DAB+: Erster Bundesmux an weiteren Standorten
Der Ausbau beim ersten nationalen DAB+-Multiplex schreitet weiter voran. Am Montag hat Netzbetreiber Media Broadcast den Sender Uelzen in Niedersachsen in den Betrieb aufgenommen, am gestrigen Dienstag folgte der Sender im brandenburgischen Petkus.
Mit dem ersten Bundesmux können sich DAB+-Hörer damit auf 13 neue Radioprogramme in besserer Qualität freuen, denn bisher war dort vor allem der Indoor-Empfang nur schlecht oder noch gar nicht möglich. Zum Programmpaket gehören neben Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur, Deutschlandfunk Nova, dem Digitalkanal Deutschlandfunk Dokumente und Debatten weitere neun private Radioanbieter.
Letzte Lückenschlüsse
DAB+-Radio mit Direktwahltasten zu Deutschlandradio
Foto: TechniSat
Das Sendegebiet des Senders Uelzen umfasst die Landkreise Uelzen, Gifhorn und Celle. Der Sender Petkus im Landkreis Teltow-Fläming versorgt die Städte und Regionen um Luckenwalde, Jüterbog, Baruth/Mark und Dahme/Mark sowie die Region rund um Herzberg im benachbarten Elbe-Elster-Kreis.
Zum Ende dieses Jahres werden die Bundesmux-Programme von insgesamt 161 Standorten aus gesendet. Dadurch wächst die Zahl der Einwohner, die die Programme mit einer Zimmerantenne zu Hause empfangen können, auf etwa 74,6 Millionen. Von den zwölf in diesem Jahr beauftragten neuen Sendeanlagen sind die Sender Reutlingen, Güstrow und Neuzelle bereits in Betrieb. Mit Uelzen und Petkus erhöht sich die Zahl der neuen Sender im laufenden Jahr auf fünf.
Deutschlandradio erreicht viel mehr Hörer über DAB+
"Wir sind von der Digitalisierung des Hörfunks überzeugt", gibt sich Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue optimistisch. "Über UKW erreichen wir aufgrund des Frequenzengpasses im Sendernetz beim Deutschlandfunk nur eine Flächenabdeckung von rund 70 Prozent, bei Deutschlandfunk Kultur sind es sogar nur 52 Prozent. Der DAB+-Ausbau steht für den Anspruch, unser Informations- und Kulturangebot auch im ländlichen Raum für viele Menschen frei zugänglich zu machen. Im Gegensatz zum ohnehin noch immer unzulänglichen Mobilfunknetz und zum Internetzugang zuhause sind mit DAB+ keine zusätzlichen Empfangskosten verbunden."
Deutschlandradio hatte zuletzt auch wieder UKW-Sendeanlagen abgeschaltet.