Ausbau-Auflagen

o2-Netz-Lücken: BNetzA droht Telefónica mit Zwangsgeld

Die Geduld ist vorbei: Sollte o2 nicht bis Ende Juli die fehlenden LTE-Masten errichtet haben, wird die BNetzA ein Zwangs­geld von 600 000 Euro fest­setzen.
Von dpa /

Versorgungsauflagen: o2 muss schneller bauen Versorgungsauflagen: o2 muss schneller bauen
Foto: Telefónica
Weil der Mobil­funk-Anbieter Telefónica trotz Nach­hol­frist seine Pflichten beim Ausbau des 4G-Netzes (LTE) nicht recht­zeitig erfüllt hat, droht die Bundes­netz­agentur nun mit einem Zwangs­geld.

Sollte der Netz­be­treiber nicht bis Ende Juli die fehlenden LTE-Masten errichtet haben, werde man eine Summe von 600 000 Euro fest­setzen, teilte die Regu­lie­rungs­be­hörde heute in Bonn mit.

BNetzA berück­sich­tigt Corona-Schwie­rig­keiten

Versorgungsauflagen: o2 muss schneller bauen Versorgungsauflagen: o2 muss schneller bauen
Foto: Telefónica
Die Versor­gungs­auf­lagen verpflichten die Netz­be­treiber in Deutsch­land, zu bestimmten Fristen eine gewisse Zahl an Haus­halten und Stand­orten zu versorgen. Die Unter­nehmen sollten bereits Ende des vergan­genen Jahres 98 Prozent der Haus­halte mit mindes­tens 50 MBit/s pro Sekunde (LTE) versorgt haben - pro Bundes­land lag die verpflich­tende Quote bei 97 Prozent. So soll verhin­dert werden, dass sich die Netz­be­treiber auf lukra­tive Groß­städte konzen­trieren und länd­liche Regionen vernach­läs­sigen. ICE-Stre­cken und Auto­bahnen sollten demnach sogar zu 100 Prozent mit 4G versorgt werden.

Nachdem Telekom, Voda­fone und Telefónica zum Jahres­wechsel noch Lücken bei der LTE-Versor­gung aufge­wiesen hatten, setzte die Netz­agentur Nach­hol­fristen fest. Für Telefónica, wo die Lücken beson­ders groß waren, lief die erste Frist Ende Juni ab. Bis dahin sollte das Unter­nehmen 40 Prozent der noch fehlenden 7600 LTE-Stand­orte umge­setzt haben.

Telefónica räumte zwar bereits ein, dieses Ziel nicht erreicht zu haben, verwies jedoch auf Einschrän­kungen durch die Corona-Pandemie und bat um Nach­sicht. Man habe bei der Höhe des Zwangs­geldes all diese Umstände berück­sich­tigt, hieß es vonseiten der Netz­agentur.

Auf spezi­ellen Karten können Sie die Netz­ab­de­ckung der drei Netze an Ihrem Standort über­prüfen.

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