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Huawei MiFi E5372 im Test: LTE Cat4, Display & WLAN-Repeater

Mobiler Huawei-Hotspot weiß im Test zu überzeugen
Von Thorsten Neuhetzki

Das Display auf der Vorderseite zeigt die wichtigsten Infos an Das Display auf der Vorderseite zeigt die wichtigsten Infos an
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Mobile WLAN-Hotspots, auch als MiFi bezeichnet, sind bei Nutzern, die viel auf Reisen sind, inzwischen salonfähig geworden. Sie haben auch viele Vorteile: Neben ihrer geringen Größe und dem kleinen Gewicht versorgen sie mit einem Datentarif gleich mehrere Endgeräte mit Daten. Und: Sie können im Gegen­satz zu Datensticks in Kon­ferenz­räumen ans Fenster gelegt werden, um auch im Inneren der oft abgeschotteten Räume Empfang zu haben. Einen neuen, in Kürze erscheinenden Mobile Hotspot von Huawei, den E5372, konnte unsere Redaktion in den vergangenen Wochen bereits ausführlich testen. Er zeichnet sich durch einige Zusatz­features aus, die bei einem MiFi nicht alltäglich sind. Das Gerät wird in Kürze in Deut­schland verfügbar sein, die Preise in Online­shops liegen derzeit bei etwa 150 Euro.

Auffällig beim Huawei Mobile WiFi E5372 ist das Display auf der Vorderseite. Auch wenn es so aussieht, als könnte man es anwinkeln, so ist es doch "nur" ein ein­gelassenes Display. Doch es bietet Vorteile. Ist der Hotspot einmal konfiguriert, so sieht der Nutzer hier, welchen Netzstandard und welchen Anbieter er gerade nutzt und kann sogar das Passwort des MiFi ablesen. Allerdings haben wir keinen Punkt im Konfigurations­menü gefunden, mit dem sich dieses unterdrücken ließe. Wenn also jemand den Hotspot in die Finger bekommt und das Display einschaltet, sieht er nicht nur, welche WLAN-Kennung das Gerät aussendet, sondern auch gleich noch das Passwort. Knappes Fazit: Punktabzug in der B-Note und Nachbesserungsbedarf.

Problem im LTE-Netz der Telekom: Falscher APN

Das Display auf der Vorderseite zeigt die wichtigsten Infos an Das Display auf der Vorderseite zeigt die wichtigsten Infos an
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Doch sonst weiß der mobile Hotspot durchaus zu überzeugen, ist er einmal konfiguriert. Diese Konfiguration ist einfach zu erledigen: Die WLAN-Kennung des Gerätes ist eindeutig, das erste Passwort findet sich unter dem Akku oder eben im Display. Über die Web-Oberfläche, die anders als bei anderen Huawei-Geräten unter 192.168.8.1 aufrufbar ist, kann alles weitere eingegeben werden. Auffällig war bei unserem Test mit einer originalen Telekom-Karte, dass sie sich zunächst nicht ins LTE-Netz der Telekom einwählen wollte. In den APN-Einstellungen kamen wir dem Problem auf die Spur: Dort war ein Telekom-APN hinterlegt, der nicht mit LTE kompatibel ist. Hier mussten wir ein neues Profil anlegen und schon buchte sich der Hotspot sowohl in die 800-MHz-Netze auf dem Land aber auch in die Stadt-LTE-Netze ein. Bei einem schlechten Empfangssignal kann außerdem eine externe Antenne mit TS9-Stecker angeschlossen werden.

Bis zu 150 MBit/s soll der Hotspot übertragen können, also LTE Cat4 unterstützen. In unserem Test konnten wir diese Datenraten nicht erreichen, konnten allerdings nicht ausmachen, ob es am Mobilfunknetz oder dem Hotspot oder einem möglicher­weise überlasteten WLAN-Kanal im Herzen Berlin lag. Dennoch erreichten wir Datenraten, die weit über den üblichen DSL-Raten lagen. Selbst im ländlichen Bereich mit einer großen Entfernung zum nächsten LTE-Sender waren die Durchsatzraten im Telekom-Netz im Bereich von über 20 MBit/s.

Doch der E5372 kann noch mehr: Über das Web-Menü im Reiter "mehr" lässt sich der Zugriff auf die Speicherkarte freigeben, die in das Gerät gelegt werden kann. So kann das MiFi neben seiner Funktion als Modem für bis zu zehn Geräte auch als gemeinsamer Speicher­platz arbeiten. Auf diesem Weg entfallen das Umstecken von Speicherkarten oder USB-Sticks. In der Freigabe­prozedur ist es sogar möglich, nur einen einzelnen Ordner und nicht die ganze Speicherkarte freizugeben.

Eingebauter WLAN-Repeater ermöglicht Multi-User-Nutzung kommerzieller Hotspots

Die Anzeige beinhaltet auch das Passwort des WLAN - und das lässt sich nicht deaktivieren Die Anzeige beinhaltet auch das Passwort des WLAN - und das lässt sich nicht deaktivieren
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Spannend ist auch die WLAN-Repeater-Funktion. Statt die Mobilfunk­schnitt­stelle zu verwenden, ist es mit dem E5372 möglich, sich in einem WLAN-Netz einzubuchen. Dieses wird dann im Mobile Hotspot umgesetzt und an alle angeschlossenen Geräte weitergegeben. Wer also mit einem ganzen "Fuhrpark" an Geräten unterwegs ist und sich beispielsweise in einem Hotel in ein neues WLAN einbucht, muss dieses nicht auf allen Endgeräten machen, sondern nur dem MiFi über die Weboberfläche das WLAN "beibringen". WPS wird hier allerdings nicht unterstützt.

In unserem Test war es uns möglich, mit der Repeater-Funktion des Mobile Hotspots auch kommerzielle Hotspots wie die der Deutschen Telekom zu repeaten. Das ist an sich nicht verwunderlich, jedoch ergibt sich dadurch eine interessante Funktion: Hat sich der Nutzer gegenüber dem Hotspot einmal mit einem seiner Geräte identifiziert, so ist der Zugang gleichzeitig auch auf allen anderen eingeloggten Geräten nutzbar. So kann beispielsweise der WLAN-Hotspot im ICE mit nur einem Nutzerkonto auf mehreren Geräten gleichzeitig verwendet werden.

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