Foursquare

Das neue Foursquare für iOS und Android im kurzen Test

Nachdem Foursqare im Mai diesen Jahres bekannt gab, dass die Check-In-Funktion in die neue App Swarm ausgelagert wird waren die Nutzer des Dienstes nur wenig begeistert. Wir haben den aktuellen Stand der Foursquare-App und von Swarm einem Test unterzogen.
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Neues Foursquare im kurzen Test Neues Foursquare im kurzen Test
Foto: Thomas Gehring
Nachdem Foursqare im Mai diesen Jahres bekannt gab, dass die Check-In-Funktion in die neue App Swarm ausgelagert wird waren die Nutzer des Dienstes nur wenig begeistert. Als dann noch bekannt wurde, dass das spielerische Element der Mayorships komplett entfällt, hagelte es massive Kritik und nicht wenige bisher treue Nutzer kündigten an, dem Dienst den Rücken zu kehren.

Jetzt hat das Unternehmen allerdings das komplett überarbeitete Foursquare für iOS und Android veröffentlicht, welches sich als Plattform für ortsbasierende und personalisierte Empfehlungen versteht. Wir haben beide Versionen installiert und etwas genauer unter die Lupe genommen um zu sehen, wie sich der generalüberholte Dienst im täglichen Einsatz schlägt.

Überarbeitete Oberfläche und neue Schwerpunkte

Neues Foursquare im kurzen Test Neues Foursquare im kurzen Test
Foto: Thomas Gehring
Startet der Nutzer die neue Version zum ersten Mal, werden zuerst seine Vorlieben abgefragt, wobei sich diese primär auf den Bereich Essen, Ausgehen und interessante Orte konzentrieren. So kann aus den unterschiedlichsten Kategorien, wie zum Beispiel Coffee Shops oder Pizzarien ausgewählt werden. Ist dieser Schritt erledigt, präsentiert sich dem Nutzer die neu überarbeitet Oberfläche. Hier wird angezeigt, welche Orte, die den festgelegten Kritierien entsprechen, sich rund um den eigenen Standort befinden.

Allerdings zieht Foursquare bei den Empfehlungen nicht nur den eigenen Geschmack für die Empfehlungen heran. Vielmehr werden noch die bisherigen Check-Ins, vorliegende Tipps sowie das Verhalten der eigenen Foursquare-Freunde ausgewertet. Natürlich merkt sich die App auch, an welchen Orten sich der Nutzer oft aufhält und präsentiert dazu die passenden Empfehlungen.

Weiterhin kann auch noch die normale Such-Funktion genutzt werden um zum Beispiel nach interessanten Sehenswürdigkeiten wie Museen oder Schlössern zu suchen. Dabei werden alle Empfehlungen übersichtlich in Tabs gegliedert präsentiert. Diese repräsentieren Bereiche wie Frühstück, Nachtleben oder auch einkaufen. Die Empfehlungen werden dann dem Nutzer in einem übersichtlichen Karten-Design präsentiert. Auf jeder dieser Karten findet der Nutzer dann noch weitergehende Informationen wie Adresse oder Telefon.

Zudem können die Empfehlungen auch gespeichert und über Facebook, Twitter oder SMS geteilt werden. Wer Swarm auf seinem Smartphone installiert hat, kann natürlich auch den von Foursquare gewohnten Check-In durchführen. Um das Suchergebnis zu verfeinern, können auch diverse Filter angewendet werden. So kann nach Öffnungszeiten und verschiedenen Besonderheiten gefiltert werden, was die Ergebnisse noch weiter den eigenen Bedürfnissen anpasst.

Statt Bürgermeister sind nun Experten gefragt

Standortbasierte Tipps Standortbasierte Tipps
Foto:Thomas Gehring
Bisher war für Foursquare-Nutzer das oberste Ziel, Mayor bzw. Bürgermeister eines Ortes zu werden. Da dieser Punkt sowohl in Swarm als auch in der neuen Foursquare-App gestrichen wurde, hat sich das Unternehmen etwas Neues einfallen lassen. Dabei handelt es sich um den Experten-Status. Dieser wird dadurch erlangt, dass der Nutzer besonders viele Tipps zu einem bestimmten Themen-Bereich hinterlässt, zum Beispiel zu Bahnhöfen oder Restaurants. Angezeigte Empfehlungen werden dann, wenn sie von einem Experten bewertet wurden, auch entsprechend markiert.

Fazit

Als Nutzer der ersten Stunde kann ich die Kritik an Foursquare bezüglich der Tatsache, dass die spielerischen Elemente entfernt wurden durchaus verstehen. Ich fand es einfach lustig, neue Bürgermeister-Titel oder sonstige Auszeichnungen zu erlangen. Warum das Unternehmen dies nicht einfach in die neue Check-In-App Swarm übernommen hat, wird wohl nicht nur mir ein Rätsel bleiben. Auf der anderen Seite muss ich gestehen, dass mir das neue Foursquare nach zwei Tagen der Nutzung ausgesprochen gut gefällt. Die angezeigten Tipps waren fast alle recht interessant und auch über die Suchfunktion konnten recht interessante Orte entdeckt werden. Dies liegt natürlich an der guten Datenbank des Unternehmens, da diese Millionen von Tipps und Check-Ins enthält.

Nicht alle Nutzer waren von der neuen Foursquare-App begeistert Nicht alle Nutzer waren von der neuen Foursquare-App begeistert
Foto: Thomas Gehring
Wer also öfters Neues entdecken möchte oder auch ab und zu in einer fremden Stadt unterwegs ist, wird das neue Foursquare sicherlich mögen. Allerdings ist mir auf dem iPhone auch gleich ein Kritik-Punkt aufgefallen. Mir persönlich ist die Oberfläche auf dem 4-Zoll-Display des iPhones etwas zu überladen, auf größeren Bildschirmen kommen die viele Informationen deutlich besser zur Geltung.

Für Foursquare allerdings muss sich nun zeigen, ob die Neuausrichtung der richtige Weg war und ob man damit zum Beispiel auch gegen Google bestehen kann, welches ja gerade erst vor Kurzem eine deutlich erweiterte Endecken-Funktion in die mobilen Apps von Google Maps integriert hat. Wer also in den Genuss von personalisierten und ortsbasierenden Empfehlungen kommen möchte, dem kann ich das neue Foursquare guten Gewissens empfehlen, zumal die App kostenlos in den entsprechenden App Stores erhältlich.

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