Hands-On: BlackBerry KEY2 LE
Gefragter Abend: Die Vorstellung des BlackBerry KEY2 LE.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Smartphones mit echter Tastatur sind die Domäne von BlackBerry. Wo man ein solches Handy aus der Tasche zieht, sorgt man sofort für Gesprächsstoff, denn viele Gesprächspartner glauben, dass es BlackBerry gar nicht mehr gebe.
Gefragter Abend: Die Vorstellung des BlackBerry KEY2 LE.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Das ist nicht der Fall. Hauptmerkmal der BlackBerry-Smartphones ist die Tastatur. Hersteller ist mittlerweile das chinesische Unternehmen TCL, das auch eng mit Alcatel Mobile Phones zusammenarbeitet. Der letztes Jahr auf dem MWC vorgestellte KeyONE war ein Achtungserfolg und machte TCL/BlackBerry Mobile Mut auf mehr.
Nach dem Start des BlackBerry KEY2, der als erster seiner Art auch in einer Dual-SIM-Variante lieferbar ist, tauchte schnell die Forderung nach einer "günstigeren" Lösung auf, denn fast 700 Euro für das von einigen Testern als "Mittelklasse" eingestufte KEY2-Dual-SIM-Smartphone mit 128 GB Speicher sind preislich schon eine Ansage.
Vorstellung in Berlin: KEY2 LE
Auf den ersten Blick wenig Unterschiede: Das KEY2 LE (links) und das KEY2 (Single SIM) (rechts)
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Deshalb lud BlackBerry während der IFA in das Berliner Nobelhotel "Das Stue" ein. Das beeindruckende Gebäude beherbergte früher die dänische Botschaft. Dort hatten wir Gelegenheit, die neueste "Erweiterung der BlackBerry-KEY-Smartphone-Reihe" in der aktuellen Version als BlackBerry KEY2 LE kurz auszuprobieren.
Wem eine Farbe zu langweilig ist, kann künftig zwischen dreien wählen: Neben Slate (Schwarz), stehen Champagne (Gold) und Atomic (elegantes dunkles Rot) zur Verfügung. Jede Farbe hat einen eigenen Herstellercode. So ist beispielsweise BBE100-1 der KEY2 in Slate-Schwarz und BBE100-4 das Gerät in Atomic-Rot. Übrigens: BBF100-1 ist der Code für den bereits ausgelieferten KEY2 (Single-SIM), BBF100-6 der KEY2 mit zwei SIM-Karten-Schächten.
Keine Einheitslösung
KEY2 LE links und KEY2 rechts
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„Die heutigen Smartphones versuchen, eine Einheitslösung anzubieten, aber das ist nicht mehr realistisch bei einem so vielfältigen globalen Markt wie heute“, erläutert Alain Lejeune, Senior Vice President, beim Hersteller TCL Communication und zugleich President von BlackBerry Mobile. „Darum konzentrieren wir uns darauf, moderne BlackBerry-Smartphones wie das KEY2 LE so zu gestalten, dass sie aus der breiten Masse hervorstechen und ein hervorragendes Erlebnis für die alltägliche Kommunikation bieten, inklusive aller Funktionen, Konnektivität und Anwendungen, die unsere Kunden erwarten.“
Optisch wurde das Gehäuse-Design des BlackBerry KEY2 (LE) gegenüber dem bisherigen KeyOne leicht verändert, der Bildschirmrand beispielsweise verringert. Optische Unterschiede zwischen aktuellem KEY2 und dem kommendem KEY2 LE konnten wir - bis auf die Gehäusefarben - auf den ersten Blick im Halbdunkel der Hotel-Lounge nicht ausmachen.
Das BlackBerry KEY2 LE verfügt über 4 GB Arbeitsspeicher und ist sowohl in der 32-GB- als auch in einer 64-GB-Speichervariante lieferbar, beide mit erweiterbarer MicroSD-Unterstützung. Im Kern arbeitet ein Qualcomm-Snapdragon-Prozessor, der Akku soll bei normaler Nutzung bis zu 22 Stunden halten. Qualcomm Quick Charge 3.0 soll das Aufladen von bis zu 50 Prozent in rund 36 Minuten ermöglichen. Boost-Modus und eine "kontextbezogene Akku-Erinnerung" lernen aus den täglichen Ladegewohnheiten und Meeting-Terminen seines Nutzers. Daraus bilden sie eine Empfehlung, wann aufgeladen werden sollte, um dann ausreichend Akku zu haben, wenn dieser am dringendsten benötigt wird. Eine ähnliche Funktion findet sich auch beim BlackBerry Motion mit Touchscreen und ohne Tastatur.
