Soziale Netzwerke

Soziale Netzwerke: Gefahren und Tipps für sichere Nutzung

Risiken werden unterschätzt: Nicht nur Vorteile von Facebook und Co.
Von Melanie Höhn

Facebook Netzwerk Trotz der vielen Vorteile werden die Gefahren von virtuellen Profilen unterschätzt.
Bild: facebook.com
Soziale Netzwerke wie Facebook oder Xing sind schon jetzt nicht mehr aus dem Leben vieler Menschen wegzudenken. Ein Profil bei solch einer Community macht es leicht, schon bestehende Kontakte zu halten oder neue Kontakte zu knüpfen. Außerdem sind soziale Netzwerke zur Organisation von Privat- oder Berufsleben hilfreich. Facebook, das nach amerikanischem Vorbild in Deutschland eingeführt wurde, ist Marktführer und sehr beliebt vor allem bei jungen Leuten.

Gefahren unterschätzt und Anforderungen sozialer Netzwerke

Facebook Netzwerk Trotz der vielen Vorteile werden die Gefahren von virtuellen Profilen unterschätzt.
Bild: facebook.com
Trotz der vielen Vorteile werden die Gefahren von virtuellen Profilen unterschätzt, warnt IT-Fachmann Martin Gasper. Er prüft beim TÜV Rheinland die Datensicherheit von diversen Internetunternehmen. Das Gütesiegel bekommen nur die Internetseiten, die die persönlichen Nutzerdaten vor fremdem Zugriff schützen und die deren Speicherung nur auf das Nötigste beschränken.

Im Falle von sozialen Netzwerken jedoch gebe es Anforderungen, die darüber hinausgingen, sagte Gasper "Hier geht es nicht nur um Daten, die unbefugt erhoben und verbreitet werden, sondern gerade auch um die Informationen, die der Nutzer selbst teilweise unbewusst öffentlich macht," so Gasper.

Nutzung von sozialen Netzwerken durch Arbeitgeber

Man sollte sich immer bewusst sein, dass Arbeitgeber oder andere Personen, mit denen man privat nichts zutun hat, auf der Seite des jeweiligen Networks herumschnüffeln können. Dabei interessieren dann nicht unbedingt nur berufliche Aspekte, sondern vor allem private Informationen, Hobbies und Status-Meldungen. Die Hinweise, die dadurch veröffentlicht werden, können genutzt werden, um ein besseres Bild von potenziellen Bewerbern zu bekommen und so besser einzuschätzen. Diese Art von Spionage kann weder ausgeschlossen noch zurückverfolgt werden, der Bewerber bekommt davon nichts mit.

Nicht nur Arbeitgeber, auch Vermieter, Kreditinstitute oder Versicherer können diese Informationen einsehen und so zum Nachteil der jeweiligen Person auslegen. Auch Online-Schwindlern wird durch die zu freizügige Preisgabe von persönlichen Informationen eine gute Plattform geboten, um das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen und am Ende auszunutzen.

Forderungen an Anbieter sozialer Netzwerke

Gasper fordert, dass die Anbieter von sozialen Netzwerken die Nutzer ganz konkret bei der Anmeldung auf die Risiken von sozialen Netzwerken hinweisen, so dass im Zweifelsfall ein User vor sich selbst geschützt werden kann.

Eine andere Forderung bezieht sich auf die Default-Einstellungen, also die Grundeinstellungen zur Errichtung eines Nutzerprofils. Die wenigsten User aber ändern diese Einstellungen. Der IT-Experte Gasper fordert, dass die Grundeinstellungen deshalb so restiktiv wie möglich sind: Es sollte nur durch aktives Verändern dieser Einstellungen möglich sein, mehr von sich preis zu geben.

Tipps für Nutzer

All diejenigen, die von sozialen Netzwerken Gebrauch machen, sollten sich auf ihr gesundes Misstrauen vor allem bei Freundschaftsanfragen verlassen. Auch ist es ratsam, die Privatsphäre-Einstellungen einzuschränken und sparsam zu veröffentlichen.

Weitere Artikel zum Thema soziale Netzwerke