Video-Streaming

Netflix wächst dank eigener Serien rasant

Dank starker eigener Inhalte gewinnt Netlix im zweiten Quartal dieses Jahres mehr Kunden als erwartet. Für die kommenden Monate kündigt der Video-Streaming-Anbieter weitere interessante Neuerscheinungen an.
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Netflix gewinnt derzeit mehr Kunden als erwartet Netflix gewinnt derzeit mehr Kunden als erwartet
Bild: teltarif.de / Marie-Anne Winter
Der Video-Streamingdienst Netlix bleibt dank Serienerfolgen wie Orange Is the New Black, Daredevil, Grace and Frankie oder Sense8 auf der Überholspur. Im zweiten Quartal verbuchte die Firma deutlich mehr neue Nutzer als erwartet. Dass steigende Kosten und der starke Dollar am Gewinn zehren, machte Anlegern nichts aus - die Netflix-Aktie schoss nachbörslich um zehn Prozent in die Höhe.

Netflix gewinnt derzeit mehr Kunden als erwartet Netflix gewinnt derzeit mehr Kunden als erwartet
Bild: teltarif.de / Marie-Anne Winter
Im zweiten Quartal kamen insgesamt 3,3 Millionen Abonnenten hinzu. Damit legte Netflix fast doppelt so stark zu wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Weltweit hat der Dienst jetzt 65,6 Millionen Nutzer. Vor allem international expandiert die Firma aus dem kalifornischen Los Gatos, die bis Ende 2016 in 200 Ländern verfügbar sein will, in rasantem Tempo. 2,4 Millionen Mitglieder kamen zuletzt im Ausland dazu.

Japan-Start im Herbst

Netflix-Chef Reed Hastings nimmt bereits die nächsten Ziele ins Visier: "Im Herbst werden wir mit dem Start in Japan unseren ersten Streifzug nach Asien machen und die Weichen stellen, um unseren Service rund um den Globus anzubieten." Im Frühjahr hatte das seit September 2014 in Deutschland vertretene Unternehmen Premiere in Neuseeland und Australien gefeiert. Auch in China sondiert Netflix bereits seine Optionen.

Der Quartalsumsatz kletterte zwar im Jahresvergleich um 23 Prozent auf 1,64 Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro). Die hohen Kosten für Inhalte und die internationale Expansion starke Dollar drücken aber auf den Gewinn. Unterm Strich blieben 26 Millionen Dollar übrig, das waren 63 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Die Dollar-Stärke lässt die Auslandseinnahmen bei der Umrechnung in die US-Währung in der Bilanz geringer erscheinen.

Neue Netflix-Produkte angekündigt

Netflix gibt aktuell drei Milliarden Dollar im Jahr für Eigenproduktionen und Inhalte anderer Anbieter aus. Für den Herbst kündigte Netflix unter anderem die in Kolumbien gedrehte Serie Narcos über den Drogenpaten Pablo Escobar und die erste nicht in Englisch produzierte Comedyserie Club de Cuervos des mexikanischen Filmemachers Gaz Alazraki an. Mit Beasts of No Nations bringt Netflix im Oktober auch einen ersten selbstproduzierten Spielfilm heraus. Regie führt Cary Fukunaga, der für seine Arbeit an der erfolgreichen ersten Staffel der HBO-Serie True Detective ausgezeichnet wurde. Die Hauptrolle in dem Kriegsdrama übernimmt Idris Elba.

Im kommenden Jahr plant Netflix bereits fünf Milliarden Dollar für frischen Content ein, plus eine Milliarde Dollar für Marketing und Werbung. Der Branchen-Pionier steht in einem scharfen Wettbewerb. Unter anderem der weltgrößte Online-Händler Amazon setzt bei seinem Streaming-Angebot ebenfalls auf eigene Inhalte, zudem bieten auch immer mehr Sender ihre Inhalte online an.

Worauf Sie bei der Auswahl eines Streaming-Anbieters achten sollten, erklären wir in dieser News: Film Flat: Neun Tipps rund ums Videostreaming.

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