Analyst: Apple scheitert mit 5G-Modem fürs iPhone
Qualcomm liefert die 5G-Chipsätze für die aktuellen iPhone-Modelle von Apple. Ziel des iPhone-Herstellers ist es aber, eigene Bauteile für den schnellen Mobilfunkstandard zu entwickeln. Zu diesem Zweck hat Apple die Modemsparte von Intel übernommen. Bislang galt als sicher, dass Qualcomm noch die Hardware für die Mobilfunk-Anbindung der iPhone-14-Generation liefert, die für September erwartet wird. Für das iPhone 15 im kommenden Jahr sollte hingegen das von Apple selbst entwickelte Modem zum Einsatz kommen.
Nun berichtet der bekannte Analyst Ming-Chi Kuo auf Twitter, der iPhone-Hersteller sei mit seiner Entwicklung eines 5G-Modemchips möglicherweise gescheitert. Der Konzern gebe zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit die Modem-Entwicklung nicht auf. Derzeit sei es aber noch unklar, wann die Bauteile marktreif sind. Kuo werden gute Kontakte in die Zulieferkette von Apple nachgesagt. Der Analyst hat daher in der Vergangenheit schon oft neue Geräte des amerikanischen Technologiekonzerns treffsicher vorausgesagt.
Apple kommt mit 5G-Modem nicht voran
Bild: teltarif.de
Wie es weiter heißt, ging Qualcomm auch in der Vergangenheit nicht davon aus, im kommenden Jahr keine Modems für das iPhone mehr zu liefern. Allerdings rechnete das Unternehmen bisher damit, nur noch 20 anstelle von 100 Prozent der benötigten Chipsätze zu liefern. Aufgrund der Verzögerungen bei Apples eigener Modementwicklung könne der iPhone-Konzern die Qualcomm-Bauteile aber wohl nicht ersetzen. Daher sei es wahrscheinlich, dass Qualcomm auch im nächsten Jahr alle 5G-Modems für das iPhone liefert.
Intel-Modems waren beim iPhone nicht überzeugend
Apple setzte zuletzt beim iPhone 11 auf Modems von Intel. Hintergrund war seinerzeit ein Patentstreit mit Qualcomm. Diese Chipsätze unterstützten zwar LTE und die Dual-SIM-Funktion, aber noch nicht den 5G-Standard. In Tests der teltarif.de-Redaktion konnten die Mobilfunk-Eigenschaften bei iPhones mit Intel-Technik nicht überzeugen. Der LTE-Empfang war vor allem im Dual-SIM-Betrieb vergleichsweise schwach.
Im Test kam es beispielsweise mit einem iPhone XS Max im Dual-SIM-Betrieb beim mobilen Radio-Streaming immer wieder zu Aussetzern. Auf der gleichen Strecke wurde der Stream störungsfrei wiedergegeben, wenn nur einer der beiden Mobilfunkanschlüsse aktiv war. Dieses Manko konnte erst bei der iPhone-12-Serie behoben werden, bei der Qualcomm-Bauteile anstelle der Intel-Chipsätze zum Einsatz kamen.
In einer weiteren Meldung haben wir darüber berichtet, mit welcher neuen Funktion sich das iPhone 14 Pro (Max) von anderen iPhone-Modellen abheben soll.