Das KEY2 LE wurde mit einer im Vergleich zum KEY2 schwächeren Dual-Kamera (13 MP+5 MP) bestückt (KEY2: 13 MP+8 MP), die einen Portrait-Modus erhalten hat. Die Frontkamera kann mit 8 Megapixel mit LED-Blitz und neuen Aufnahmemodi wie dem "Wide Selfie" (ein Selfie-Panorama) und der Option "Face Beauty" für notorische Selfie-Fotografierer/innen aufwarten.
KEY2 mit Dual-SIM - interessante Preise
Das KEY2 LE in Farbe Slate (Schwarz) heißt intern BBE100-1
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Geblieben ist die Dual-SIM-Funktion, was gerade in schwierig versorgten Regionen wichtig ist, beispielsweise in der Berliner U-Bahn, wo unter Tage derzeit nur das o2-Netz einigermaßen nutzbare Daten zur Verfügung stellt. Neu auf dem KEY2: Eine Dual-Identity-Fuktion, welche die zeitgleiche Nutzung zweier Social-Media-Accounts z.B. von WhatsApp, Facebook-Messenger, WeChat und so weiter erlaubt. Persönliche als auch berufliche Social-Media-Profile auf Apps wie Facebook oder Instagram können je nach SIM-Karte separat verwaltet werden.
Die Preise des KEY2 LE sind sehr interessant: Mit 32GB internem Speicher soll das Gerät 399 Euro kosten, mit 64 GB sind es 429 Euro, beide Varianten beinhalten 4 GB Arbeitsspeicher.
KEY2 LE: Fühlt sich wertig an
Trotz des günstigen Preises fühlt sich der BlackBerry KEY2 LE nicht "billig" an, im Gegenteil. Mit ähnlichen Abmessungen wie die bisherigen Modelle ist das BlackBerry KEY2 (LE) dünner und leichter geworden, die Tasten sind gegenüber dem KeyOne etwa 10 Prozent größer. Der Speed Key erlaubt den Schnellzugriff auf eine Reihe von Funktionen oder Apps, ohne vorher zum Startbildschirm des Smartphones zurückkehren, oder in einem App-Ordner suchen zu müssen. Nachteil: Beim ungenauen Tippen fliegt man schnell aus dem E-Mail- oder Nachrichtenprogramm heraus, weil man den Speed Key erwischt hat.
BlackBerry verspricht monatliche Software Updates
Das KEY2 LE hat schon den allerneuesten Security Patch Level vom September.
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Kernpunkt aller aktuellen BlackBerry Modelle bleibt das Android-Betriebssystem, das beim KEY2 LE aktuell in der Version 8.1.0 (Patchlevel 1. September 2018) vorliegt.
Das KEY2 LE verfügt über die aktualisierte Version der DTEK-Sicherheitssoftware von BlackBerry mit neuen Scanfunktionen für "proaktive Sicherheitsüberprüfungen". So sollen potenzielle Sicherheitsrisiken wie z.B. unerwünschte Datenzugriffe durch heruntergeladene Apps erkannt und minimiert werden.
Die rote Version ("atomic") des KEY2 LE hat die Versionsnummer BBE100-4
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BlackBerry verpflichtet sich - laut Pressemitteilung - auf monatliche Android-Sicherheitsupdates, die allerdings je nach gewähltem Aufenthaltsland und eigenem Mobilfunk-Anbieter zu unterschiedlichen Zeiten ausgerollt werden können, wie uns Gareth Hurn, Global Head of Decvice Portfolio von BlackBerry Mobile bestätigte. So sahen wir in Berlin Geräte, die noch auf dem Sicherheitslevel vom 1. Juli 2018 standen, andere bereits auf dem August, die Demogeräte meldeten schon den 1. September 2018.
KEY2 LE: Auslieferung in Kürze
Die ersten Exemplare des BlackBerry KEY2 LE sollten in diesen Tagen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, den Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE), Kanada und den USA erhältlich sein.
Wir werden uns die Geräte noch genauer ansehen und insbesondere die Frage beantworten, wie spürbar der Unterschied zwischen den preiswerteren Versionen KEY2 LE (4 GB RAM und 32/64 GB permanenter Speicher) und dem KEY2 (6 GB RAM und 64/128 GB Speicher) bei der Anwendung im Alltag ist.