o2 Free Unlimited: Kommen ähnliche Tarife von der Telekom?
o2 hat vor wenigen Tagen neue Smartphone-Tarife eingeführt, die sich nicht durch das monatlich verfügbare Highspeed-Datenvolumen unterscheiden. Stattdessen bekommen die Kunden eine echte Internet-Flatrate zur Allnet-Flat für Telefonate und den SMS-Versand. Ähnlich wie bei Festnetz-Internet-Verträgen unterscheiden sich die Preismodelle durch die maximale Datenübertragungsgeschwindigkeit.
Kaum hatte o2 die neuen Angebote vorgestellt, sahen viele Branchenkenner die o2-Mitbewerber Deutsche Telekom und Vodafone unter Zugzwang, ähnliche Preismodelle anzubieten. Doch wie realistisch ist es wirklich, dass die beiden anderen deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber ebenfalls auf echte Flatrates setzen, die sich durch die Bandbreite für den Internet-Zugang unterscheiden?
o2 als Vorbild für die Telekom?
Logo: Telekom, Grafik: amiganer-fotolia.com, Foto/Montage: teltarif.de
Online-Befragung im vergangenen Jahr
Die Telekom hat bereits im vergangenen Jahr eine Online-Befragung durchgeführt, mit der das Kundeninteresse zu verschiedenen Tarif-Modellen abgefragt wurde - seinerzeit im Vorfeld der Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G. Mit dabei waren auch damals schon Tarife mit unbegrenztem Datenvolumen, die sich durch die Übertragungsgeschwindigkeit des mobilen Internet-Zugangs unterscheiden.
Eingeführt wurden diese Angebote dann doch nicht. Stattdessen hat die Telekom zur IFA ihre bisherigen Verträge - wie schon in den Jahren zuvor - verteuert, dafür aber mehr Inklusivleistungen hineingepackt. Nachdem o2 nun mit Unlimited-Tarifen vorgeprescht ist, wäre es freilich denkbar, dass es auch bei den Mitbewerbern der Telefónica-Marke erneut Planspiele gibt, mit denen Kunden gehalten und bestenfalls weitere Interessenten gewonnen werden können.
Zero Rating überflüssig
Vorbei wären auch die Diskussionen über die Rechtmäßigkeit von StreamOn bei der Telekom oder auch dem Vodafone Pass, weil man diese Zero-Rating-Modelle schlicht nicht mehr bräuchte, wenn der gesamte Internetverkehr zum Pauschalpreis abgerechnet wird. Gegenüber o2 wären vergleichbare Tarife bei Telekom und Vodafone vermutlich etwas teurer. Dafür bekämen die Kunden eine bessere LTE-Netzabdeckung und schon jetzt punktuell 5G.
Betrachtet man die möglichen Angebote, die im vergangenen Jahr von der Telekom abgefragt wurden, dann fällt auf, dass die monatlichen Grundgebühren bei 39,95 Euro beginnen würden. Das sind rund 10 Euro mehr als o2 für den Free Unlimited Basic verlangt. Dafür würden die Kunden aber 10 MBit/s im Downstream bekommen - genau wie beim o2 Unlimited Smart, der preislich auf dem gleichen Niveau liegt.
Die Meinung zu diesen möglichen Tarifen wurde im vergangenen Jahr abgefragt
Screenshot: teltarif.de
5G im "kleinsten" Tarif nur gegen Aufpreis?
Im günstigsten Telekom-Tarif wäre dem ein Jahr alten Planspiel zufolge die 5G-Nutzung nicht inklusive, gegen Aufpreis aber möglich. In den höherwertigen Preismodellen hätten die Kunden wiederum auch Zugriff auf den neuen Netzstandard. Telekom-typisch teuer wäre der Tarif, der die maximale netztechnisch mögliche Bandbreite bietet: Das Angebot würde mit 84,95 Euro im Monat zu Buche schlagen. Das ist der gleiche Preis, den die Kunden für den schon jetzt verfügbaren und vergleichbaren MagentaMobil-XL-Vertrag zahlen.
Den meisten Kunden dürften wiederum Bandbreiten von 50 oder 100 MBit/s ausreichen, die es bei den abgefragten Tarifbeispielen für 49,95 bzw. 59,95 Euro monatliche Grundgebühr geben würde. Ob die Telekom aber wirklich derartige Tarife einführen wird? Spätestens zur IFA im September wissen wir vermutlich mehr. Bis dahin handelt es sich lediglich um Bestandteile einer Meinungsumfrage, die zumindest im vergangenen Jahr noch nicht in die tatsächlichen Planungen der Telekom eingeflossen sind.
Bereits verfügbar sind neue Prepaid-Tarife von der Telekom, die wir in einer weiteren Meldung bereits vorgestellt haben.