Digitalradio

Media Broadcast: Offen für 3. DAB+-Bundesmux

Netz- und Platt­form­betreiber Media Broad­cast kann sich einen dritten, natio­nalen DAB+-Multi­plex vorstellen. Die Nach­frage nach Kapa­zitäten sei weiter groß. Aller­dings sei die Politik gefragt, entspre­chende Frequenzen frei­zugeben.
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Nachdem der zweite, natio­nale Multi­plex ausge­bucht, die Nach­frage nach weiteren bundes­weiten Kapa­zitäten im Digi­tal­radio DAB+ jedoch weiter vorhanden ist, spricht Netz- und Platt­form­betreiber Media Broad­cast erst­mals offen das Thema dritte natio­nale DAB+-Platt­form an: "Wir würden uns freuen, wenn ein weiterer Bundesmux entsteht", sagt Arnold Stender, Vorsit­zender der Geschäfts­füh­rung der Media Broad­cast, in einem Inter­view mit dem Magazin "Meedia".

Politik müsste Frequenzen bereit­stellen

Der zweite DAB+-Bundesmux ist ausgebucht Der zweite DAB+-Bundesmux ist ausgebucht
Foto: Michael Fuhr/teltarif.de
Aktuell sei eine solche weitere Bede­ckung, die vor kurzem noch von den Landes­medi­enan­stalten ausge­schlossen wurde, jedoch noch nicht in Sicht. "Dies ist Sache der Politik, die die Frequenzen frei­geben muss", so Stender.

Neue über­regio­nale Anbieter wie Oldie Antenne von Antenne Bayern müssen derzeit ihre Programme auf ausge­wählten regio­nalen Multi­plexen verbreiten und haben keine Chance auf natio­nale Ausstrah­lung. Rein theo­retisch könne man zwar die Anzahl der Sende­plätze auf den beiden bestehenden natio­nalen Platt­formen erhöhen. "Dies ist aber nicht sinn­voll, da die Sender hier­durch Quali­täts­ver­luste erleiden." Daher bleibe es bei maximal 16 Programmen im zweiten Bundesmux, auf der ersten natio­nalen Platt­form werden vier Programme von Deutsch­land­radio und neun Privat­sender ausge­strahlt.

DAB+ "keine Brücken­tech­nologie"

Dass DAB+ nur eine Brücken­tech­nologie ist, die schnell wieder vom Markt verschwindet, glaubt Stender nicht. "Sie können heute schon Radio­sen­dungen über LTE hören. Doch das macht keiner. Und die Auto­her­steller bauen nur noch Radios mit DAB+-Stan­dard ein, um die Qualität zu verbes­sern".

Zudem gebe es rege Nach­frage auch nach regio­nalen Kapa­zitäten: "Das sehen Sie auch an den vielen Ausschrei­bungen, die die Bundes­länder vornehmen. Hier ist das Inter­esse groß, wenn ein DAB+-Multi­plex in Betrieb geht. Hier sind bis zu 16 Programme möglich, für die sich schnell Veran­stalter finden."

Besserer Empfang des ersten Bundesmux

Ab sofort sendet der erste, natio­nale DAB+-Multi­plex auch von der Sende­anlage Steinkimmen in Nieder­sachsen. Mit dem neuen Sender verbes­sert Media Broad­cast den Indoor-Empfang rund um Städte wie Delmen­horst und Olden­burg sowie im Norden von Bremen.

Das Bouquet mit vier Programmen von Deutsch­land­radio und neun Privat­sen­dern wird mit einer Leis­tung von 1 kW im Kanal 5C ausge­strahlt.

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