Neuigkeiten vom Navi-Markt: Geräte, Chips und Speicher
Wirklich bahnbrechende Neuheiten sind auf dem Mobile World Congress in Barcelona rar gesät. Vielmehr gibt es Weiterentwicklungen in kleinen, auf den ersten Blick meist nicht signifikanten Dingen. So zeigte beispielsweise der PND-Hersteller Navigon [Link entfernt] auf seinem Stand den Mobile Navigator 7 erstmals auf einem Android-Handy. Der Funktionsumfang hat sich im Vergleich zu den bisher bekannten Symbian- oder Windows-Mobile-Versionen nicht verändert. Abbiege- und Spurassistent, Reality View von Autobahnausfahrten und deren Beschilderung oder das Fahrtenbuch gehören ebenso zum Standard, wie bei den bisher bekannten Onboard-Varianten.
Verkehrsmeldungen müssen als kostenpflichtiger Dienst hinzugebucht werden und die POI-Klicks, die die PNDs des Hamburger Unternehmens so erfreulich von den Produkten der Mitbewerber abgrenzt, sind noch nicht erhältlich, für kommende Versionen aber angedacht. Der Preis des vermutlich im März erhältlichen MN7 für Android liegt bei 75 Euro und somit exakt im selben Segment, wie die kürzlich im Preis gesenkten Varianten für Symbian, iPhone und Windows Mobile.
Navteq implementiert weitere Verkehrsdaten
Mobile Navigator 7 Android-Version
Bild: Navigon
Für das Kartenmaterial zeichnet bei Navigon die Firma
Navteq verantwortlich
und eben die plant im Laufe des Jahres
Verkehrsflussdaten nicht nur von
den Autobahnen sondern auch den Bundes-, Land- und Hauptstraßen
größerer Städte in die Routenberechnung mit einzubetten. Um diese
Daten zu ermitteln setzt Navteq auf Probe-Data-Technologien. Zum einen
werden diese von Privatpersonen, deren PNDs mit Live-Versionen
ausgestattet sind, anonym übermittelt und ausgewertet, zum anderen
fließen kommerzielle Flottendaten in die Berechnung mit ein.
In Kombination mit Floating-Car-Data (FCD) und den herkömmlichen Verkehrsflussmessdaten über Sensoren in der Fahrbahndecke, ergibt sich so eine noch effizientere Routenberechnung. Staus werden umfahren und als positiver Nebeneffekt auch noch die Umwelt geschont. "Gerade im Stau wird unnötig Kohlendioxid produziert und Sprit verbraucht", erklärte Andreas Erwig, Director Product Management, gegenüber teltarif.de. Die neue Technik soll in Deutschland ab Mitte des Jahres, bis Ende des Jahres sogar in ganz Europa greifen.
Neuer GPS-Chip
Kein Navigationssystem läuft ohne
GPS-Empfang. Den stellte bisher
der SiRFstar III Chip sicher. Jetzt steht die vierte Generation in den
Startlöchern. "SiRFstar IV ist noch kleiner, leistungsstärker und verbraucht
deutlich weniger Energie, sodass der Akku länger durchhält", fasste
Firmengründer Kanwar Chadha die Vorteile des Winzlings zusammen.
Zudem ermögliche er eine noch genauere und schnellere Positionsbestimmung
und der neu entwickelte Digital Signal Processor (DSP) filtere noch besser
Störsignale heraus. Zukünftig, so Chadha, werde SiRFstar IV auch
immer häufiger in Consumer-Electronic-Artikeln, beispielsweise in
Kameras oder Handys Verwendung finden.
SlotRadio im Betrieb
Foto: teltarif.de
Die wiederum benötigen nicht erst seit der Einführung des iPhones immer mehr Speicherkapazität. Hier kommt SanDisk, der führende Hersteller von Flashspeichern, zum Einsatz. Der hat jetzt mit Verizon, dem größten amerikanischen Netzbetreiber, einen ganz besonderen Deal eingefädelt. Die von ihm vertriebenen Blackberrys haben teilweise einen Speicher an Bord, der dem User noch Platz für 4 GB bietet.
Der Rest des Speichers ist chiffriert, nicht einsehbar und mit dem "SlotRadio-Programm" belegt, auf dem 1 000 MP3-Songs gespeichert sind, die dann für den unbeschwerten Musikgenuss für unterwegs sorgen. Dabei kann der Käufer zwischen unterschiedlichen Musikrichtungen auswählen, eben ganz seinem eigenen Geschmack angepasst. Laut Aussage von SanDisk steht man auch mit diversen europäischen Operatoren derzeit in Verhandlungen, sodass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis auch hier die ersten Angebote dieser Art auf den Markt kommen.