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Facebook stoppt Zugang zu Adressen und Telefonnummern

Datenschützer befürchteten leichtfertige Weitergabe der Daten durch Nutzer
Von dpa / Melanie Höhn

Datenschutz und Facebook Keine Freigabe von Adressen und Telefonnummern
Montage Teltarif
Nach starker Kritik stoppt Facebook den Zugang zu Adressen und Telefonnummern seiner Nutzer. Datenschützer befürchteten, dass die Nutzer leichtfertig einer Weitergabe ihrer Daten zustimmen könnten und sich den Folgen dieses Handelns nicht bewusst sind. Auch Sicherheitsexperten befürchten Programme, die darauf ausgerichtet sind, Informationen von Nutzern zu bekommen. Facebook reagierte auf diese Kritik und stoppte deshalb den Zugang zu den Nutzerdaten.

Zustimmung zu Weitergabe soll besser angezeigt werden

Datenschutz und Facebook Keine Freigabe von Adressen und Telefonnummern
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Außerdem kündigte das soziale Netzwerk an, dass die Weitergabe von Daten in Zukunft noch deutlicher angezeigt werden soll. Bis dahin werde es jedoch diese Funktion nicht geben.

Als Vorteil der Weitergabe der sensiblen Nutzerdaten nannte Facebook eine bessere Zusammenarbeit von Shopping-Websites und Facebook-Nutzern, so müsste der Nutzer seine Daten beispielsweise nicht immer wieder eintippen, wenn er etwas online bestellen will, sondern die Websites bekommen die Daten schon vorher durch sein Facebook-Profil.

Nach einer gestrigen Meldung wollte das größte soziale Netzwerk in Deutschland Nutzerdaten Software- Entwicklern und Website-Betreibern zur Verfügung stellen. Dabei sollte Bedingung sein, dass die Nutzer dieser Option ausdrücklich zustimmen. Diese Neuerung wurde sehr unauffällig in einem Blog für Software-Entwickler vorgestellt.

Facebook immer wieder in der Kritik

Mit über 500 Millionen Mitgliedern ist Facebook das weltweit größte soziale Netzwerk im Internet, täglich registrieren sich neue Nutzer. In der Vergangenheit kritisierten Datenschützer immer wieder die Datenschutz- Richtlinien von Facebook. Unter anderem warfen sie dem Online-Netzwerk vor, zu freizügig mit den Informationen ihrer Nutzer umzugehen. In diesem Fall müssen die Nutzer explizit der Weitergabe ihrer Daten zustimmen. Damit ist zumindest die Grundforderung von Datenschützern erfüllt.

Bereits in den vergangenen Jahren war Facebook immer wieder von Politikern, Datenschützern und auch Nutzern wegen des Umgangs mit der Privatsphäre kritisiert worden. Erst im Oktober vergangenen Jahres wollte Facebook seinen Nutzern mehr Kontrolle über ihre Daten geben. So können die Nutzer unter anderem seitdem besser eingrenzen, für wen die Neuigkeiten, Bilder und Videos zu sehen sind. Zudem kündigte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg damals an, den Inhalt des eigenen Profils auf seinem PC oder Netbook speichern zu können. Zusätzlich können die Nutzer nun besser einsehen, welche Facebook- Programme auf ihre Informationen zugreifen können.

Graham Cluley, Experte der Sicherheitssoftware- Firma Sophos, empfiehlt den Facebook-Nutzern, Daten wie Telefonnummern und Adressen aus ihren Profilen zu löschen.

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