LTE-Ausbau

GSMA erwartet eine Milliarde LTE-Anschlüsse bis 2017

LTE-Vorreiter sind Südkorea, Japan und die USA
Von Marie-Anne Winter

Laut GSMA wird bis 2017 jeder achte Mobilfunk-Anschluss ein LTE-Anschluss sein. Laut GSMA wird bis 2017 jeder achte Mobilfunk-Anschluss ein LTE-Anschluss sein.
Grafik: teltarif.de
Der LTE-Ausbau schreitet weltweit voran: Laut einer neuen Studie von GSMA Intelligence wird erwartet, dass die Zahl der 4G-LTE-Anschlüsse bis 2017 die Milliardengrenze übersteigen wird. Im Vergleich zum Wert von 176 Millionen LTE-Anschlüssen am Ende des Jahres 2013 wird bis 2017 voraussichtlich jeder achte der dann laut Prognosen insgesamt mehr als acht Milliarden Mobilfunkanschlüsse weltweit ein LTE-Anschluss sein. Außerdem wird prognostiziert, dass zu diesem Zeitpunkt nahezu 500 LTE-Netze in 128 Ländern in Betrieb sein werden, womit sich die derzeitige Anzahl der aktiven LTE-Netze in etwa verdoppeln würde.

"Seit dem Start des ersten kommerziellen 4G-LTE-Netzes Ende 2009 verzeichnen wir einen weltweiten Anstieg bei Inbetriebnahmen", erklärte Hyunmi Yang, der Chief Laut GSMA wird bis 2017 jeder achte Mobilfunk-Anschluss ein LTE-Anschluss sein. Laut GSMA wird bis 2017 jeder achte Mobilfunk-Anschluss ein LTE-Anschluss sein.
Grafik: teltarif.de
Strategy Officer der GSMA. "Unser neuester Bericht nennt eine Reihe von Faktoren, die das LTE-Wachstum weiter vorantreiben: die rechtzeitige Zuweisung geeigneter Frequenzen an Mobilfunkbetreiber, die Verfügbarkeit von bezahlbaren LTE-Geräten und die Einführung innovativer Telefontarife, die die Verbreitung von High-Speed-Datendiensten begünstigen. Mobilfunkbetreiber aus Industrie- und Entwicklungsländern sehen, dass LTE-Dienste zu einem signifikanten ARPU-Zuwachs beitragen." Der ARPU-Wert zeigt den durchschnittlichen monatlichen Umsatz pro Kunde.

Den Berechnungen der Studie zufolge befinden sich derzeit etwa 20 Prozent der Weltbevölkerung in Reichweite eines LTE-Netzes. Weil die NEtz-Betreiber ihre LTE-Netzabdeckung in den kommenden Jahren weiter ausbauen werden, ist davon auszugehen, dass die Hälfte der Weltbevölkerung bis 2017 Zugang zu LTE-Netzen haben wird. In den Vereinigten Staaten befinden sich bereits 90 Prozent der Bevölkerung in Reichweite eines LTE-Netzes. In Europa liegt die Bevölkerungsabdeckung bei 47 Prozent und in Asien bei 10 Prozent.

LTE-Vorreiter ist Süd-Korea

Fast die Hälfte (46 Prozent) aller globalen LTE-Anschlüsse entfällt derzeit auf die Vereinigten Staaten. Gemeinsam stellen die Vereinigten Staaten, Südkorea und Japan einen Anteil von 80 Prozent der derzeitigen LTE-Telefonierer. Allerdings wird Asien bis 2017 etwa die Hälfte (47 Prozent) aller LTE-Anschlüsse stellen, weil derzeit LTE-Netze in großen Mobilfunkmärkten wie China und Indien eingeführt werden. Verglichen mit einem Anteil von jeweils 20 Prozent in Japan und den Vereinigten Staaten entfällt in Südkorea bereits die Hälfte aller Mobilfunkanschlüsse auf LTE-Netze, womit Südkorea der fortschrittlichste LTE-Markt der Welt ist.

Weitere interessante Daten aus der Studie sind:

  • Der Umstieg auf 4G-LTE erfolgt in den meisten Fällen deutlich schneller, als der damalige Umstieg von 2G auf 3G.
  • LTE-Nutzer verbrauchen im monatlichen Durchschnitt ein Datenvolumen von 1,5 GB - verglichen mit Nicht-LTE-Nutzern weisen sie einen fast doppelt so hohen monatlichen Verbrauch auf.
  • Betreiber in Entwicklungsländern haben festgestellt, dass LTE-Nutzer im Vergleich zu Nicht-LTE-Nutzern einen sieben bis 20-fach höheren ARPU-Zuwachs generieren können. Zudem haben Betreiber in Industrieländern festgestellt, dass LTE-Nutzer für ARPU-Zuwächse in Höhe von 10 bis 40 Prozent sorgen können.
  • Vier von fünf Mobilfunkbetreibern, die seit Januar 2010 "neue" Frequenzen erworben haben, sind Funkfrequenzen zugewiesen worden, die sich zur Inbetriebnahme von LTE-Netzen eignen.
  • LTE-Netze werden weltweit in bislang 12 unterschiedlichen Frequenzbereichen betrieben; vier von fünf derzeit aktiven LTE-Netzen in einem der folgenden vier Frequenzbänder: 700 MHz, 800 MHz, 1 800 MHz oder 2 600 MHz.
  • Der durchschnittliche Verkaufspreis von LTE-Smartphones (nach Abzug von Preisnachlässen und Zuschüssen) in Industrieländern wie den Vereinigten Staaten hat sich in den vergangenen Jahren nicht verändert und liegt nach wie vor bei etwa 450 US-Dollar.
  • Handysubventionen haben zwar in erheblichem Umfang zur erhöhten LTE-Marktdurchdringung der vergangenen zwei Jahre beigetragen, die Betreiber gestalten ihre Preise inzwischen aber innovativer.

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass der globale LTE-Markt derzeit auf der Kippe steht. Auf digitalen Pioniermärkten wie in den Vereinigten Staaten, Südkorea und Japan ist der Umstieg auf LTE-Netze bereits weit fortgeschritten. Folglich verzeichnen Betreiber ein erhöhtes Aufkommen bei Vertragskunden und steigende ARPU-Werte", so Yang weiter. "Im Augenblick sehen wir, dass immer mehr Märkte auf LTE umsteigen. Und das für die Jahre 2013 bis 2017 prognostizierte zweistellige Jahreswachstum der globalen LTE-Anschlüsse wird dazu führen, dass immer mehr Verbraucher aus aller Welt künftig mobile Hochgeschwindigkeitsnetze in Anspruch nehmen werden."

Informationen rund um das Thema LTE finden Sie in unserem Ratgeberbereich. Dort können Sie mehr über die Technik erfahren, aber auch einen Überblick über aktuelle LTE-Tarife und LTE-Smartphones gewinnen.

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