Schwach

Prognose: Smartphone-Boom vorerst zu Ende

Android auf Jahre Marktführer bei Smartphone-Betriebssystemen
Von Hans-Georg Kluge mit Material von dpa

Der Handymarkt wächst 2012 nicht so rasant. Viele Nutzer bleiben bei ihren einfachen Handys. Der Handymarkt wächst 2012 nicht so rasant. Viele Nutzer bleiben bei ihren einfachen Handys.
Bild: Samung, Nokia, HTC, Sony Ericsson / Montage:teltarif.de
Der weltweite Handy-Markt wird sich in diesem Jahr nach Einschätzung von Marktforschern spürbar verlangsamen. Auch der Smartphone-Boom dürfte leicht an Fahrt verlieren, so die Experten von IDC [Link entfernt] . Viele Nutzer von sogenannten Feature-Phones würden wegen ökonomischer Unsicherheiten einen Wechsel zum Smartphone aufschieben. Als Feature-Phones werden einfache Handys bezeichnet, die zusätzliche Funktionen bieten, etwa mobile E-Mail oder einen Musikplayer. Die Marktforscher von IDC nennen diese Geräte auch "talk-and-text-devices". Am weltweiten Markt haben diese Handys immerhin einen Anteil von 61,6 Prozent. IDC schätzt, dass dieses Jahr rund 10 Prozent weniger der einfachen Handys verkauft werden.

Der Handymarkt wächst 2012 nicht so rasant. Viele Nutzer bleiben bei ihren einfachen Handys. Der Handymarkt wächst 2012 nicht so rasant. Viele Nutzer bleiben bei ihren einfachen Handys.
Bild: Samung, Nokia, HTC, Sony Ericsson / Montage:teltarif.de
Mit einer Wachstumsrate von kaum mehr als vier Prozent in diesem Jahr erwarten die Marktbeobachter den geringsten Zuwachs seit 2009. Smartphones dürften dagegen um 38,8 Prozent zulegen. Doch der Smartphone-Markt zeige sich in diesem Jahr nicht mehr so belebt wie zuvor, sagte IDC-Analyst Kevin Restivo. Der Markt werde in Zukunft von einem Triumvirat der Systeme Android, iOS und Windows Phone 7 beherrscht.

Smartphone-Plattformen: Android bleibt Marktführer

Unangefochtener Marktführer bei Smartphones sei Googles Android, das auf einer ganzen Reihe von Geräten installiert ist. Auch bis zum Jahr 2016 werde Android seine Marktführerschaft von derzeit rund 61 Prozent trotz eines erwarteten Rückgangs um rund zehn Prozentpunkte behaupten können.

Die Position von Apples iOS, das derzeit mit rund 20 Prozent Marktanteil auf dem zweiten Platz rangiert, sehen die Marktforscher allerdings von Microsoft bedroht: Windows Phone 7 und der Vorgänger Windows Mobile zusammen könnten bis 2016 von weltweit 5,2 Prozent auf 19,2 Prozent Marktanteil aufstocken und damit das iPhone-Betriebssystem knapp überrunden, das sich dann bei 19 Prozent eingependelt haben dürfte.

Noch vor einem Jahr hatte IDC prognostiziert, dass Microsofts Smartphone-Betriebssystem bereits 2015 den Sprung vor Apple schafft. Nach Berechnungen der Marktforscher von Gartner kommt Windows Phone derzeit allerdings nur auf einen Marktanteil von 1,9 Prozent weltweit. Wachstumspotenzial bescheinigt Gartner dem Betriebssystem jedoch auch. Noch im Juni will der Redmonder Softwarekonzern erstmals Einzelheiten seiner neuen Plattform Windows Phone 8 präsentieren.

Der kanadische Blackberry-Hersteller Research in Motion dürfte mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf die Prognosen blicken. IDC glaubt, dass es weiterhin einen Markt für Blackberrys geben wird, sieht diese jedoch als im Markt für günstige Messaging-Geräte. Das wiederum dürfte RIM bitter aufstoßen, zumal IDC vermutet, dass sich in Unternehmen die Devise "Bring-dein-eigenes-Gerät" weiter verbreiten wird.

Für Symbian sehen die Marktexperten schwarz. Bis 2014 könnten Symbian-Geräte vom Markt verschwunden sein. Die Ankündigung seitens Nokia, zukünftig auf Windows Phone zu setzen, habe den Verkäufen entsprechender Geräte stark zugesetzt.

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