Nokia E6: Das erste Smartphone mit Symbian Anna im Test
Symbian Anna, die neue Version des inzwischen von Nokia in die Hände von Accenture ausgelagerten Betriebssystems, ist etwas benutzerfreundlicher als die Vorgängerversion des Nokia-Betriebssystems. Die augenfälligste Neuerung von Symbian Anna gegenüber der Vorgängerversion von Symbian^3 sind die Icons im Hauptmenü. Deren Aussehen ist bei Symbian Anna vereinheitlicht worden, das Hauptmenü erscheint dadurch frischer und zugleich aufgeräumter. Alle im Menü vorhandenen Anwendungen lassen sich durch Verknüpfungen oder Widgets in einem beliebigen Ordner oder auf einem der bis zu fünf Homescreens ablegen.
Symbian Anna: Die Menü-Icons lassen sich beliebig verschieben
Foto: teltarif.de
Zudem gibt es viele Schnellzugriffsmöglichkeiten auf Systembereiche oder Anwendungen, die
man auf den ersten Blick gar nicht entdeckt: Kurzes Tippen in die obere rechte Ecke der
Startansicht öffnet beispielsweise direkt das Einstellungsmenü für Datenverbindungen. Wer
etwa bei geöffnetem Homescreen anfängt, einen Namen zu tippen, bekommt gleich die passenden
Kontakte vorgeschlagen. Und beim Nokia E6 kann man den vier Bedientasten unterhalb des
Displays jeweils zwei verschiedene Funktionen für langes bzw. kurzes Drücken zuweisen.
Im Kalender des Symbian-Anna-Smartphones werden - anders als noch bei Symbian^3 - dem Nutzer in einer Ansicht das gesamte Monatsblatt sowie ein Terminfeld für den jeweils aktuellen Tag angezeigt. Beim Nokia E6 erscheint das Tagesterminfeld seitlich vom Monatsblatt. Zudem ist es mit dem neuen Symbian möglich, aus dem Kalender heraus Meeting-Anfragen stellen oder akzeptieren zu können oder die Dauer von Terminen durch einfaches Ziehen eines Pfeil-Buttons festzulegen. Ebenfalls für Business-Anwender wichtig: Im Adressbuch können sie über den Namen des Arbeitsgebers nach Kontakten suchen.
Die Symbian-Version Anna soll demnächst auch per Update auf die Nokia-Smartphones N8, E7, C7 und C6-01 kommen. Nach Angaben des Nokia-Chefs Stephen Elop können Nutzer von Smartphones, die unter dem Symbian-Betriebssystem laufen, noch mindestens bis zum Jahr 2016 mit Firmware-Updates, Weiterentwicklungen bei Apps sowie Unterstützung durch den Kundenservice rechnen. Noch in diesem Jahr soll laut Nokia ein weiteres Update für Symbian bereitgestellt werden, das unter anderem neue Startansichten und eine nochmals überarbeitete Benutzeroberfläche bringt.
Keine Performance-Probleme bei zielgruppengerechten Anwendungen
Die Leistung des Prozessors (ARM1176 mit Grafikbeschleuniger Broadcom BCM2727) des Nokia E6 von 680 MHz und 256 MB RAM wirken in Zeiten der ersten Dual-Core-Handys dürftig. Für die Ansprüche der Zielgruppe reicht die Performance des neuen Nokia-Smartphones jedoch aus, zudem scheinen die einzelnen Systemkomponenten gut aufeinander abgestimmt zu sein. Systemabstürze oder -Hänger traten in unserem Test des Nokia E6 nicht auf.
Browser des Nokia E6
Foto: teltarif.de
An Bord des Nokia E6 sind zudem eine 8-Megapixel-Kamera mit
Fixed-Fokus, Dual-LED-Leuchte und Videoaufnahme in HD-Qualität (720p im Format H.264 mit
25 Bildern pro Sekunde), eine zweite Kamera mit VGA-Auflösung für Videotelefonate, ein
Medienplayer sowie ein UKW-Radio mit RDS-Unterstützung. Die mit der Kamera des Nokia E6
gemachten Aufnahmen sind rauscharm, wirken jedoch recht blass, der Sound des Musikplayers
ist ausreichend gut. Zur Nutzung standortbezogener Dienste - beispielsweise des offline
nutzbaren Navigations-Programms für Autofahrer und Fußgänger Ovi Karten - ist das
Nokia E6 mit einem GPS-Empfänger (A-GPS)
ausgerüstet.
Zum Aufbewahren von Fotos, Videos und Songs kann der 8 GB große interne Speicher des Handys mit 1 GB ROM per wechselbarer Speicherkarte im microSD-Format um bis zu 32 GB erweitert werden. Die Speicherkarte lässt sich bei laufendem Betrieb des Handys - also ohne vorheriges Herausnehmehn des Akkus - wechseln. Weitere Schnittstellen sind Bluetooth 3.0 mit A2DP fürs Streamen von Stereo-Sound auf Drahtlos-Headsets, ein Micro-USB-Anschluss mit "USB on the Go" fürs direkte Übertragen von Fotos oder Songs auf eine externe Festplatte sowie ein 3,5-Millimeter-AV-Klinkenanschluss für handelsübliche Kopfhörer und mit Unterstützung für TV-Out. Über einen HDMI-Port zum Übertragen von Bildern auf ein Fernsehgerät verfügt das Nokia E6 nicht, ebenso wenig unterstützt es DLNA - eigentlich unverständlich bei einem Gerät mit hochwertigerer Kamera und vergleichsweise kleinem Display.
Auf der letzten Seite unseres Testberichts schildern für unsere Erfahrungen beim Telefonieren und mobilen Internetsurfen mit dem Nokia E6.