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Galaxy AI: So will Samsung das Smartphone revolutionieren

Galaxy AI heißt das Zauber­wort für die Galaxy-S24-Smart­phones von Samsung. Wir haben auspro­biert, welche Funk­tionen damit möglich sind.
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Betrachtet man die drei Smart­phone-Modelle der Galaxy-S24-Reihe von Samsung, dann fällt auf, dass sich optisch gegen­über der Galaxy-S23-Serie aus dem vergan­genen Jahr nicht viel getan hat. Und doch sollen die neuen Mobil­tele­fone eine völlig neue Ära - nach den Einfach-Handys und Feature Phones sowie den bishe­rigen Smart­phones - einläuten. Möglich werden soll das durch Soft­ware, die es auf den älteren Geräten noch nicht gab.

Samsung Galaxy AI ausprobiert Samsung Galaxy AI ausprobiert
Foto: teltarif.de
Das Zauber­wort von Samsung heißt Galaxy AI. Künst­liche Intel­ligenz soll eine Reihe zusätz­licher, nütz­licher Funk­tionen mit sich bringen, die wir im Rahmen unserer Hands-On-Tests zum Teil auch schon auspro­bieren konnten. Da wäre zum einen die Echt­zeit-Über­set­zung während eines Anrufs. So können sich Gesprächs­partner verstän­digen, die die Sprache des jeweils anderen Teil­neh­mers gar nicht spre­chen.

Tele­fonate live dolmet­schen

Datenblätter

Im Test klappte das bei einer deutsch-spani­schen Konver­sation recht gut, auch wenn die künst­liche Intel­ligenz bei einigen Wörtern ins Stol­pern geriet - wie man es von Google Trans­late oder DeepL auch kennt. Man kann sich dank der Technik nicht ganz so flüssig unter­halten wie bei einem herkömm­lichen Anruf, weil ja immer die Über­set­zung abge­wartet werden muss. Aber immerhin ist die Verstän­digung über­haupt möglich.

Konfigurationsmenü für die KI-Funktionen Konfigurationsmenü für die KI-Funktionen
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Zur Nutzung dieser Funk­tion muss nur einer der Gesprächs­partner ein Samsung Galaxy S24, S24+ oder S24 Ultra besitzen. Der zweite Teil­nehmer kann auch über das Fest­netz, über ein älteres Samsung-Handy oder über ein Mobil­telefon von einem anderen Hersteller an der Konver­sation teil­nehmen.

Über­setzer für Sprache und Text

Nach dem glei­chen Prinzip funk­tio­niert auch ein Dolmet­scher, der Über­set­zungen auf dem Handy-Display darstellt. Die Eingabe kann per Sprache erfolgen. Diese Funk­tion eignet sich auch, wenn man jemanden trifft, dessen Sprache einem fremd ist. Die Über­set­zungen werden auch auf dem Display darge­stellt - auf Wunsch sogar gespie­gelt, sodass der Gesprächs­partner die Texte lesen kann, ohne dass man das Smart­phone um 180 Grad dreht.

Live-Übersetzungen für Telefonate Live-Übersetzungen für Telefonate
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Galaxy AI bietet darüber hinaus eine Tran­skrip­tions­unter­stüt­zung. Damit können Anwender Texte auto­matisch zusam­men­fassen und Über­set­zungen anfer­tigen lassen. Über­set­zungen bietet die Soft­ware auch für die SMS/RCS-App und einige Messenger an. Im kurzen Test hatten wir keine Möglich­keit, auszu­pro­bieren, welche Apps für diese Funk­tion geeignet sind.

So kann Galaxy AI die Kamera aufwerten

Nicht minder inter­essant sind die Galaxy-AI-Funk­tionen für die Kamera. Wer beispiels­weise durch eine Fens­ter­scheibe foto­gra­fiert hat, musste bislang mit Spie­gelungen leben. Diese können nun heraus­gerechnet und entfernt werden. Über die Soft­ware können Vorschläge zur Bild­bear­bei­tung gene­riert und ange­zeigt werden. Der Nutzer entscheidet dann darüber, ob die Opti­mie­rung genutzt wird oder nicht.

Objekte "einkreisen" Objekte "einkreisen"
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Noch einfa­cher als bisher soll Galaxy AI auch die Erken­nung von Objekten machen, beispiels­weise sehens­werte Gebäude in der Umge­bung. Das jewei­lige Objekt wird hierzu auf einem Fotos (das man ggf. zuvor aufge­zeichnet hat) markiert. Wird die künst­liche Intel­ligenz fündig, so zeigt das Smart­phone Details direkt auf dem Display an.

So wenig Cloud wie möglich

Samsung betont, dass der Hersteller bemüht war, möglichst viele Funk­tionen direkt auf dem Smart­phone abzu­bilden. So entfällt nicht nur der Umweg über die Cloud (der je nach Netz­abde­ckung am Aufent­haltsort viel­leicht gar nicht funk­tio­niert). Der Nutzer kann auch sicher sein, dass seine Daten auf dem Mobil­telefon verbleiben und nicht zu einem Server hoch­geladen werden.

Ergebnis der Google-Suche nach dem gewünschten Objekt Ergebnis der Google-Suche nach dem gewünschten Objekt
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Cloud­basierte Dienste kann der Anwender global ein- oder ausschalten. Zudem besteht für jede einzelne Funk­tion die Möglich­keit, zu entscheiden, ob die Nutzung erfolgen soll oder nicht. Da Über­set­zungen komplett auf dem jewei­ligen Smart­phone abge­wickelt werden, müssen die gewünschten Sprach­pakete herun­ter­geladen werden. Diese sind mehrere hundert Mega­byte groß und werden regel­mäßig aktua­lisiert bzw. erwei­tert.

Ein- und Ausga­besprache muss einge­stellt werden

Vor dem Einsatz der Live-Über­set­zung bzw. des Dolmet­schers muss der Kunde die Ein- und Ausga­besprache fest­legen. Zur Verfü­gung stehen neben Deutsch und mehreren Englisch-Vari­anten (Groß­bri­tan­nien), USA, Indien beispiels­weise auch Fran­zösisch, Italie­nisch und Spanisch. Der Funk­tions­umfang soll sukzes­sive noch erwei­tert werden.

Dolmetscher-Funktion auf einem Samsung Galaxy S24 Ultra Dolmetscher-Funktion auf einem Samsung Galaxy S24 Ultra
Foto: teltarif.de
Eines gilt es bei mit künst­licher Intel­ligenz gene­rierten Fotos zu beachten: Ein Wasser­zei­chen weist darauf hin, dass das Bild mit Soft­ware nach­bear­beitet wurde. Inwie­weit sich das als störend erweist, muss die Praxis zeigen. Grund­sätz­lich ist Galaxy AI aber eine inter­essante und sinn­volle Weiter­ent­wick­lung. Ob es "die" Revo­lution ist, die sich Samsung davon verspricht, bleibt abzu­warten.

In einer weiteren Meldung finden Sie unserem Hands-On-Test zum Samsung Galaxy S24 Ultra.

teltarif.de Talk: Das leisten Samsung Galaxy S24(+) und Ultra

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