Flaggschiff

AVM FRITZ!Box 7580 im Praxis-Test: Hervorragende WLAN-Performance

Die FRITZ!Box 7580 aus dem Hause AVM muss im Test ihr Können unter Beweis stellen. Dabei schneidet die WLAN-Performance sehr gut ab. Der High-End-Router ist (fast) uneingeschränkt empfehlenswert.
Von Marleen Frontzeck-Hornke / Jan Rähm

Der neue Modem-Part wartet mit Unterstützung für das umstrittene Vectoring-Verfahren auf. So soll die Box Verbindungen ins Netz mit bis zu 100 MBit/s ermöglichen. Neu ist ein Gigabit-fähiger WAN-Port, über den die FRITZ!Box 7580 Anschluss an Kabel- oder Glasfaser-Modems findet. In einem früheren Prototyp beziehungsweise einem Entwicklungsmodell hatte AVM einen sogenannten SFP-Port verbaut. Dieser "Small Form-factor Pluggable"-Einschub hätte die direkte Integration verschiedenster Netzwerk-Module in die Box und Netzwerk-Geschwindigkeiten von bis zu 5 GBit/s ermöglicht. Allerdings ist der Einschub eher in der Welt der professionellen Netzwerk-Technik zu finden. Im privaten Umfeld und in kleinen Büroumgebungen ist der Gigabit-WAN-Port die günstigere und ausreichend leistungsfähige Wahl. Ein SFP-Port hätte die Box zudem noch teurer gemacht. Die SFP-Einschübe selbst sind auch nicht ganz günstig. Belüftungsschlitze auf der Unterseite der FRITZ!Box 7580 Belüftungsschlitze auf der Unterseite der FRITZ!Box 7580
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Apropos nicht in der Box enthalten: Bei der neuen FRITZ!Box hat AVM erstmals auf den bisher in den Top-Boxen immer vorhandenen externen ISDN-Anschluss verzichtet. Auf Nachfrage begründet AVM den Schritt damit, dass reine ISDN-Anschlüsse in der Vermarktung rückläufig seien. Aus Sicht des Unternehmens können wir den Schritt angesichts des lang angekündigten Endes von ISDN auf dem deutschen Markt nachvollziehen. Büros und Unternehmen, die noch auf ISDN angewiesen sind, werden darüber jedoch nicht erfreut sein. Sie müssen entweder wieder separate Lösungen für ihre Telefonanlage wählen oder auf die FRITZ!Box 7490 zurückgreifen, die ähnlich ausgestattet ist wie die FRITZ!Box 7580. Der interne ISDN-S0-Anschluss ist erhalten geblieben. Über diesen lassen sich ISDN-Telefone oder eine -Telefonanlage anschließen. Wer also bereits auf einen All-IP-Anschluss in Kombination mit einer internen ISDN-Installation setzt, kann getrost zur 7580 greifen. Zusammen mit dem externen ISDN wurde auch die Unterstützung für analoge Telefonanschlüsse gestrichen. Seitlicher USB-3.0-Port der FRITZ!Box 7580 Seitlicher USB-3.0-Port der FRITZ!Box 7580
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Fünf LEDs zeigen den Status der FRITZ!Box 7580 an

Die restliche Ausstattung der 7580 ist, wie von AVM gewohnt, ordentlich und zweckmäßig: zwei Anschlüsse für analoge Telefone oder Faxgeräte entweder über TAE oder RJ11, vier Gigabit-Ethernet-Ports, zwei USB-3.0-Schnittstellen und eine DECT-Basis für bis zu sechs Telefone. Auf der Rückseite des FRITZ!Box 7580 hat AVM fast alle genannten Anschlüsse integriert, nur einer der USB-3.0-Ports ist an der Seite integriert. Durch eine zusätzliche Abdeckung, die wohl auch ein Teil des Standfußes bildet, hat es sich allerdings als eine fummelige Angelegenheit herausgestellt, wenn man manche Anschlüsse verwenden möchte. Insbesondere dann, wenn fast alle LAN-Schnittstellen belegt sind und beispielsweise der USB-3.0-Port auf der Rückseite genutzt werden möchte - hier hätten wir uns mehr Spielraum gewünscht. Anschlussmöglichkeiten der FRITZ!Box 7580 mit Tücken Anschlussmöglichkeiten der FRITZ!Box 7580 mit Tücken
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Die FRITZ!Box 7580 besitzt auf der Vorderseite fünf Status-LEDs für Power, Internet, WLAN, Fon und Info. Blinken die LEDs von Power, Internet oder WLAN auf, dann findet zum Beispiel eine Kopplung am WLAN statt. Im Test haben die LEDs genau das getan, was sie sollten. Zudem erhält man einen guten Überblick zum Status des Routers. FRITZ!Box 7580 und die Status-LEDs FRITZ!Box 7580 und die Status-LEDs
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Flotte Software und gute Benutzerführung

Die Software bietet keine Überraschungen. Unser Testgerät kam mit Fritz OS 6.51. später hat AVM auch die stabile Nachfolgeversion 6.80 freigegeben. Details zu Neuerungen und Funktionen haben wir ausführlich auf unserer Ratgeberseite beschrieben. Auf unserem Testgerät ist uns sehr positiv aufgefallen, wie flüssig das Webinterface läuft. Zudem wirkt die Benutzeroberfläche aufgeräumt und man findet sich schnell wieder zurecht. Eine der Neuerungen ist zum Beispiel der Temperaturverlauf und die Gruppenschaltung im Smart-Home-Bereich. So lassen sich mehrere Heizkörperregler zusammenfassen: Eine gemeinsame Temperatur ist einstellbar.

Jeder Klick auf einen Menüpunkt wird sofort umgesetzt. Die noch von der 7490 bekannten ein bis zwei Gedenksekunden sind komplett Geschichte. Auch die Analysefunktionen wie die Anzeige der drahtlosen Netzwerke in der Umgebung arbeiten deutlich flotter. Man merkt der Box ihren neuen Prozessor und eventuell ein Plus an Arbeitsspeicher deutlich an. Laut AVM soll es eine Dual-Core-CPU sein. Doch was genau unter der Haube steckt, wollte uns das Unternehmen nicht verraten.

Auf der nächsten Seite zeigen wir Ihnen, wie unser Test-Fazit zur FRITZ!Box 7580 ausfällt und ob die WLAN-Performance besser abschneidet als bei der FRITZ!Box 7490.

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