Auch Texas Instruments setzt auf Multi-Core-Mobilprozessoren
Vor einigen Jahren revolutionierte
Apple die
Smartphone-Bedienung mit dem
Touchscreen und der Gestenerkennung: Schieben mit einem Finger
zum Scrollen, zwei Finger zum Skalieren. Der Hardware-Hersteller
Texas Instruments (TI) will das Display
nun wieder sauber machen, indem Gesten per Kamera erkannt
werden: Zeigen in einem Menü mit dem Finger, oder Auto-Renn-Simulation
mit zwei Fäusten, mit denen man ein virtuelles Lenkrad festhält.
OMAP4 auf dem Mobile World Congress
Foto: teltarif.de
Um die hierfür nötige Bilderkennungs-Software und viele andere
kommende Applikationen, inklusive Flash-10.1-Player, schnell genug
laufen lassen zu können, setzt auch Texas Instruments für seine
künftige System-auf-einem-Chip-Plattform OMAP4 auf
Multicore-CPUs, und folgt damit den Konkurrenten
Marvell (Produktname: "Armada"),
Qualcomm (Produktname: "Snapdragon") und
nvidia (Produktname: "Tegra 2").
Besonders Stolz ist TI auf die Gesamtbandbreite von bis zu
250 Gigabyte pro Sekunde, die für Datentransfers zwischen den
einzelnen Prozessoren und Ko-Prozessoren zur Verfügung stehen soll.
OMAP4 auf dem Mobile World Congress
Foto: teltarif.de
Für OMAP4 hat die Auslieferung von Mustern begonnen. Bei der aktuell in Massenproduktion befindlichen OMAP3-Plattform enthält der Applikationsprozessor nur einen Kern, wird aber von weiteren Prozessoren unterstützt, insbesondere für Grafik und Video-En- und Decodierung. Das viel beachtete Palm Pre basiert beispielsweise auf OMAP3.
Damit Entwickler den Fähigkeiten von OMAP4 auf den Grund gehen können, hat Texas Instruments die mobile Entwicklungsplattform "blaze" vorgestellt. Dieses "überdimensionale Handy" enthält zwei große Touchscreens, Tastatur, TV-Ausgang, DLP-Pico-Projektor, Kartenleser und vieles mehr und demonstriert schon heute vieles von dem, was in den nächsten Jahren alles an Technologie in ein Handy gestopft werden kann.