eigentlich geplante Update auf neuere Android-Versionen endgültig abgesagt und auch weiteren Sicherheits-Aktualisierungen eine Absage erteilt wurden. Einzig ein Kernel-Update hatte das Smartphone seitdem noch erhalten.
Blackberry-Besitzer warten auf Updates
Foto: Blackberry
Blackberry Mobile hatte vor einigen Monaten angekündigt, seine Smartphones wie das KEYone und das Motion ebenfalls nur zwei Jahre lang mit neuer Software zu versorgen. Später ruderte das Unternehmen zurück und verkündete, es handele sich um einen Mindest-Zeitraum, den der Hersteller garantiere. Denkbar seien aber Updates auch über einen längeren Zeitraum. Das wäre vor allem gegenüber Käufern fair, die ihr Smartphone erst Monate nach dem Marktstart gekauft haben - beispielsweise weil das Gerät in ihren Herkunftsländern zuvor gar nicht erhältlich war.
Software-Betreuung mangelhaft
Das Blackberry KEYone ist seit einem Jahr auf dem Markt und sollte demnach noch mindestens ein weiteres Jahr softwaretechnisch betreut werden. Allerdings lässt die Unterstützung durch den Hersteller auch jetzt schon sehr zu wünschen übrig. Im Herbst und Winter warteten speziell deutsche und britische Kunden monatelang auf die Sicherheitspatches von Google. In anderen Ländern wurden diese hingegen verteilt. Nun droht ein ähnliches Desaster, denn das Blackberry KEYone ist noch immer auf dem zwei Monate alten Sicherheitslevel vom 5. März.
Im März kam der letzte Sicherheitspatch
Foto: teltarif.de
Aber nicht nur die schleppende Verteilung von Sicherheits-Updates sorgt für Frust bei den Käufern der Blackberry-Mobile-Smartphones. Noch Ende vergangenen Jahres wurde die Aktualisierung von KEYone und Motion auf Android 8 (Oreo) für Anfang 2018 versprochen. Zu Jahresbeginn teilte der Hersteller auf Anfrage mit, man benötige noch etwas mehr Zeit, aber die Updates seien definitiv geplant. Nun haben wir mittlerweile Anfang Mai und das Blackberry KEYone hat noch immer die veraltete Android-Version 7.1.1 an Bord.
Aber auch auf der Hardwareseite zeigt sich die TCL-Marke wenig professionell. Das auf der Consumer Electronics Show (CES) gezeigte Blackberry KEYone Bronze Edition sollte im ersten Quartal 2018 auf den Markt kommen. Mittlerweile sind wir in der Mitte des zweiten Quartals angekommen und Blackberry Mobile konnte auf Nachfrage von teltarif.de keine Angaben zur tatsächlichen Verfügbarkeit des Smartphones machen. Dabei pfeifen es die Spatzen bereits von den Dächern, dass mit dem Blackberry KEYtwo schon bald der Nachfolger des Handhelds mit physischer Tastatur vorgestellt wird. Kommt die Bronze Edition nicht bald auf den Markt, dann wird wohl kaum ein Interessent noch zu diesem Gerät greifen.
In einer weiteren Meldung finden Sie das BlackberryKEYone Bronze Edition im Hands-On.