Amazon Fire TV

Fire TV (1. Gen): Ärger mit Update

Amazon hatte in den letzten Tagen ein neues Update für den Fire TV und den Fire TV Stick der ersten Generation bereitgestellt. Leider bringt dieses auch einigen Ärger mit sich, wie wir nachvollziehen konnten.
Von Stefan Kirchner

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Foto und Logo: Amazon
Nicht nur die Ausgabe mit 24 Hertz ist seit dem letzten Update auf Firmware-Version 5.2.4.1 eingeschränkt - wir berichteten - sondern auch die Darstellung von Inhalten der Oberfläche selbst. Unser Leser BuergerFloyd hatte uns auf diesen und noch weitere Fehler mit besagtem Update aufmerksam gemacht. Am Fire TV der ersten Generation von 2014 hat der Autor das beschriebene Verhalten nachvollziehen können.

Ein Fehler ist wohl jedoch eher Geschmackssache: Die Darstellung der Cover von Filmen und Serien erfolgt mit der neuen Oberfläche prinzipiell im Querformat, obwohl diese Cover nahezu immer im Hochformat erstellt werden. Dies wirkt bei etlichen Titeln irritierend und zerstört mitunter die Optik. Wie gesagt: Dieser Punkt ist vermutlich mehr Ansichtssache als tatsächlicher Fehler, wenn auch ein ärgerlicher. Ob Amazon das wieder ändert, bleibt fraglich.

Funktionale Probleme

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Schwerwiegender ist da schon, dass das Laden einer Serie tatsächlich spürbar länger dauert als noch vor dem Update mit der alten Oberfläche. Öffnete man eine Serie, dann wurde bereits die erste (ungesehene) Folge automatisch markiert. Mit einem Druck auf die Play-Taste respektive Auswählen-Taste wurde die Wiedergabe gestartet. Mit der neuen Oberfläche sind zusätzliche Tastendrücke nötig, um die erste Folge zu starten.

Dass die Sortierreihenfolge bei Ergebnislisten nach Themen nicht immer logisch erscheint ist auch so ein strittiger Punkt. Vor allem fehlt eine deutlich sichtbare Anzeige wie viele Titel überhaupt in der aktuell betrachteten Liste verfügbar sind. Vor dem Update war eine solche Anzeige links oben zu sehen.

Nervig ist zudem, dass der Musikplayer des FireOS sich nicht beenden lässt. Startet man die Wiedergabe einer Playlist, läuft sie im gesamten System bis das Gerät neugestartet wird. Einerseits praktisch, da man während des Musikhörens die restlichen Funktionen erkunden kann, aber auf der anderen Seite auch wieder nicht. Ob gewollt oder nicht: Der Fire TV des Autors beendete die Musikwiedergabe auch dann nicht, als ein Film gestartet wird. Dieser Punkt klingt tatsächlich nach einem größeren Bug in der Firmware und wird hoffentlich rasch behoben.

Schade ist, dass mit dem Update das Prime-Badge für kostenlose Inhalte nicht auch gleich mit zurückgebracht wird. Zwar ist die Unterteilung in Prime- und Kauf-Inhalte klar getrennt, aber wenn man nach bestimmten Stichwörtern sucht, fehlt das Prime-Banner schon.

Die positiven Seiten des Updates

Aber es gibt auch positives über das Update zu berichten. So hat sich auf dem Fire TV Stick der ersten Generation die Performance der Oberfläche an sich deutlich verbessert. Auch ist das seitliche Menü für Watchlist, Videos, Apps, Amazon Cloud und so weiter nach oben gerückt, was insgesamt mehr Ergebnisse auf einen Blick ermöglicht. Prinzipiell wirkt die neue Oberfläche insgesamt moderner, aufgeräumter und nicht mehr so düster.

Alexa wiederum ist eine nette Spielerei auf dem Fire TV ohne größeren Nutzen. Ein Echo oder Echo Dot birgt letzten Endes größeres Potential - zumal nicht ständig ein stromfessender Fernseher zusätzlich mit laufen muss.

Positiv überrascht ist der Autor dagegen über die wieder funktionierende Mediathek-App der ARD und des ZDF. Vor dem Update waren Videos beim besten Willen nicht abspielbar und wurden ständig mit einem Wiedergabefehler beendet. Dieser Punkt ist nun Geschichte.

Die Sache mit den 24 Hertz

Wie gestern berichtet, verursacht der Kernel der neuen Firmware 5.2.4.1 bei der Wiedergabe mit 24 Hertz ständig VSync-Fehler in der Logfile-Ausgabe. Nach aktuellem Kenntnisstand betrifft dies in erster Linie nur sogenannte Sideload-Apps wie die Mediencenter-Apps Kodi, MrMC und SPMC, welche eben diesen Modus unterstützen. Der Punkt ist, dass die Ausgabe mit 24 Hertz bei Kino-Enthusiasten aufgrund der besseren Bildsynchronisation bevorzugt wird gegenüber der Ausgabe mit 50 oder 60 Hertz.

Da Filme überwiegend nativ mit 23,976 Hertz aufgenommen werden, entfällt bei der Wiedergabe mit 24 Hertz der Zwischenschritt des Umrechnens in 50 respektive 60 Hertz, wodurch je nach Ausgabegerät die Wiedergabe flüssiger und weniger ruckartig wirkt. Der Effekt selbst ist allerdings stark abhängig vom verwendeten Fernseher/Monitor und dem Auge des Zuschauers selbst. Zwischen den Herstellern Samsung, Sony, LG, Panasonic und noch anderen TV-Marken gibt es zum Teil unterschiedliche Ergebnisse. Selbst innerhalb der Modellreihen kann das beschriebene Vorgehen Verbesserung bringen oder nicht. Von daher lässt sich nicht pauschal sagen, dass die Ausgabe mit 24 Hertz prinzipiell besser ist.

Um die Funktion selbst auszuprobieren und zu schauen, ob die Wiedergabe mit 24 Hertz besser wird, ist ein wenig Tastendrücken auf der Fernbedienung nötig. Hält man im Homescreen des Fire TV die Tasten für 'Zurückspulen' und 'Hoch' auf dem Steuerring für 5 Sekunden lang gedrückt, erscheint ein verstecktes Menü. Hier werden Auflösungen und Bilderwiederholfrequenzen für die Ausgabe im Wechsel für jeweils 10 Sekunden aktiviert, die man per Enter-Taste auswählen kann. Darunter auch den Modus für 24 Hertz und weitere. Amazon Fire TV Amazon Fire TV
Foto: Android-Hilfe.de
Zu beachten ist, dass mit aktivierter 24p-Ausgabe das normale Menü für die Bildschirmeinstellung nicht funktioniert. Man muss mit beschriebenen Trick erst wieder in ein offizielles Format mit 50 oder 60 Hertz zurückwechseln, bevor das Menü wieder nutzbar ist. Sollte es trotz Umschaltens auf 24 Hertz manchmal ruckeln, kann es helfen, die Audioausgabe von "Dolby Digital Plus" auszuschalten.

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