Streifen im Fernsehbild: Tipps gegen Funkstörungen im Haushalt
Tipps gegen Funkstörungen im Haushalt
Bild: dpa
Wenn das Fernsehbild plötzlich Streifen hat
und der Gesprächspartner am Handy kaum noch zu verstehen ist, müssen
die Geräte nicht gleich in die Reparatur. Häufig sind Funkstörungen
im Haushalt Ursache für die Probleme. "Typisch sind Störungen des
analogen Radio- und TV-Empfangs", erklärt Günther Ohland von der
Zeitschrift Connected Home. Handys und DECT-Telefone seien
ebenfalls, aber seltener betroffen. Digitale Geräte, die per WLAN
kommunizieren, könnten zwar mit Störungen umgehen. Das Resultat sei
aber oft eine deutlich langsamere Datenübertragung.
Tipps gegen Funkstörungen im Haushalt
Bild: dpa
Die Ursachen für solche Störungen sind vielfältig. Für Chaos
können zum Beispiel regulär betriebene Sendeanlagen für Rundfunk und
Mobilfunk sowie Amateur- und Taxifunk in der Umgebung sorgen, erklärt
Andreas Jaske von der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen
(LfM). Schuld ist aber möglicherweise auch ein falsch eingerichtetes
Verteilnetz in der Nachbarschaft, ein nicht genehmigter Funkdienst
oder eine fehlerhafte Sendestation.
Elektronische Geräte wie Fön, Waschmaschine sowie Kühl- und Gefrierschränke können außerdem das Stromnetz stören. Die Datenübertragung per Stromleitung, Powerline genannt, funktioniert dann eventuell plötzlich nicht mehr. Beschädigte Elektromotoren in Staubsaugern, Lüftern und Mixern sind eine weitere mögliche Fehlerquelle, so Fachjournalist Ohland. Gleiches gilt für schlecht oder billig konstruierte Netzteile in PCs und Steckerdosenleisten.
Bundesnetzagentur warnt vor bestimmten Kameras
Mobiltelefone verursachen unter Umständen Aussetzer an Audiogeräten und den dazugehörigen Lautsprechern sowie an den Empfangsantennen für Satellitenfernsehen und DVB-T. Probleme gab es zuletzt zum Beispiel häufiger mit Smartphones oder Routern, die den Mobilfunkstandard LTE verwenden. Und manche Geräte stören sogar so massiv, dass die Bundesnetzagentur davor warnt. Dazu zählen zum Beispiel Kameras, die Frequenzen des Funkdienstes für die Flugnavigation nutzen. Sie könnten gravierende Störungen hervorrufen, würden in Deutschland aber von manchen Händlern trotzdem verkauft, wenn auch mit dem Warnaufdruck "Nur für den Export bestimmt".
Elektronische Geräte können das Stromnetz stören
Bild: teltarif.de
Um der Störquelle auf die Spur zu kommen, ist oft ein wenig
Detektivarbeit nötig. Häufige Ursache für Streifen oder weiße Punkte
im TV-Bild ist nach Angaben der Bundesnetzagentur zum Beispiel ein
schlecht abgeschirmtes Antennenkabel - solche Strippen sollten am
besten sofort ausgetauscht werden. Ein Wechsel der Koaxialkabel sowie
alter Antennendosen und Verteiler lässt sich ebenfalls relativ
einfach und preiswert realisieren.
Einfluss auf das Störpotenzial hat aber auch der Standort eines Geräts: "Mobiltelefone, DECT-Telefone und sonstige Funkgeräte sollten nicht in der Nähe von Empfangsgeräten, Antennen und Leitungen liegen", rät Andreas Jaske. Selbst im Ruhezustand bauten die Geräte häufig eine Funkverbindung auf, die Störungen hervorrufen kann. Funktionieren die Geräte einwandfrei, ist die Bundesnetzagentur in der Regel die richtige Anlaufstelle für Hilfesuchende, rät der LfM-Experte.
Verursacher der Störung kann zur Kasse gebeten werden
Deren sogenannte Funkstörungsannahme ist unter der Telefonnummer 04821/895555 rund um die Uhr erreichbar. Wer dort anruft, sollte sein Problem möglichst präzise beschreiben können: Dazu gehört zum Beispiel, was gestört wird, wie sich das Problem auswirkt und wie häufig und zu welchen Zeiten es auftritt.
Halten die Mitarbeiter auf Basis dieser Angaben eine Störung für möglich, rückt die Agentur mit einem Mess- und Peilwagen an, um die Quelle zu ermitteln. Dies geschieht in der Regel kostenlos. Der Verursacher der Störung kann jedoch zur Kasse gebeten werden, wenn er beispielsweise gegen Nutzungsbestimmungen einer Frequenzzuteilung verstoßen hat.
Wer solche bösen Überraschungen vermeiden will, sollte schon beim Kauf elektronischer Geräte gut aufpassen. "Alle in der EU in den Verkehr gebrachten Geräte müssen die Regeln der Technik und ganz besonders die der elektromagnetischen Verträglichkeit einhalten", sagt Günther Ohland. Das müssen die Hersteller verbindlich erklären und nachweisen. Einen Hinweis auf ordentliche Geräte gibt das CE-Zeichen auf der Verpackung. Vorsichtig sollten Verbraucher aber bei Produkten von Billiganbietern mit unbekannter Herkunft sein: Hier können die Prüfzeichen unter Umständen gefälscht sein.