Update-Poltik

OnePlus: Darum gibt es keine 7 Jahre Software-Updates

OnePlus hat erklärt, warum ein Update-Verspre­chen von sieben Jahren für Smart­phones nicht sinn­voll sei.
Von

Ist ein Smart­phone-Hersteller in der Kommu­nika­tion seiner Soft­ware-Politik trans­parent, kann das ein starkes Verkaufs­argu­ment sein. Google machte es mit Einfüh­rung der Pixel-8-Serie (Pixel 8 und Pixel 8 Pro) im vergan­genen vor und verspricht sieben Jahre lang Soft­ware-Updates. Damit sind nicht nur regel­mäßige Sicher­heits­updates gemeint, sondern auch große Android-Versi­ons­updates, die einmal im Jahr ausge­spielt werden sollen.

Samsung sprang mit der Galaxy-S24-Serie auf diesen Zug mit auf: Für Galaxy S24, Galaxy S24+ und Galaxy S24 Ultra sollen eben­falls sieben Jahre Soft­ware-Unter­stüt­zung auf dem Plan stehen. Smart­phone-Hersteller OnePlus, der seit kurzem Smart­phones auch wieder in Deutsch­land verkaufen darf, ist anderer Meinung. In einer Erklä­rung sagt die BBK-Marke auch, warum.

Es hat was mit einem Sand­wich zu tun

OnePlus hat sich zur Software-Update-Politik geäußert OnePlus hat sich zur Software-Update-Politik geäußert
Foto/Montage: teltarif.de, Logo: OnePlus

Datenblätter

In einem Inter­view mit dem Online-Portal tom's guide (via GSMARENA) hat sich Kinder Liu, COO und Präsi­dent von OnePlus, unter anderem zur Update-Politik von OnePlus geäu­ßert und bezog sich dabei auch auf die Verspre­chen der Konkur­renz. Das sei etwas, das OnePlus in Zukunft wohl nicht anstrebe, denn für den Nutzer seien nicht nur die Soft­ware-Richt­linien wichtig, sondern auch die reibungs­lose Erfah­rung mit dem Smart­phone. Wenn also die Hard­ware des Tele­fons nicht mithalten kann, dann bringe auch ein erwei­terter Soft­ware-Support nichts.

Um das zu verdeut­lichen, bediente sich Liu einer Meta­pher und verglich ein Smart­phone mit einem Sand­wich. Die Füllung des Sand­wiches ist demnach die Soft­ware, die nach sieben Jahren noch gut sein wird. Das Brot - die Nutzer­erfah­rung - könnte bereits nach vier Jahren verschim­melt sein. Und somit könnte eine sieben­jäh­rige Soft­ware-Update-Richt­linie keine Rolle mehr spielen, wenn die Benut­zer­erfah­rung mit dem Telefon nicht mehr ausrei­chend ist.

So lange bekommt das OnePlus 12 Updates

Das neueste Modell des Herstel­lers ist das OnePlus 12. Für das Flagg­schiff soll eine Soft­ware-Unter­stüt­zung von vier Jahren Android-OS-Updates und fünf Jahren Sicher­heits­updates gelie­fert werden. Für die güns­tigere Mittel­klasse im Kleid des OnePlus 12R sollen es drei Jahre Android-Updates und vier Jahre Sicher­heits­updates sein.

Verwiesen wurde auch auf Unter­suchungen mit dem TÜV SÜD, bei denen OnePlus 12 und OnePlus 12R einem Belas­tungs­tests unter­zogen würden, um eine mehr­jäh­rige Nutzung zu simu­lieren. Die schnelle und reibungs­lose Leis­tung eines OnePlus-Smart­phones soll basie­rend auf den Ergeb­nissen auch nach vier Jahren noch gewähr­leistet sein. Dazu zähle auch der Zustand des Akkus. Nach sieben Jahren sei dies nicht mehr unbe­dingt gewähr­leistet.

Um die Update-Politik von OnePlus zu stützen, wurde auch auf Ergeb­nisse von Coun­ter­point Rese­arch verwiesen, nach denen Android-Nutzer dazu neigen würden, das Smart­phone vier Jahre nach Kauf durch ein neues Modell zu ersetzen.

Alle haben irgendwie Recht

Die Argu­men­tation von OnePlus erscheint plau­sibel. Ist ein aktu­elles Smart­phone wie das Galaxy S24 oder das Pixel 8 pfeil­schnell, ist zum Stand jetzt nicht absehbar, wie gut die Geräte nach jahre­langer Nutzung mit der dann aktu­ellsten Soft­ware noch performen werden. Und das ist letzt­lich der wich­tigste Punkt.

Unterm Strich klingt ein Soft­ware-Verspre­chen von sieben Jahren aber verlo­ckend und nach­haltig. Da dies nun von Samsung und Google erst einge­führt wurde, bleibt es eben abzu­warten, wie gut die Smart­phones nach einer langen Zeit tatsäch­lich noch laufen. Der Verschleiß von Kompo­nenten sollte kein Gegen­argu­ment sein. Denn der unter Umständen nötige Austausch von Akku und Display nach Jahren der Nutzung statt eines Neukaufs gehört zur Nach­hal­tig­keit dazu. Zubehör- und Repa­ratur­kosten müssen aller­dings im Rahmen bleiben, damit das auch für den Nutzer attraktiv ist.

In einer Über­sicht haben wir für Sie zusam­men­gestellt, welche Smart­phone-Modelle grund­sätz­lich gute Update-Prognosen haben.

Mehr zum Thema Smartphone-Software