Nokia steht kurz vor Verkauf der Luxusmarke Vertu
Nokia will seine Luxussparte Vertu verkaufen.
Bild: Vertu / Screenshot: teltarif.de
Der finnische Handyhersteller Nokia steht nach
Medienberichten kurz vor dem Verkauf seiner Luxusmarke Vertu. Der
schwedische Finanzinvestor EQT wolle sie übernehmen, berichtete die
Nachrichtenagentur Bloomberg heute unter Berufung auf zwei
informierte Personen. Der Verkauf bewerte die Edelmarke demnach mit
rund 200 Millionen Euro. Noch in dieser Woche könne der Schritt
bekanntgegeben werden. Die betroffenen Unternehmen wollten den
Vorgang nicht kommentieren.
Nokia will seine Luxussparte Vertu verkaufen.
Bild: Vertu / Screenshot: teltarif.de
Die Marke Vertu ist bekannt für ihre mit Edelsteinen besetzten
Mobiltelefone, die für einen Durchschnittspreis von mehr als 5 000
Euro über die Ladentheke gehen. In Westeuropa hatte Vertu 2010 nach
Angaben der Marktforschung IDC einen Marktanteil von rund 60 Prozent
bei Luxus-Telefonen. Der Markt für Luxus-Geräte ist jedoch sehr klein.
Vertu habe in den Jahren 2010 und 2011 ein deutliches Wachstum der Verkäufe verzeichnet, wie Perry Ossting laut Bloomberg im September gesagt habe. Dafür seien starke Verkäufe in den aufstrebenden Märkten Asiens und des Mittleren Ostens verantwortlich.
Nokia-Chef Stephen Elop treibt derzeit die Neuausrichtung des einstigen finnischen Vorzeigeunternehmens voran, das unter Druck steht, weil es bei den lukrativen Smartphones hinter Konkurrenten wie Apple und Samsung zurückgefallen ist - mittlerweile steht der einstige Marktführer nur noch auf Platz drei der größten Smartphone-Hersteller. Dabei kommen auch immer wieder Gerüchte auf, Microsoft könnte die Handysparte kaufen. Auch Kooperationen mit anderen Herstellern tauchen immer wieder in der Gerüchteküche auf. Solche Gerüchte erweisen sich in den meisten Fällen jedoch als haltlos.
Verkauf von Vertu seit langem im Gespräch
Bereits seit einiger Zeit wird Nokia nachgesagt, die Nobelmarke verkaufen zu wollen. Im Gespräch als potenzieller Käufer war nach Angaben der "Financial Times" unter anderem auch der Finanzinvestor Permira. Der Zeitung zufolge wird der Umsatz von Vertu auf 200 bis 300 Millionen Euro jährlich geschätzt - Vertu selbst gibt aber keine offiziellen Zahlen bekannt. Die von der schwedischen Familie Wallenberg kontrollierte Beteiligungsgesellschaft EQT hatte Anfang dieser Woche erst den deutschen Leukoplast-Hersteller BSN Medical für 1,8 Milliarden Euro übernommen.