Unbefristet: Ebay schafft Gebühren für Privatverkäufe ab
Ebay verzichtet auf Gebühren
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Ebay schafft die bisher üblichen Gebühren für Privatverkäufe ab. Das berichtet die ARD-Nachrichtensendung Tagesschau. Die Neuerung soll ab dem 1. März unbefristet gelten, vorerst allerdings nur in Deutschland. Von der Neuerung erhofft sich das Unternehmen, mittelfristig wieder zu wachsen, nachdem die Nutzung der Plattform durch Kunden und folglich auch die Einnahmen zuletzt rückläufig waren.
Bis einschließlich heute hatte Ebay von privaten Verkäufern eine Grundgebühr von 35 Cent zuzüglich einer Provision von elf Prozent auf den Gesamtwert der Transaktion verlangt. In der Vergangenheit verzichtete der Konzern hin und wieder im Rahmen von Aktionen auf diese Beträge. Diese Angebote wurden von den Kunden gut angenommen.
Den Bericht zufolge sagte der Geschäftsführer von Ebay Deutschland, Oliver Klinck, mit dem Wegfall der Gebühren für private Verkäufe investiere sein Unternehmen in das gesamte Marktplatz-Geschäft. Man schaffe neue Anreize zur Nutzung von Ebay. Die Angebotsvielfalt werde größer, sodass sich auch die Attraktivität der Plattform erhöhe.
Ebay: "Private Verkäufer kaufen auch mehr"
Ebay verzichtet auf Gebühren
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Aber auch finanziell erhofft sich Ebay Vorteile durch die Neuregelung. "Wir sehen, dass die privaten Verkäufer auch als Käufer viel aktiver sind. Diejenigen, die über Ebay verkaufen, shoppen auch doppelt so viel wie die Käufer, die nur einkaufen", zitiert die Tagesschau Oliver Klinck. Sprich: Die Privatkunden kaufen ihrerseits verstärkt auch bei gewerblichen Anbietern ein, von denen Ebay weiterhin Provisionen verlangt.
Auch zu der aktuellen wirtschaftlichen Situation passe die Veränderung. Vielen Familien fehle Geld im Portemonnaie. Unter anderem sorgten Energiekrise und Inflation für einen "großen Bedarf in Deutschland, durch den privaten Verkauf zusätzliche Einnahmen zu erzielen, so Klinck gegenüber der Tagesschau.
Allerdings sehen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in anderen Ländern ähnlich aus. Unklar bleibt daher, warum Ebay ausschließlich in Deutschland auf Provisionen bei Privatverkäufen verzichtet. Denkbar wäre, dass der Konzern hierzulande testet, wie das Angebot angenommen wird, um später ggf. auch in anderen Märkten auf die Gebühren bei Privatauktionen zu verzichten.
In einem weiteren Beitrag haben wir über ein BGH-Urteil zu Kundenkritik bei Ebay berichtet.