Kopfhörer

Eye-Controlled Earphone von DoCoMo

Steuerung des Musik-Gerätes läuft über die Augen
Von Ulf Schneider

Immer wenn sich am Stand von DoCoMo plötzlich Menschentrauben bilden, zeigen die Japaner mal wieder eine visionäre Erfindung, die sich abseits des üblichen TK-Mainstreams bewegt. So auch dieses Jahr. "Lockmittel" war ein absurd steif stehender Japaner auf einem Podest, der sein Augen in alle Richtungen bewegt und so den MP3-Player eines Musik-Handys steuert, der mit einem speziellen In-Ear-Headset verbunden ist.

Steuerung funktioniert durch die elektrische Ladung der Augäpfel

"Eye-Controlled Earphone" nennt DoCoMo dieses verblüffende Forschungsprojekt, das tatsächlich funktioniert. Der physikalische Hintergrund in Kürze: Augäpfel haben eine elektrische Ladung. Die Ladungen rund um den Augapfel verändern sich, je nach dem in welche Richtung man blickt. DoCoMo macht sich dieses physikalische Phänomen zu nutze, indem DoCoMo-Präsentation Die Japaner bei der Präsentation - Steuerung per Auge
Foto: teltarif
sie ein Eye-Controlled Earphone entwickelten, der dank spezieller Elektroden diese Impulse in Befehle umwandelt. "Electrooculogram" hat DoCoMo dieses Verfahren getauft.

Auf diese Weise lässt sich zum Beispiel ein Lied vorspulen, wenn man scharf nach rechts guckt oder die Lautstärke verringern, sobald die Augen im Uhrzeigersinn kreisen. Hört sich skurril an, sieht auch skurril aus, da der Proband bei der Demonstration keine anderen Bewegungen machen darf. Und was ist der Nutzwert? Nun, für den normalen Endverbraucher ist diese Augensteuerung eher nicht geeignet, da man schlichtweg blöde aussieht, sobald man Augenverrenkungen vollführt. Im Schwerbehinderten-Bereich ermöglicht diese Technologie Menschen, die taube Gliedmaßen haben, hingegen eine verbesserte Lebensqualität.

Über die Verfügbarkeit dieser Technologie liegen noch keine Angaben vor.

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