Huawei: Vorrang für Harmony OS - außer bei Handy & Tablet
HarmonyOS soll Huawei ein Stück unabhängiger von den USA machen.
Bild: picture alliance/Zhou Ke/XinHua/dpa
Huawei will im nächsten Jahr seine Abhängigkeit von den USA weiter verringern und setzt verstärkt auf das hauseigene Betriebssystem Harmony OS. Dies meldete heute die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine Meldung der chinesischen Tageszeitung Shenzhen Special Zone Daily. Parallel dazu soll eine internationale Werbekampagne für die so ausgestatteten Produkte gestartet werden.
Für Smartphones bleibt Android erste Wahl
HarmonyOS soll Huawei ein Stück unabhängiger von den USA machen.
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Zu den jetzt angekündigten Produkten werden allerdings weder Smartphones noch Tablets gehören, auch Computer sollen vorerst nicht mit Harmony ausgestattet werden, so ein Sprecher von Huawei. Das steht in einer Linie mit einer früheren Aussage Huaweis, nach der für Smartphones auch in Zukunft Android das Betriebssystem der ersten Wahl sein wird.
Huawei hatte erstmals im Sommer dieses Jahres sein in China Hongmeng genanntes proprietäres Betriebssystem vorgestellt und es damals auch als Alternative zu Android in Stellung gebracht. Als erstes Produkt mit dem Betriebssystem zeigte Huawei ein SmartTV, das Honor Vision. Das Gerät ist allerdings bislang nur in China erhältlich. Gleichzeitig mit seiner Präsentation kündigte das Unternehmen weitere Produkte wie Smartwatches oder smarte Lautsprecher mit Harmony an.
Waffe im Handelskrieg
Mit dem Betriebssystem wollen die Chinesen die amerikanischen Handelsbeschränkungen umgehen, die es insbesondere auch Google verbieten, Geschäftsbeziehungen mit dem Unternehmen zu unterhalten. Dadurch muss Huawei bis auf Weiteres auf den Einsatz von Google Apps verzichten, die aber hierzulande als essenziell für den Erfolg eines Android-Smartphones gelten.
Huawei liefert seine Geräte einstweilen ohne diese Apps aus. Für den heimischen Markt ist dies ohnehin unproblematisch, denn dort waren die Apps politisch schon immer nicht erwünscht und Huawei bot stattdessen eigene Alternativen an. International dürften diese aber wohl nicht ausreichen, um die Kunden zufriedenzustellen.
Huawei versucht trotzdem, seine Produkte auch außerhalb Chinas anzubieten. Das Mate 30, die erste Neuentwicklung der Asiaten, die ohne die Apps auskommen muss, wird nach und nach auch in Europa eingeführt. Zuerst war das Smartphone in Rumänen erhältlich, sechs Wochen später auch in Spanien. Anfang Dezember schließlich wurde das Phablet in der 1099 Euro teuren Version mit 256 GB Speicher auch im Nachbarland Frankreich eingeführt. Wir berichteten.