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TV-Kabel: Endspurt bei der Analog-Abschaltung

Die Umstellung der letzten Haushalte auf digitalen Kabelempfang in Deutschland läuft. Die nächsten Abschaltregionen im September und Oktober 2018 sind unter anderem Chemnitz, Erfurt, Hannover, Mainz und München.
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Kabelfernsehen: Die Umstellung auf Digital-TV läuft Kabelfernsehen: Die Umstellung auf Digital-TV läuft
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Die Umstellung auf digitalen Kabelempfang in Deutschland gewinnt für die letzten 3,18 Millionen TV-Haushalte, die noch analog fernsehen, derzeit an Tempo. Einzelne Kabelnetzbetreiber haben die Umstellung bereits in den vergangenen Wochen erfolgreich durchgeführt, unter anderem in den Großstädten Bremen, Dresden, Hamburg und Leipzig. Die nächsten Abschaltregionen im September und Oktober 2018 sind unter anderem Chemnitz, Erfurt, Hannover, Mainz und München. Ende Oktober ist dann überall Schluss mit dem analogen Fernsehen in Deutschland. Alle Termine sind auf dieser Website [Link entfernt] ersichtlich. Wie das Projektbüro Digitales Kabel rät, sollten Kabelkunden jetzt ihre Empfangsgeräte überprüfen, damit sie auch nach der Umstellung auf Empfang bleiben. Von der Analogabschaltung sind auch Kabelkunden betroffen, die bereits digital empfangen, da in den meisten Fällen die TV-Programme neu sortiert werden. Hier ist jeweils ein Sendersuchlauf fällig.

Gegebenenfalls neue Hardware erforderlich

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TV-Haushalte, die noch nicht über digitalfähige Empfangsgeräte verfügen, benötigen nach der Umstellung ein neues TV-Gerät mit einem DVB-C-Tuner oder einen digitalen Kabel-Receiver. Der Receiver wird mit dem TV-Gerät verbunden und an die Kabeldose angeschlossen. Viele Kabelnetzbetreiber bieten ihren Kunden auch eigene Kabel-Receiver an.

Neben den bekannten analog verbreiteten Programmen steht Digitalkabel-Nutzern nach der Umstellung eine Vielzahl zusätzlicher Programme zur Verfügung. Für das Digital-TV-Angebot in Standardauflösung sowie die öffentlich-rechtlichen HD-Programme ist keine Entschlüsselung und auch kein spezieller Vertrag notwendig. Um zukunftssicher die volle Bandbreite des digitalen Programmangebots nutzen, also Pay-TV-Programme sowie weitere Programme in HD und Ultra-HD empfangen zu können, sollten die Geräte für den Empfang verschlüsselter TV-Programme bzw. für die Aufnahme eines CI+-Moduls geeignet sein.

Im Zuge der Digitalumstellung nehmen die Kabelnetzbetreiber in der Regel auch eine Neusortierung der Programme vor. TV-Haushalte, die bereits über ein modernes digitaltaugliches TV-Gerät mit integriertem DVB-C-Tuner verfügen oder einen digitalen Kabel-Receiver nutzen, sind optimal vorbereitet und müssen am Tag der Umstellung lediglich einen neuen Sendersuchlauf durchführen, um alle empfangbaren TV-Programme wieder sehen zu können. Einige Kabel-Receiver nehmen diesen Suchlauf nach der Umstellung automatisch vor.

Auch analoges UKW-Radio im Kabel endet

Die in mehreren Bundesländern aktiven Kabelnetzbetreiber PŸUR, Telekom und Vodafone werden in ihrem gesamten Netzgebiet auch die analoge Radioverbreitung einstellen. Für die Bundesländer Bremen, Bayern und Sachsen ist die Analogabschaltung des TV- und Radiosignals bis Ende 2018 gesetzlich vorgeschrieben. 9,6 Millionen der Radiohörer in Deutschland nutzen das Kabel für den Radioempfang, davon besaßen 2017 noch zirka 6,4 Millionen Personen mindestens ein analoges Radiogerät. Das Kabel ist für 1,9 Millionen Personen die meistgenutzte Empfangsart von Radio.

Da alle DVB-C-TV-Receiver gleichzeitig auch digitale Radioprogramme empfangen, können Kabelkunden auch über das TV-Gerät Radio hören. Einige DVB-C-TV-Receiver bieten zudem einen separaten Audioausgang für Radiosignale, der mit der Stereoanlage verbunden werden kann. Alternativ können Kabelkunden, die ein UKW-Radiogerät an das Kabel angeschlossen haben, zur Weiternutzung ihrer bisherigen Geräte einen DVB-C-Radio-Receiver vorschalten. Flexiblere Alternativen zum Kabel sind das terrestrische Digitalradio DAB+ oder Internetradio.

DVB-C längst Standard in neuen Fernsehgeräten

Fast alle in den letzten Jahren verkauften TV-Geräte verfügen über einen DVB-C-Empfang. Laut GfK Retail & Technology wurden zwischen 2004 und 2016 in Deutschland über 57 Millionen Fernseher mit DVB-C-Tuner verkauft – das entspricht etwa 70 Prozent aller verkauften TV-Geräte. Daher ist davon auszugehen, dass einige Haushalte, die noch analoges Fernsehen schauen, bereits über einen digitalfähigen Fernseher verfügen.

Ob bereits ein für digitales Kabelfernsehen geeignetes Empfangsgerät vorhanden ist, können Zuschauer an dem am Gerät aufgedruckten DVB-C-Logo erkennen. Im Zweifel kann ein Blick in die Gebrauchsanweisung oder ein Anruf beim Hersteller und/oder Kabelnetzbetreiber helfen.

Informationen auf IFA

Auf der IFA in Berlin können sich Handel und Verbraucher bei Geräteherstellern über die zum Umstieg benötigen TV-Geräte und Kabel-Receiver informieren, beispielsweise am Stand der Deutschen TV-Plattform in Messehalle 26a.

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