Netzkapazität

LTE: Mit WLAN-Frequenzen gegen Versorgungslücken in Gebäuden

Ericsson möchte mit der Technik License Assisted Access (LAA) die Mobil­funk­ver­sorgung in Gebäuden verbessern. Dafür zwackt sich LAA einige Frequenzen von WLAN ab. Wir berichten, welche Ver­besserungen mit LAA möglich sind und ab wann die Technologie marktreif ist.
Von Hans-Georg Kluge

Die Funkzelle Ericsson RBS 6402 Indoor Picocell soll künftig LAA unterstützen. Die Funkzelle Ericsson RBS 6402 Indoor Picocell soll künftig LAA unterstützen.
Bild: Ericsson
Ericsson will mit der Technik License Assisted Access (LAA) die Mobilfunk-Versorgung in Gebäuden verbessern. Kernpunkt ist dabei die Nutzung von Frequenzen im 5-GHz-Bereich, über die LTE realisiert werden soll. Dabei kommt die Carrier Aggregation zum Einsatz, die es Geräten erlaubt, in mehreren Frequenz-Spektren gleichzeitig zu funken.

LAA für höhere Datenraten in Gebäuden

Die Funkzelle Ericsson RBS 6402 Indoor Picocell soll künftig LAA unterstützen. Die Funkzelle Ericsson RBS 6402 Indoor Picocell soll künftig LAA unterstützen.
Bild: Ericsson
Wie Ericsson mitteilt, sollen kleine Mobilfunkzellen in Gebäuden ein LTE-Signal auf sonst von WLAN genutzten Frequenzbändern aussenden. "Werden mit LAA lediglich vier Prozent der im 5-GHz-Bereich verfügbaren Ressourcen verwendet, kann bereits ein Anstieg der Datenraten um bis zu 150 MBit/s erreicht werden", so Ericsson in einer Pressemitteilung.

Da die Ericsson-Lösung nur wenig Kapazitäten des 5-GHz-Bands benötige, vertrage sich LAA mit bestehenden WLAN-Netzen. Mit beiden Technologien seien hohe Datenraten möglich.

Eine schematische Zeichnung der Funktion von LAA. Eine schematische Zeichnung der Funktion von LAA.
Bild: Ericsson
Smartphones und andere LAA-fähige Geräte sollen mit Carrier Aggregation sowohl das Standard-Signal im lizenzierten LTE-Frequenzspektrum als auch die im Gebäude installierte kleine LAA-Funkzelle nutzen. Das entlaste das Mobilfunknetz und sorge für höhere Datenraten. Letztlich könnte die Technologie auch für bessere Netzversorgung innerhalb von Gebäuden genutzt werden.

Ab dem vierten Quartal möchte Ericsson erste Funkzellen liefern - T-Mobile US will noch dieses Jahr mit Feldversuchen beginnen. Aktuelle Smart­phones sind jedoch nicht standardmäßig mit dieser Technologie ausgestattet und profitieren somit nicht von den Möglichkeiten, die LAA bieten könnte.

License Assisted Access im YouTube-Video

Den umgekehrten Weg möchten Forscher aus Karlsruhe gehen: Sie fordern, Frequenzen, die im Rahmen der Digitalen Dividende II frei werden, freizugeben und zum Teil für WLAN zu verwenden.

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