Karten

Google: Neues Maps-Design mit relevanteren Ergebnissen

Google Now bringt weitere Karten mit Erinnerungsfunktionen
Von Hans-Georg Kluge

Die Kartendarstellung von Google Maps soll relevantere Informationen anzeigen. Die Kartendarstellung von Google Maps soll relevantere Informationen anzeigen.
Bild: Google
Bereits im Vorfeld der Keynote der Entwicklerkonferenz Google I/O war durchgesickert, dass Google ein neues Design für seinen Kartendienst Google Maps vorstellen wird. Nun hat Google in einem Blog-Beitrag alle Features vorgestellt. Dabei wird deutlich: Google setzt mehr denn je auf eine Integration seiner Dienste - im Zentrum steht dabei das soziale Netzwerk Google+. Ein weiterer wichtiger Meilenstein: Google arbeitet immer weniger mit den klassischen Suchbegriffen, sondern versucht zu verstehen, was die Anfragen bedeuten. Nur so kann Google relevante Informationen anzeigen.

Personalisierung: Google Maps lernt

Die Suchbox fliegt nun über die Karte - die Seitenleiste ist passé. Google versucht, den Anwendern relevante Informationen zu zeigen - gleichzeitig sollen die angezeigten Kartenpunkte "maßgeschneidert" sein. Personalisierung ist das Stichwort der Stunde. Google Maps lernt, wie ein einzelner Anwender den Kartendienst nutzt. Insbesondere Ortsmarkierungen, Erfahrungsberichte und Suchanfragen werden für künftige Empfehlungen ausgewertet.

Die Kartendarstellung von Google Maps soll relevantere Informationen anzeigen. Die Kartendarstellung von Google Maps soll relevantere Informationen anzeigen.
Bild: Google
Google bezeichnet dabei die neue Suchfunktion als "Herzstück". Künftig werde die Karte mit jeder Suche neu gezeichnet und mit spezifischen Informationen versehen. Wer nach Restaurants in der Nähe sucht, wird auch nur Restaurants angezeigt bekommen - inklusive Links zu Erfahrungsberichten, Öffnungszeiten und Navigationsanweisungen. Auf einem Screenshot zeigt Google eine Karte von Paris. In der Suchbox ist "Museums near Paris, France" eingetragen. Die Karte zeigt vorrangig Museen an. Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Ergebnisse nach Bewertungen und Empfehlungen von Freunden aus den Google+-Kreisen zu filtern.

Maps-App-Updates kommen im Sommer

Auch an der Darstellungs-Technik hat Google gefeilt. Gegenüber dem Weblog Engadget bestätigt ein Google-Manager, dass die neue Kartendarstellung auf Vektor-Grafiken basiert. Das spart einerseits Ladezeit, da die zu übertragene Datenmenge geringer ist. Andererseits erlauben Vektor-Daten auch eine schönere Darstellung der Karten.

Die neuen Funktionen sollen auch auf Tablets und Smartphones mit Android kommen. Noch im Laufe des Sommers will Google ein Update veröffentlichen, das insbesondere die neue Oberfläche in die mobile Welt bringt. Einen genauen Zeitrahmen nennt Google vorläufig aber nicht. Die Web-Version hingegen wird früher umgestellt. Hier weicht Google von seinem früheren Vorgehen ab: Interessenten können sich bereits jetzt auf einer Google-Webseite anmelden [Link entfernt] , um für die neue Google-Maps-Version freigeschaltet zu werden. Wann die Einladung dann tatsächlich erfolgt, dazu macht Google erst einmal keine Angaben.

Google Now: Persönlicher Assistent erhält Erinnerungsfunktion

Zur Google I/O hat Google erwartungsgemäß auch Erweiterungen des Assistenten Google Now vorgestellt. Künftig lassen sich Erinnerungen mit Sprachbefehlen einrichten lassen - in einem Test wollte uns das mit der aktuellen Google-Now-App aber nicht gelingen. Google Now benötigt dafür möglicherweise mehr Daten - der für den Test genutzte Account wird nur selten mit zusätzlichen Informationen über Orte gefüttert. Weitere Karten informieren über neu erschienene Musik-Alben oder Bücher. Google Now soll auch an neue Serienfolgen im Fernsehen erinnern. Ob dabei tatsächlich sinnvolle Empfehlungen zustande kommen, hängt natürlich auch von den Suchgewohnheiten der einzelnen Nutzer ab.

Viele Funktionen von Google Now sind länderspezifisch und basieren auf Informationen aus externen Datenquellen. Daher sind in Deutschland einige Google-Now-Karten geradezu nutz- bzw. funktionslos. So unterstützt hierzulande keine Fluglinie die automatische Bordkarte. In diesem Zusammenhang hat Google einiges nachzuholen. Welche der neuen Funktionen in Deutschland zuverlässig funktionieren, ist noch unbekannt.

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