Digitalradio

Personal Radio auf DAB+: Projekt ART offiziell gestartet

In Bayern ist jetzt ein Testver­such mit Personal Radio über das Digi­tal­radio DAB+ offi­ziell gestartet. Hörer können sich aus fünf Musik­farben und zehn Wort­kate­gorien ihr persön­liches Wunsch­pro­gramm zusam­men­stellen.
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In Bayern ist der seit Früh­jahr geplante Versuch mit "Personal Radio über DAB+" offi­ziell gestartet. Das Projekt ART (Announce­ment Radio Toolbox) will indi­vidua­lisier­bare Nach­richten in lineare Musik­pro­gramme bringen. Auf diese Weise sollen Radio­hörer in Zukunft ihre Lieb­lings­musik mit ihrem persön­lichen Nach­rich­ten­inter­esse kombi­nieren können. Verant­wort­lich sind die Baye­rische Medien Technik (bmt), die Baye­rische Landes­zen­trale für neue Medien (BLM), die Media­school Bayern, die Baye­rischen Lokal-Radio­pro­gramme (BLR) und Bayern Digital Radio (BDR).

5 Musik­pro­gramme und ein Nach­rich­ten­radio

Startschuss für Personal Radio via DAB+ Startschuss für Personal Radio via DAB+
Foto: bmt
Jetzt sind sechs Test­sender im baye­rischen DAB+-Test­kanal gestartet. Im Sende­gebiet des Kanals 10D - Teile von Ober­bayern und Mittel­franken - sind die fünf Musik­pro­gramme und ein Nach­rich­ten­sender verfügbar. Sie heißen "TEST Country", "TEST Jazz", "TEST Elektro, "TEST RnB/Soul" und "TEST BayernSOUND" sowie "TEST Info".

Auf letz­terem, dem Nach­rich­ten­sender, laufen klas­sifi­zierte Wort­bei­träge in bis zu zehn Kate­gorien. Dazu zählen etwa Nach­richten, Verkehr, ÖPNV, Sport, Wetter, Warnungen, Events, Special Events, Programm­hin­weise und Wirt­schafts­nach­richten. Die Wort­bei­träge werden als DAB-Announce­ments signa­lisiert.

Nach­richten-Durch­sagen mit spezi­ellen Digi­tal­radios

Radio­hörer mit DAB+-Geräten, die das Announce­ment-Feature unter­stützen, können ihre bevor­zugten Durch­sage-Kate­gorien indi­viduell auswählen. Wenn ein Beitrag aus einer gewählten Kate­gorie auf "TEST Info" läuft, wird das laufende Musik­pro­gramm unter­bro­chen. Danach kehrt man auto­matisch zum vorher gehörten Musik­sender zurück.

Bis Ende des Jahres wird das Verfahren evalu­iert, dabei werden ausge­wählte Test­gruppen unter­sucht. DAB+-Geräte des Herstel­lers Tele­star erhalten vom Anbieter ein Soft­ware-Update, wodurch Nutzer auf diesen Geräten kosten­frei die erwei­terten ART-Funk­tionen nutzen können. Das ART-Projekt läuft insge­samt bis März 2024.

Ein weiterer Aspekt im Rahmen des Projekts ist die Virtua­lisie­rung der gesamten Produk­tions­umge­bung. So werden nicht alle Nach­rich­ten­bei­träge gespro­chen, sondern zum Teil auch sprach­syn­the­tisch per KI erstellt. Die Radio­sender und die DAB-Multi­plex­erzeu­gung werden zudem cloud­basiert ausge­spielt. Die Zufüh­rung zur DAB-Aussendung erfolgt auf IP-Basis. Der cloud­basierte Ansatz soll neue tech­nische Erkennt­nisse bringen, um eine wirt­schaft­liche und flexible Infra­struktur zur Gene­rie­rung von Diensten für Programm­anbieter und Netz­betreiber bei DAB+ zu ermög­lichen.

Radio Boller­wagen neu im Mux Hessen Nord

Die Party-Welle Radio Boller­wagen ist unter­dessen jetzt in ganz Hessen über Digi­tal­radio DAB+ zu hören. Nach dem Multi­plex Hessen Süd (Kanal 12C) wurde das Programm jetzt auch im Mux Hessen Nord (Kanal 6A) aufge­schaltet. Damit ist auch ein naht­loser Über­gang zu den Multi­plexen in Nieder­sachsen und NRW möglich, wo der Ableger vom Privat­sender Radio ffn eben­falls funkt.

NDR verbes­sert DAB+-Empfang im südli­chen Nieder­sachsen

Der Nord­deut­sche Rund­funk (NDR) hat Beob­ach­tungen zufolge den DAB+-Empfang im südli­chen Nieder­sachsen verbes­sert. Neu am Netz ist der Sender Göttingen-Niko­laus­berg, der mit einer Leis­tung von 10 kW das Bouquet "NDR NS BS" im Kanal 6C ausstrahlt. Der neue Sender verbes­sert den Empfang in Göttingen-Stadt, im südli­chen Harz sowie entlang der A7 zwischen Göttingen und Kassel. Der bisher für Göttingen genutzte Standort Bovenden bleibt für die nörd­liche Region der Univer­sitäts­stadt am Netz.

lulu.fm: DAB+-Abschal­tung in Hamburg, Hessen und Sachsen

Ab dem 1. Oktober 2023 will sich der schwul-lesbi­sche Privast­sender lulu.fm auf die drei wich­tigen queeren Metro­polen Köln, Berlin und Wien fokus­sieren. "In diesen Städten sind wir mit lulu.fm in den letzten Jahren richtig ange­kommen, für unsere Hörenden in Köln, Berlin und Wien werden wir künftig noch mehr regio­nale Inhalte ins Programm bringen", so der Veran­stalter.

In den anderen Sende­gebieten Hamburg, Hessen und Sachsen wird die Verbrei­tung über DAB+ einge­stellt, das Programm ist aber weiter per Stream zu empfangen, über die Home­page, die Apps, mit Alexa, mit dem Radio­player auch unter­wegs über Apple Car Play und Android Auto.

Bereits auf Sendung ist zudem das neue DAB+-Bouquet für Ostbel­gien.

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