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ExoPC Slate im Test: Windows-Tablet mit N450-Prozessor und HD

Hardware-Ausstattung des Tablets begeistert, Akku-Leistung jedoch enttäuschend
Von Rita Deutschbein

ExoPC Slate im Test: Windows-Tablet mit N450-Prozessor und HD ExoPC UI Layer im Betrieb
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Bild: Liliputing
Bereits im Frühjahr letzten Jahres hatte das Unternehmen ExoPC sein hauseigenes Tablet angekündigt. Nachdem es im Zuge des iPad-Marktstarts zunächst großzügig beworben wurde, verlegte der Hersteller den Launch des Gerätes schließlich auf den Sommer. Der Grund: Ursprünglich mit 8,9 Zoll großem Display und Atom-N270-Prozessor geplant, sollte das Tablet auf 11,6 Zoll vergrößert und der Prozessor auf den Intel Atom N450 geupdatet werden. Ein gutes halbes Jahr nach dem Marktstart meldet sich das ExoPC Slate zurück. Die Kollegen von Liliputing haben das Gerät in die Hände bekommen und das Windows-Tablet auf Herz und Nieren getestet.

ExoPC Slate mit Windows 7 und N450-Prozessor

ExoPC Slate im Test: Windows-Tablet mit N450-Prozessor und HD ExoPC UI Layer im Betrieb
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Bild: Liliputing
Wie zu Beginn bereits angekündigt, wurde das ursprüngliche Tablet noch einmal vollkommen neu überarbeitet. Im Inneren des nun 11,6 Zoll großen Gerätes arbeitet ein Intel Atom N450-Prozessor mit GMA500-Grafik (HD- und Flash-ready) und 2 GB DDR2-RAM. Als Betriebssystem kommt Windows 7 Home Premium zum Einsatz. Was bei den Testern besonders gut ankam, war die speziell von ExoPc entwickelte Benutzeroberfläche. Das Tablet ist wahlweise mit 32 GB oder 64 GB Speicher verfügbar

Hardware-technisch gab es an dem Tablet nichts zu meckern. Der kapazitive Touchscreen löst 1366 mal 768 Pixel auf und reagierte schnell und zuverlässig auf alle Eingaben. An den Seiten des 28,8 mal 19 mal 1,4 Zentimeter großen Gerätes befinden sich alle wichtigen Anschlüsse, wie USB-2.0-Ports, HDMI und Speicherkartenslot sowie Kopfhörer- und Mikrofon-Anschluss. An der Oberseite des Displays ist eine 1,3-Megapixel-Kamera sowie ein Licht-Sensor untergebracht worden. Der Power-Knopf selbst ist auf der Rückseite des Gerätes angebracht. Dort befinden sich auch die Lüftungsschlitze zur Kühlung des Gerätes sowie das ExoPc-Hersteller-Logo.

Das Design des Tablets zeigt keine großen Überraschungen und ist in schlichtem Schwarz gehalten. Der Touchscreen wird von einem schmalen Rand umrahmt, was für das Halten des Tablets recht praktisch ist. Die gesamte Oberfläche von einer Art Glasscheibe bedeckt, was einen edlen Gesamteindruck erweckt. Im Gegensatz zur glasbedeckten Vorderseite ist die Rückseite des ExoPC Slates komplett matt gehalten.

Für die drahtlose Übertragung von Daten bringt das knapp ein Kilogramm schwere Tablet WLAN 802.11b/g/n sowie Bluetooth 2.1 mit. Zwei 1,5-Watt-Lautsprecher sorgen für ordentlichen Klang bei Video- oder Musikwiedergabe. Allerdings sollten Musikliebhaber von der Qualität nicht zu viel erwarten. Externe Lautsprecher oder gute Kopfhörer verbessern den Klang jedoch erheblich.

Das Display stellt Farben bei direkter Draufsicht satt und strahlend dar. Befindet sich das Gerät jedoch im Landschafts-Modus und wird etwas nach hinten gebeugt, beginnen diese zu verwaschen. Angenehmer ist im Vergleich dazu die Darstellung im Portrait-Modus, die das Display auch im starken Winkel noch gut lesbar macht.

Schlechte Tablet-Tastatur aber akkurate Handschrifterkennung

ExoPC Slate im Test: Windows-Tablet mit N450-Prozessor und HD Tastatur des ExoPC Slate
Bild: Liliputing
Das aufgespielte Betriebssystem bringt zusätzlich eine Reihe angepasster Anwendungen mit sich. So kann der Nutzer beispielsweise mit einem einfachen Klick auf Eingabefelder die optische Tastatur aufrufen und dank Pinch-to-Zoom mit einfachem Fingerzeig in ein Bild hineinzoomen.

Die Tastatur rief im Test keine Begeisterung hervor. Zu viele und zu kleine Tasten waren dabei nur ein Kritikpunkt. ExoPc hat jedoch bereits ein Update für die Tastatur angekündigt, das den Umgang mit der virtuellen Eingabemöglichkeit erheblich verbessern soll. Zudem verfügt das Tablet über eine sehr akkurate Handschrifterkennung, die Eingaben alternativ zur Tastatur möglich macht. Im Test funktionierte diese auch bei krakeliger Schrift zuverlässig und sorgte dafür bei den Testern für Begeisterung.

Mit dem Software-Tool Millennium kann der Nutzer alle wichtigen Einstellungen, wie Display-Ausrichtung und Helligkeit, am Tablet vornehmen. Auch WLAN und Bluetooth lassen sich darüber ein- und ausschalten. Als Windows Explorer fungiert ein System namens ExoPC UI Layer. Wird ExoPC UI Layer gestartet, öffnen sich zwei Toolbars links und rechts am Display sowie ein Application-Launcher in der Mitte. Auf dem gesamten Display befinden sich dann 77 kaum sichtbare Kreise, in die der Nutzer die gleiche Anzahl an beliebigen Icons einsetzen kann. Der Homescreen lässt sich somit individuell gestalten.

Akku-Leistung und Fazit

Das ExoPC Slat bietet mit seiner Hardware-Ausstattung nahezu alles, was für ein mobiles Gerät notwendig ist. Das Tablet ist schnell betriebsbereit, reagiert zuverlässig und zügig auf alle Eingaben und ist schnell im Internet unterwegs. Dank Broadcom Crystal HD lässt sich das Gerät auch gut als Multimedia-Player einsetzten und kommt auch mit Full-HD-Videos (1080p) und Flash-basierte Anwendungen klar.

Der größte Schwachpunkt lag laut Meinung der Tester in der sehr geringen Akku-Laufzeit. Bei minimalem Betrieb hielt die Batterie gerade einmal 3,2 Stunden durch, bevor das Tablet wieder ans Netz musste. Vergleicht man diese Laufzeit mit den knapp 10 Stunden des Samsung Galaxy Tab, fällt das ExoPC Slat klar durch.

Wird die Akku-Laufzeit außer Acht gelassen, zeigt sich das Tablet als klarer Gewinner. Die gute Verarbeitung und Ausstattung muss der Nutzer mit 699 US-Dollar jedoch auch teuer bezahlen. Alles in allem ein solides Gerät, das aufgrund der schwachen Batterie aber klare Abzüge hinnehmen muss.

Das ExoPC im Betrieb:

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