1&1 baut eigenen Mobilfunk-Sendemast bei Schweinfurt
So oder auch anders könnte der erste Sendemast der 1&1-Versatel aussehen, der in Hesselbach bei Üchtelhausen (Landkreis Schweinfurt) gebaut werden soll.
Foto: Picture-Alliance / dpa
Kennen Sie Üchtelhausen? Vermutlich eher nicht. Üchtelhausen ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt in Bayern. Dort, im Ortsteil Hesselbach, soll ein Sendemast gebaut werden. Das meldet die dort erscheinende Tageszeitung "Mainpost". Die Meldung, die Bürgermeister Johannes Grebner seiner Gemeinde mitteilte
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, ist aber eine kleine Sensation.
Nicht Telefónica oder Vodafone, auch nicht die Deutsche Telekom, sondern der "neue Netzbetreiber 1&1 Versatel Deutschland GmbH" will dort einen 24 Meter hohen Sendemast bauen, der außerdem von allen anderen interessierten Netzbetreiber mit Antennen und Technik bestückt werden könnte. Interessant: Von den verbleibenden drei in Deutschland aktiven Netzbetreibern habe bisher nur die Deutsche Telekom verbindlich eine Nutzung des Mastes gewünscht, wusste der Bürgermeister zu berichten.
Bald alle Anbieter vereint?
So oder auch anders könnte der erste Sendemast der 1&1-Versatel aussehen, der in Hesselbach bei Üchtelhausen (Landkreis Schweinfurt) gebaut werden soll.
Foto: Picture-Alliance / dpa
Aber er gibt sich optimistisch: "Weitere Mitnutzungsanfragen insbesondere von Telefónica (o2) werden erwartet, da in Hesselbach keine ausreichende LTE-Abdeckung gegeben ist. Um einen möglichst verträglichen Standort des Mastes realisieren zu können, beschloss der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung, eine Fläche des Bauhofgrundstücks im Gewerbegebiet an 1&1 zu vermieten", schreibt der Bürgermeister.
"Weltbild" gerät ins Wanken
Damit beginnt bei manchen Beobachtern ein festgefügtes Weltbild zu bröckeln. Sie gingen bislang davon aus, dass der vierte Netzbetreiber, die 1&1, entweder nie oder nur stark eingeschränkt an den Start gehen dürfte, weil der riesige Aufwand, ganz Deutschland einigermaßen flächendeckend mit den von den Kunden erwarteten Tiefstpreisen für Zugang und Nutzung nur schwer oder gar nicht in Einklang zu bringen sein dürfte.
Werden weitere 1&1-Standorte folgen?
Die spannende Frage lautet, ob dieser Sender eine Eintagsfliege oder der Startschuss von 1&1 für einen bis in bislang wenig erschlossene Regionen reichende Netzausbau sein könnte. Mit diesem Bauantrag ist der 1&1 ein Überraschungs-Coup gelungen. Mal sehen, ob und wo weitere Mast-Bauten folgen werden.
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