VoD

Kabel Deutschland startet Video on Demand per Kabelnetz

Nutzung von allen Kabelkunden in Berlin, Hamburg und München möglich
Von Thorsten Neuhetzki

Ein HD-Film über Select Video von Kabel Deutschland Ein HD-Film über Select Video von Kabel Deutschland
Foto: Kabel Deutschland
Wie zur CeBIT angekündigt hat der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland heute sein Video-on-Demand-Angebot "Select Video" gestartet. Damit können Kunden - zunächst nur in Berlin, München und Hamburg - über das Kabelnetz Spielfilme und Serien dann abrufen, wann sie sie sehen wollen. Das besondere dabei: Der Kunde braucht keinen Internetanschluss von Kabel Deutschland, sondern lediglich einen normalen Kabelanschluss und einen speziellen Receiver. Etwa 60 Prozent aller in der Videothek angebotenen Spielfilme werden in HD-Qualität zu sehen sein. Viele TV-Sendungen und Videoinhalte sind für Kabel Deutschland-Kunden kostenlos abrufbar.

Ein HD-Film über Select Video von Kabel Deutschland Ein HD-Film über Select Video von Kabel Deutschland
Foto: Kabel Deutschland
Der Kunde benötigt drei Voraussetzungen: Einen (digitalen) Kabelanschluss von Kabel Deutschland, einen HD-Receiver mit eingebautem Recorder (HD-DVR) sowie einen Internetzugang eines beliebigen Anbieters, der jedoch eine Performance von 6 MBit/s im Downstream haben sollte, wie Kabel Deutschland empfiehlt. Dieser Zugang wird nicht für den Download der Filme genutzt, sondern für den Rückkanal und interaktive Anwendungen wie Shops von TV-Sendern. Der HD-DVR wird mit Hilfe eines mitgelieferten USB-WLAN-Sticks oder eines Ethernet-Kabels an die eigene Internetverbindung angeschlossen.

Nutzung setzt digitalen Kabelzugang voraus

Der benötigte HD-DVR von Kabel Deutschland Der benötigte HD-DVR von Kabel Deutschland
Foto: Kabel Deutschland
Den HD-Recorder bekommen Kunden, die sich für einen der drei digital-TV-Zugänge Kabel Digital+ (10,90 Euro im Monat), Kabel Digital Home HD (12,90 Euro) oder Kabel Digital Home+ (20,90 Euro) entscheiden zum Teil gratis dazu. Die Pakete beinhalten zahlreiche TV-Sender auch in HD-Qualität sowie zum Teil Pay-TV-Sender. Der Zugang zu Select Video ist für alle Kunden kostenlos. Die Bestellung von einzelnen Filmen kostet jedoch unter Umständen wie bei allen VoD-Angeboten üblich. Abgerufen werden können nach Angaben des Anbieters bereits jetzt bis zu 2 500 Stunden Programm. Darunter sind viele Hollywood-Blockbuster, aktuelle Filme, Kinoklassiker und ein großes Angebot kostenlos abrufbarer TV-Sendungen. Die Kosten für einen aktuellen Kinofilm liegen im Schnitt zwischen 4 und 6 Euro und stehen in der Regel bis zu 48 Stunden zum Abruf zur Verfügung. Innerhalb dieser Zeit kann man die bestellten Filme beliebig oft ansehen. Wie bei derartigen Angeboten üblich kann der Film auch angehalten und zu einem späteren Zeitpunkt innerhalb des Abrufzeitraums weiter angeschaut werden. Die Abrechnung der abgerufenen Filme erfolgt über die Kabel Deutschland-Rechnung.

Technische Innovation: Video on Demand per Kabelnetz

Premium-TV-Inhalte sind abrufbar. Premium-TV-Inhalte sind abrufbar.
Foto: Kabel Deutschland
In der Regel setzen herkömmliche, IP-basierte Video-on-Demand-Angebote für das Ausspielen der Videoinhalte einen schnellen Internetanschluss voraus. Hier gibt es seitens Kabel Deutschland eine technische Innovation. Für die Zuführung des Videosignals zum Kunden nutzt der Anbieter sein eigenes Kabelnetz. Filme und Serien, auch in HD-Auflösung oder in 3D, starten nach Unternehmensangaben sofort - ohne Verzögerung und Pufferung. Hierfür sind im Breitbandkabel TV-Kanäle exklusiv reserviert. Dabei wird der Kanal nicht die gesamte Zeit, die der Kunde schaut, für ihn reserviert, sondern nur eine kurze Zeit, in der das Videosignal zum Kunden übertragen und auf dem HD-Recorder zwischengespeichert wird. Dadurch soll es dann auch möglich sein, eine große Anzahl von Kunden über diese Methode zu versorgen, ohne dass es im Kabelnetz zu Engpässen kommt. Über den erforderlichen Internetanschluss (IP) werden lediglich die Anzeige des Inhalte-Katalogs und Befehle wie Vor- und Zurückspulen realisiert.

Weitere Meldungen zum Thema Video on Demand