Kabel Deutschland will Netflix übertrumpfen und setzt auf spezielle Technik
Kabel Deutschland weitet sein Video-on-Demand-Angebot Select Video aus.
Bild: Kabel Deutschland
Kabel Deutschland hat angekündigt, bis Ende März 2015 rund 90 Prozent seiner Kunden mit dem Video-on-Demand-Angebot Select Video zu erreichen. Zu diesem Zeitpunkt will der Anbieter 8 Millionen Haushalte in seinem Verbreitungsgebiet erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen, investiert Kabel Deutschland rund 300 Millionen Euro.
Select Video setzt auf eine hybride Infrastruktur. Das bedeutet, dass ein Internetzugang nur für Steuerungssignale nötig ist - also beispielsweise zum Starten und Stoppen der Wiedergabe. Auch die Navigation durch den Katalog erfolgt über eine Internetverbindung. Den Videostream selbst überträgt Kabel Deutschland dann über das Kabelnetz - ohne dabei die Bandbreite des Internetanschlusses zu strapazieren. Gerade HD-Streams können sehr bandbreitenhungrig sein, sodass hier ein echter Vorteil vorliegt.
Klassische Video-on-Demand-Anbieter zwacken vom Internetanschluss zwischen 6 und 15 MBit/s für einen Videostream in (Full-)HD ab. Mit dem baldigen Markteintritt von Netflix gerät der deutsche Markt ohnehin in Bewegung. Sky Snap hat zuletzt die Preise gesenkt. Allerdings dürften die Preise von Netflix nicht zu einem großen Preisrutsch beitragen - das besagen zumindest die unlängst durchgesickerten Abo-Modelle des deutschen Netflix-Ablegers.
Kabel Deutschland Select Video
Kabel Deutschland weitet sein Video-on-Demand-Angebot Select Video aus.
Bild: Kabel Deutschland
Das Video-on-Demand-Angebot ist für Kabel-Deutschland-Kunden kostenlos. Es sollen aktuelle Kinofilme abrufbar sein. Zusätzlich verfüge die TV-Mediathek über Inhalte von mehr als 50 Partnern - darunter seien zum Beispiel ProSiebenSat.1 und die RTL-Mediengruppe. Im Angebot seien auch Filme von Pay-TV-Sendern - allerdings stehen diese nur dann kostenlos zur Verfügung, wenn der Kunde den Sender auch über ein Pay-TV-Abo gebucht hat.
Kabel Deutschland startete das Angebot im März 2011 zunächst in Hamburg, Berlin und München. Seither baute der Anbieter sein Netz mit der dafür nötigen Technik sukzessive aus. So kamen nach und nach weitere Großstädte wie Leipzig und Bremen hinzu.