Marktanteile

Microsoft Edge: Browser kommt nicht aus dem Knick

Obwohl er fester Bestandteil von Windows 10 ist und durchaus praktische Funktionen besitzt, ist der Microsoft Edge Browser nicht allzu beliebt bei den Nutzern. Die Marktanteile sind entsprechend sehr niedrig.
Von Stefan Kirchner

Microsoft Edge Browser Der Microsoft Edge Browser dümpelt weiterhin am unteren Rand der Browser-Marktanteile dahin
Bild: Microsoft
Das Statistik-Unternehmen Net Applications hat seine Statistik für den Browser-Markt aktualisiert. Erfasst wurden dabei die fünf wichtigsten Browser auf allen Plattformen für den Zeitraum Juni. Hierbei zeigt sich, dass Microsoft nach wie vor Probleme hat, die Akzeptanz seines neuen Microsoft Edge Browsers bei Nutzern von Windows 10 zu verbessern.

Insgesamt kommt der Microsoft Edge Browser auf einen Markt­anteil von 5,65 Prozent im Juni, was einem Gewinn von vergleichs­weise mageren 0,03 Prozent­punkten gegenüber dem Vormonat entspricht. Seit Januar hat der neue Microsoft-Browser sogar nur 0,17 Prozent­punkte zugelegt. Statistisch gesehen verwendet damit jeder fünfte Windows-10-Nutzer den Microsoft Edge Browser, während 79 Prozent der Nutzer auf einen anderen Browser wechseln.

Im Vergleich dazu ist der Internet Explorer mit insgesamt 16,84 Prozent noch sehr prominent vertreten, hat aber gegenüber dem Vormonat 2,87 Prozent­punkte an Markt­anteilen verloren. Hierbei werden alle aktiv genutzten Versionen des Internet Explorer erfasst, einschließlich der alten nicht mehr von Microsoft unterstützten Versionen, wie dem Internet Explorer 8 zum Beispiel.

Chrome und Firefox weiter im Aufwind

Microsoft Edge Browser Der Microsoft Edge Browser dümpelt weiterhin am unteren Rand der Browser-Marktanteile dahin
Bild: Microsoft
Deutlich mehr Nutzer konnten wiederum andere Browser für sich gewinnen, namentlich Googles Chrome Browser und Mozillas Firefox. Insbesondere Google ist mit 59,49 Prozent im Juni weiterhin der führende Browser, auch wenn er gegenüber dem Vor­monat geringe 0,13 Prozent­punkte hinzu­gewinnen konnte. In der gesamten ersten Jahres­hälfte verzeichnete der Chrome Browser insgesamt einen Zuwachs von mehr als 3 Prozent­punkten.

Mozillas Firefox-Browser wiederum ist mit 11,98 Prozent zwar nicht so präsent wie der Chrome Browser, kann aber auch von einem anhaltenden Wachstum profitieren. Mit 0,18 Prozent­punkten legte der Open-Source-Browser stärker zu als die Konkurrenz, kann sich zudem über mehr als 4 Prozent­punkte innerhalb eines Jahres freuen. Die eingeführten Neuerungen haben somit ihre Wirkung nicht verfehlt.

Die Schlusslichter der erfassten Browser bilden diesen Monat Apples Safari mit 3,72 Prozent und der Opera Browser mit 1,25 Prozent. Alle anderen relevanten Browser sind als "Andere" zusammen­gefasst und kommen zusammen auf 2,29 Prozent Marktanteile.

Anderes Messverfahren

Interessant werden solche Zahlen meistens dann, wenn man andere Statistiken als Vergleich heranzieht. So ergibt sich bei NetCounter ein etwas anderes Bild, wo der Microsoft Edge Browser im Juni 2017 auf 3,89 Prozent kommt, während der Chrome Browser mit 63,21 Prozent noch dominanter ist. Der zweit­platzierte Firefox kommt auf 14 Prozent, der Internet Explorer auf 9,28 Prozent und Apples Safari Browser kommt auf 5,16 Prozent. Der Edge Browser wiederum ist mit 3,89 Prozent auch hier der Fünft­platzierte, während der Opera Browser mit 2,22 Prozent das Schluss­licht bildet.

Man kann also festhalten, dass die Vorzüge des Edge Browsers nicht groß genug sind, dass Windows-10-Nutzer im größeren Stil auf den neuen Browser von Microsoft wechseln würden. Gerade die Plattform-übergreifende Synchronisation von Lesezeichen, Verlauf sowie Login-Daten bei Chrome und Firefox sind letzten Endes gute Argumente für die beiden Browser.

Nur in einem Punkt will der Browser von Microsoft die Nase vorn haben: Der Energieeffizienz, wie Microsoft in einem Video mit Surface Book demonstriert hat.

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